Bündner-Glarner

Bündner: Erstmals Armon Orlik – drei Kränze für die Glarner

Armon Orlik feierte im Flims den vierten Kranzfestsieg seiner Laufbahn. Dabei siegte erstmals am eigenen Verbandsfest, dem Bündner-Glarner. Den zehn angetretenen Glarnern blieben drei Kränze.
Armon Orlik wird immer mehr zur neuen Nummer eins in der Nordostschweiz. Am Bündner-Glarner in Flims feierte er den vierten Kranzfestsieg seiner Laufbahn, den dritten in dieser Saison nach dem Thurgauer und Glarner-Bündner. Noch viel spezieller, erstmals siegte beim sechsten Kantonalen in der Nordostschweiz ein einheimischer Schwinger. Zuvor siegte stets ein Ausserkantonaler Schwinger. Mit Beat Clopaths Sieg am St. Galler entschieden die Bündner vier der bisher sechs stattgefundenen Kantonalen zu ihren Gunsten.

Ziel nie aus den Augen verloren
Armon Orlik stellte zum Auftakt gegen den äusserst defensiven Zürcher Oberländer Fabian Kindlimann, ehe er das Feld mit fünf Siegen von hinten aufrollte. „Im ersten Gang gegen Fabian Kindlimann riskierte ich zu wenig“, haderte Orlik mit sich selbst. Als wegweisend erwies sich für ihn der Sieg im vierten Gang über Beat Wickli. „Im Anschluss gelang mir gegen Ernst Bühler ein schneller Sieg. Dass ich mich im Schlussgang mit einem Kantonskameraden duellierte war schon speziell und so nicht mehr zu erwarten.“ Im Schlussgang besiegte der 21-jährige Untervazer den überraschenden Prättigauer Sandro Schlegel. Für Orlik bedeutete dies den vierten Kranzfestsieg seiner Laufbahn, der erste Sieg am eigenen Kantonalfest. Mehr noch: Orlik gelang es als erster Schwinger seit Jörg Abderhalden anno 2004 im gleichen Jahr das Glarner-Bündner und Bündner-Glarner zu gewinnen.

Thurgauer lange Zeit tonangebend
Langezeit dominierten die Thurgauer Schwinger in der Bündner Bergwelt, doch im fünften Gang kehrte das Geschehen durch zahlreiche Gestellte sowie der überraschenden Niederlage von Beni Notz gegen Sandro Schlegel. Der Prättigauer, der im Anschwingen gegen Ernst Bühler unterlag, kam in der Folge zu drei eher leichten Siegen. Mit dem Triumph über Notz stand er erstmals an einem Kranzfest im Schlussgang. Mit Rückkehrer Stefan Burkhalter und Tobias Krähenbühl brachten die Thurgauer immerhin zwei Schwinger auf den Ehrenplatz, den Schlussgangeinzug vergaben sie aber im fünften Durchgang. Ebenfalls auf den Ehrenplatz schafften es der unverwüstliche Bündner Mike Peng, der sein bestes Ergebnis seit Jahren erlangte und der bullige, aufstrebende Zürcher Oberländer Roman Schnurrenberger.

Notz brach ein
Nebst Burkhalter und Peng gewannen  von den fünf angetretenen Eidgenosssen auch Fabian Kindlimann und Beat Clopath den Kranz. Clopath geriet durch die Startniederlage gegen Stefan Burkhalter frühzeitig in Rücklage. Der Thurgauer Teamsenior führte die Rangliste vor dem Ausstich an, ehe er im fünften Gang Recken Roman Hochholdinger nicht bezwingen konnte. Beni Notz, der zur Halbzeit noch die Rangliste anführte, verpasste das Eichenlaub durch zwei Nuller gegen Roman Schnurrenberger und wie erwähnt gegen Sandro Schlegel. In der Kranzverteilung schwangen die Bündner mit acht Exemplaren obenaus, gefolgt von Thurgau (fünf), Glarus (drei), St. Gallen und Zürich (je zwei). Mit dem Davoser Christian Biäsch gab es unter den 20 Kranzgewinnern einen einzigen Neukranzer.

Ein Trio im Soll
Die gerade noch zehn angetretenen Glarner erfüllten mit drei Kränzen ihre Pflicht. Peter Horner und Reto Landolt erreichten mit 57,00 Punkten gemeinsam Rang vier. Horner erkämpfte sich seinen 26. Kranz seiner Laufbahn mit vier Siegen und einer Niederlage, im zweiten Gang gegen Beni Notz. Im letzten Gang reichte dem gebürtigen Ennetbühler ein Unentschieden gegen Domenic Schneider zum ersehnten Ziel. Landolt weist ebenfalls vier Siege, eine Punkteteilung und eine Verlustpartie gegen Tobias Krähenbühl auf. Im alles entscheidenden letzten Gang besiegte der Netstaler Nationalturner den Bündner Marc Jörger.

Rychen mit mässigem Start
Die grösste Glarner Hoffnung Roger Rychen (Mollis) musste zum Auftakt gegen Domenic Schneider untendurch und sah sich dadurch früh unter Siegzwang. Nach zwei Siegen verlor er nach der Mittagspause gegen Eidgenosse Stefan Burkhalter am Boden ein zweites Mal. Siege über Rico Baumann und Reto Bleiker bedeuteten den Kranz im Rang 5d mit 56,75 Punkten. Die übrigen Glarner schwangen im sechsten Gang nicht mehr um Eichenlaub. Christian Jöhl (Näfels) vergab seine Chancen durch eine Niederlage im fünften Gang gegen Rico Ammann. Dank eines abschliessenden Erfolges über Gian-Fraco Hämmerli wurde er im Rang 8d viertbester Glarner – 0,75 Punkte hinter den Kränzen. Christian Schnyder (Näfels) erreichte dank zwei Siegen im Ausstich Rang 9h.

Horner und Riedi gleichauf
Der Molliser Christian Pianta (14f) vergab eine bessere Platzierung durch ein abschliessendes Unentschieden gegen Beat Reichmuth. Sämi Horner (Ennetbühls) kam mit zwei Siegen und einem Gestellten auf Rang 16f. Denselben Rang nahm Landwirt Thomas Riedi (Netstal) mit zwei Siegen und vier Nullern ein. Patrik Schiesser (Linthal) folgt mit zwei Siegen im Rang 17g. Beni Rhyner (Ennenda) verpasste den Ausstich und sah sich im Rang 30c wieder. JHE

Resultate:
Flims. Bündner-Glarner Kantonalschwingfest (132 Schwinger,   2500 Zuschauer). Schlussgang: Armon Orlik (Maienfeld) bezwingt Sandro Schlegel (Fideris) nach 2:34 Minuten mit Kurz. Rangliste: 1. Orlik 58,50. 2. Stefan Burkhalter (Homburg), Tobias Kähenbühl (Frauenfeld), Mike Peng (Malix) und Roman Schnurrenberger (Sternenberg), je 57,50. 3. Fabian Kindlimann (Dürnten), Christian Biäsch (Davos-Sertig), Beat Clopath (Bonaduz), Marco Good (Sargans) und Roman Hochholdinger (Felsberg), je 57,25. 4. Schlegel, Ernst Bühler (Zihlschlacht), Hannes Bühler (Amriswil), Pascal Hirt (Tschiertschen), Peter Horner (Glarus), und Reto Landolt (Näfels), je 57,00. 5. Christian Scherer (St. Gallen), Mario Schneider (Schönenberg an der Thur), Sandro Sprecher (Bonaduz) und Roger Rychen (Mollis), je 56,75 (alle mit Kranz).

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Kranzgewinner Reto Landolt (oben).