Thurgauer

Giger siegt – Rychen Dritter
29 Jahre lang mussten die Thurgauer auf einen Heimsieg warten. Samuel Giger siegte als erster Thurgauer am eigenen Kantonalen seit Bruno Straub (1989 in Felben-Wellhausen). Giger setzte sich im Schlussgang im ersten Zug gegen den Zürcher Oberländer Roman Schnurrenberger durch.

Gigers Sieg unter den total neun angetretenen Eidgenossen zeichnete sich früh ab. Im Anschwingen besiegte er den Glarner Roger Rychen mit Gammen. Mit drei weiteren Siegen setzte er sich vor dem Ausstich 1,25 Punkte und mehr von der Konkurrenz ab. Trotz eines Gestellten gegen Samir Leuppi behauptete Giger die Führung. Im Schlussgang traf er wie schon im zweiten Gang auf Roman Schnurrenberger. Dabei macht der 20-Jährige kurzen Prozess, sprengte den Zürcher Oberländer mit Kurz zu Boden, wo er nicht mehr nachlies. Für Giger war es der achte Kranzfestsieg, der erste am Thurgauer Ehrentag. „Dass die Thurgauer so lange auf einen Sieg warten musste, wurde im Vorfeld oft thematisiert. Deswegen lies ich mich aber nicht aus der Ruhe bringen“, waren die ersten Worte des Siegers. Giger verpasste 2017 wegen einer Schulterverletzung den Unspunnen-Schwinget und kehrte erst anfangs Monat auf die Schwingplätze zurück. „Nach dem operativen Eingriff lies ich mir genügend Zeit. Zudem profitiere ich von optimaler Physiotherapie“, so Giger weiter.

Burkhalter zieht mit Brändli gleich
Schnurrenberger war der grosse Profiteur, dass im fünften Gang Roger Rychen und Mario Schneider und auch Tobias Krähenbühl etwas überraschend mit Urs Giger stellten. Krähenbühl hätte für ein reines Thurgauer Endduell sorgen können, biss sich aber an Samuel Gigers Bruder Urs, der für die Appenzeller schwingt, die Zähne aus. Für Schnurrenberger war es die erste Schlussgangteilnahme an einem Kantonalen. Schurrenberger startete mit einem Sieg über Dominik Oertig. Nach einer unabwendbaren Niederlage gegen Giger reihte er drei weitere Siege aneinander.

Stefan Burkhalter nimmt den Ehrenplatz ein und sorgt für einen Doppelsieg der Gastgeber. Burkhalter gewann seinen 102. Kranz und zog mit dem erfolgreichsten Thurgauer Kranzgewinner aller Zeiten, Otto Brändli sen., gleich.

Kranz für Rychen im Rang drei
Gleich acht Schwinger folgen im Rang drei, darunter die Eidgenossen Marcel Kuster, Tobias Krähenbühl, Roger Rychen und Raphael Zwyssig. Auch die weiteren Eidgenossen Michael Bless, Domenic Schneider und Beni Notz gewannen den Kranz. Insgesamt wurden 26 Kränze abgegeben. Mit Fabian Koller (Busswil TG), Kjetil Fausch (Weite) und Manuel Keller (Braunau) gab es drei Neukranzer.

Roger Rychen musste im Anschwingen mit Topfavorit Samuel Giger in den Ring. Im offensiv geführten Duell unterlag er. „Angriff ist die beste Verteidigung lautete mein Motto gegen Sämi. Leider ist es sich für mich nicht ausgegangen. In der Folge gewann der Molliser drei Mal in Serie gegen David Dumelin, Fabian Koller und in einem Abnützungskampf gegen Michael Steiner. Der Schlussgang noch realisierbar stellte er den fünften Gang mit Mario Schneider. „Ich versuchte gegen ihn meine konditionellen Vorteile umzusetzen und schwang auf Sieg. Je länger der Gang dauerte, spürte ich, dass mich der vorangegangene Gang mit Steiner viel Kraft kostete.“ Den Kranz sicherte sich Rychen mit einem Lätz-Sieg über Marco Oettli im sechsten Gang. „Nun freue ich mich auf den nächsten Sonntag auf meinen Gastauftritt am Mittelländischen.“ Am Landsgemeinde-Sonntag ist Rychen mit drei Klubkameraden am Mittelländischen Schwingfest in Habstetten BE eingeladen.

Riedi vergab seine Chance
Ebenfalls noch um den Kranz schwang der Netstaler Thomas Riedi nach drei Siegen und zwei Verlustpartien. Den alles entscheidenden letzten Gang verlor er aber gegen den Einheimischen Manuel Keller. Dadurch fiel der Forstwart von Fusse des Wiggis auf Rang 12d zurück. Noch vor Riedi schoben sich Patrik Schiesser (Linthal) und Sämi Horner (Ennenda), die nicht mehr um Eichenlaub schwangen, aber ihren letzten Gang gewannen. Schiesser kam mit drei Siegen und einem Gestellten auf Rang 11c. Horner erreichte dieselbe Punktzahl (55,25) und denselben Rang (11e). Er mit je drei Siegen und Verlorenen. Seine Kranzambitionen musste er im fünften Gang gegen Dominik Oertig begraben. Christian Pianta (Mollis) musste seine Hoffnungen ebenfalls im fünften Gang durch eine Niederlage gegen Christoph Odermatt begraben. Am Ende blieb ihm Rang 14h. Nicht nach Wunsch lief es Reto Landolt (Näfels), dem nur ein Sieg glückte. Der widergenesene Beni Rhyner (Ennenda, Rang 22q), Christian Schnyder (Näfels, 22t), Mario Tschudi (Ennenda, 22v) und Michael Laager (Mollis, 26b) verpassten den Ausstich. (JHE)

Thomas Riedi (rechts) gegen Manuel Keller. Bild: Dani Sproll