Glarner Buebä-Schwinget

Begeisterter Nachwuchs im Sägemehl

Am vergangenen Samstag fand bereits zum dritten Mal das Schwingen in der Stadt im Glarner Volkgarten statt. Anschliessend an den Schnupperschwingvormittag wurden beim Glarner «Buebä-Schwinget» am Nachmittag drei Kategoriensieger erkoren.

Unter dem Motto «Werde ein Schwingerkönig» organsierte der Glarner Schwingerverband mit den beiden Schwingklubs Glarus Mittelland und Niederurnen und Umgebung zusammen mit Visit Glarnerland das kleine Schwingfest in der Stadt. Zu diesem Anlass wurde die Wiese bei der Rollbar kurzerhand zur gemütlichen Schwingarena hergerichtet. Am Vormittag fand im Sägemehlring das offizielle Schnupperschwingen statt wo interessierten Jungen und Mädchen die Möglichkeit geboten wurde, sich ein erstes Mal mit dem Schwingsport vertraut zu machen. Bei herrlichem Spätsommerwetter wurde dieses Angebot von zahlreichen begeisterten Kindern genutzt. Unter fachkundiger Anleitung der  Glarner Nachwuchsschwinger wurde den Frischlingen im Sägemehl gezeigt wie man die Zwilchhosen richtig anzieht, korrekt zusammengreift, wie man einen Gammen, Kurzzug oder Fussstich ausführt und wie man nach einem Gang dem Verlierer das Sägemehl vom Rücken abwischt. Unterstützt wurden die Jungschwinger von Markus Figi, dem Trainingsverantworlichen Jungschwingen vom Schwingklub Glarus Mittelland.

Zusammengreifen mit dem Eidgenossen
Im Laufe des Vormittages gesellte sich Roger Rychen in die Schwingarena und bot den Nachwuchsathleten die Möglichkeit, einmal mit einem dreifachen Eidgenossen zusammenzugreifen und sie spüren zu lassen, vorsichtig und rücksichtsvoll natürlich, was für Kräfte bei einem Spitzenathlet wirken. Ebenfalls erzählte Rychen von seiner vergangenen Saison und brachte dabei zum Ausdruck, wie er sich auf einen Wettkampf vorbereitet, wie ihm das auswärts Übernachten behagt, was für eine Rolle seine Familie während der Wettkampfsaison einnimmt und wie er sich nach einem durchzogenen Schwingfest wieder aufbaut und nach Vorne orientiert. «Auch mit bald 32 Jahren fühle ich mich noch nicht als Routinier. Im Moment lege ich den Fokus klar auf meine eigene Laufbahn und möchte noch das Maximum aus mir herausholen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, mich dereinst im Nachwuchssektor zu engagieren», so Rychen auf die Frage, ob er sich vorstellen kann sich in der Nachwuchsförderung einzubringen. Nachdem Rychen seinen Fans Autogramme verteilte, gesellte er sich mit seiner Familie unter die Zuschauer und verfolgte bis in den Nachmittag hinein, wie sich die Jungschwinger im Sägemehl duellierten.

Kollegial um den Tagessieg gekämpft
Nach dem Mittag liessen sich insgesamt 27 Jungschwinger und Schnupperschwinger zum Glarner «Buebä-Schwinget» einteilen. Kollegial und mit viel Freude wurde in drei Kategorien um den Tagessieg und den Holzmuni gekämpft.

Nach fünf leb- und herzhaften Gängen standen sich in der jüngsten Kategorie (Jahrgänge 2014-2017) der Molliser Jack Lütschg und der Weesner Robin Trümpi im Schlussgang gegenüber. Trümpi behielt die Oberhand und  durfte sich als Tagessieger auf den Schultern seiner Klubkollegen feiern lassen. Stolz durfte er von Maya Rhyner von Visit Glarnerland den Holzmuni in Empfang nehmen. In der mittleren Kategorie (Jahrgänge 2011-2013) kämpfte sich wie bereits in den Vorjahren Nino Marti aus Haslen in den Schlussgang vor. Sein Gegner, Jonas Beglinger aus Filzbach, war Marti körperlich klar unterlegen und musst den Sieg denn auch dem Grosstaler überlassen. Marti, der seit dem August die Sportschule in Glarus besucht, freute sich über den gewonnenen Holzmuni. In der ältesten Kategorie zeigten die Jahrgänge 208-2010 bereits attraktiven Schwingsport. Manchmal konnte man bei den Duellen kaum hinsehen weil der Sägemehlring fast ein bisschen zu klein war. In der Endausmarchung standen sich Jan Bommer aus Mitlödi und Fridolin Figi aus Luchsingen gegenüber. Bommer, der den Sieg im Vorjahr noch Mauro Hösli überlassen musste, sicherte sich nach einem intensiven Kampf den Tagessieg und freute sich über den Muni, dem er sogleich den Namen Sinisha (nach seinem Vorbild) verpasste.

Ziel erreicht
Das Ziel, die Kollegialität innerhalb des Nachwuchses, die Freude und das Interesse am Schwingsport und natürlich das Feuer, dereinst ein Schwingerkönig aus dem Glarnerland zu stellen, ist mit diesem Anlass, der tadellos organisiert war, mehr als gelungen. Ein grosser Dank an dieser Stelle gilt den Sponsoren, die ermöglichten, dass jeder Teilnehmer eine prall gefüllte Tasche mit Produkten aus der Region als Preis mit nach Hause nehmen konnte. Es sind dies die Glarner Kantonalbank, Service7000, Glarner Schabziger, Elmer Citro, die Sportbahnen Braunwald, das Fabriktheater Schwanden und Visit Glarnerland. (THÖ)

Die Kategoriensieger von links: Nino Marti, Jan Bommer und Robin Trümpi (Bild: Taria Hösli)