Schaffhauser

Samuel Giger ungefährdet

Start-Ziel-Sieg für Samuel Giger am letzten Kantonalanlass im NOS-Verbandsgebiet. Der 25-jährige Thurgauer bezwang am Schaffhauser Ehrentag alle sechs Gegner, zuletzt im Schlussgang Lokalmatador Jeremy Vollenweider. Giger feierte seinen 30. Kranzfestsieg seiner Laufbahn, den vierten am Schaffhauser Kantonalen. Die Glarner Delegation verpasste einen Kranz.

Unter den 129 angetretenen Schwingern, darunter sechs Eidgenossen, trat Samuel Giger als grosser Favorit an und wurde seiner Rolle von A bis Z gerecht. Im Anschwingen traf er auf Marcel Räbsamen, welcher noch auf dem Brünig mit einer Platzwunde verletzt ausschied. Giger behielt mit Kurz im Eidgenossen-Duell die Oberhand und legte somit den Grundstein zum Erfolg. Auch die folgenden Duelle gewann der 25-Jährige souverän. Roman Wittenwiler bezwang er mit freier Brienzer und anschliessend in einem weiteren Eidgenossen-Duell auch Fabian Kindlimann. Der Zürcher Oberländer, bekannt für seine starke Abwehr, bot Giger rund drei Minuten Paroli, ehe er auf einen Kurzzug verlor.

Zensur im vierten Gang
Bis am Mittag aber waren mit Shane Dändliker und dem einheimischen Überraschungsmann Adrian Schwyn noch zwei weitere Schwinger mit lauter Gewonnenen zu Buche stehend. Dändliker, der an jenem Fest vor einem Jahr seinen grössten Erfolg feierte, führte mit dem Punktemaximum, 025 Zähler vor Giger. Schwyn stand bei 29,50 Punkten. Doch im vierten Gang kam es zu einer Zensur, Giger setzte sich ab. Der Thurgauer bezwang Shane Dändliker. Als der Zürcher zu einem Gammen ansetzte, konterte Giger mit Kurz. Weil Adrian Schwyn mit Marcel Räbsamen verlor und dahinter zahlreiche Duelle gestellt endeten, entschwand Giger der Gegnerschaft. Im fünften Gang musste sich auch Lars Rotach Giger beugen, er unterlag auf einen Fussstich.

Auf Entscheidung aus
Nach fünf Gängen führte Giger mit 1,25 Punkten Vorsprung auf Jeremy Vollenweider und Simon Winzeler. Dabei fiel die Wahl als Gegner von Giger auf Vollenweider. Diesen bezwang er schon nach 12 Sekunden mit Kurz und Nachfahren am Boden. «Obwohl ich wusste, dass mir ein gestellter zum Festsieg reichen würde schwang ich im Schlussgang auf Sieg», sagte Festsieger Samuel Giger. Angesprochen auf sein Tagesprogramm wollte er keinen Gegner als härtesten Widersacher hervorheben. «Man muss sich vor jedem Gegner in Acht nehmen und gut auf den nächsten Gang vorbereiten. Sicherlich ist Fabian Kindlimann dafür bekannt, dass er kaum einen Gang verliert. Mit ihm schwang ich auch am längsten. Letztlich gelang es mir, dass was ich gegen ihn vornahm umzumünzen.» Für Samuel Giger war es schon der vierte Sieg am Schaffhauser Ehrentag nach 2015, 2017 und 2021.

Schaffhauser müssen sich gedulden
Jeremy Vollenweider stand am gleichen Anlass schon 2019 in Schaffhausen im Schlussgang. Damals musste er Daniel Bösch den Vortritt lassen. Auch diesmal konnte er den ersten Sieg eines Einheimischen seit elf Jahren (Pascal Gurtner 2012 in Schaffhausen) nicht realisieren.

Giger hätte schon ein Gestellter zum Festsieg gereicht. Vollenweider unterlag im Anschwingen  Janic Voggensperger, wo er hart aufprallte, kämpfte sich im Anschluss mit vier Siegen wieder heran. Durch die Schlussgangniederlage fiel der Lokalmatador auf Rang fünf zurück. Während nebst Giger auch Samir Leuppi und Fabian Kindlimann den Startgang gewannen, fielen die übrigen Eidgenossen spätestens ab dem vierten Gang aus der Entscheidung. Samir Leuppi stellte im zweiten Gang mit Janic Voggensperger und nach der Mittagspause gegen Mario Schneider. Auch Fabian Kindlimann (Andy Signer), Marco Good (Janic Voggensperger) und Stefan Burkhalter (Patrick Schmid) stellten den vierten Gang. Damit hatten sie alle Zwei Gestellte auf dem Notenblatt.

Pianta konnte Start nicht ummünzen
Das Vorhaben der fünf angereisten Glarner, den Einen oder Anderen Kranz für das Glarnerland zu holen, misslang. Sie zeigten eher enttäuschende Leistungen in Ramsen und fielen dadurch deutlich hinter die Kranzränge zurück. Reto Landolt startete verhalten in den Tag. Im Anschwingen stellte er mit Andy Signer ehe er gegen Janosch Kobler gar als Verlierer vom Platz musste. Mit Siegen über die zwei Nichtkranzer Mario Zehnder und Dominik Winzeler machte er anschliessend wieder Plätze gut. Gegen den jungen Hinterthurgauer Elias Kundert, welcher am NOS in Mollis seinen ersten Teilverbandskranz gewann, fand der Näfelser kein Rezept und stellte. Mit einem versöhnlichen Abschlusssieg gegen Simon Walser beendete er den Tag im Rang 11b. Die weiteren Glarner Kranzschwinger, der Linthaler Patrick Schiesser und der Molliser Christian Pianta, verwerteten lediglich zwei Gänge zu ihren Gunsten und belegten die Ränge 14f und 15c. Vor allen für Pianta wäre mehr drinnen gelegen, nachdem er im Anschwingen gegen Ion Bordos und Naim Fejzaj zwei Siege herausschwang. Anschliessend musste er aber auch mit einem Nichtkranzer stellen. Nicht besser erging es den Ennendanern Beni Rhyner und Sämi Horner. Rhyner fiel mit zwei Gewonnenen, einer Punkteteilung und drei Niederlagen auf Rang 16h zurück. Der Altenoren-Älpler Sämi Horner musste vier Mal als Verlierer vom Platz, siegte zwei Mal und reihte sich im Rang 19b ein. JHE/TH

Beni Rhyner (oben) gegen Cornel Schild. Foto: Jakob Heer