Zürcher

Erster Kranz für Christian Pianta

Samir Leuppi hat ein von Überraschungen geprägtes Zürcher Kantonalschwingfest in Fehraltdorf gewonnen. In einem Winterthurer Klubduell besiegte er in der Endausmarchung Nichtkranzer Christian Lanter in der zweiten Minute im Bodenkampf. Für den Schwingklub Niederurnen gab es zwei Kränze.

Der 26-jährige Winterthurer Nichteidgenosse Samir Leuppi diktierte das Fest vom ersten Gang an, gewann vier Mal in Serie und konnte sich gegen Tobias Krähenbühl im fünften Gang einen Gestellten leisten, die Schlussgangteilnahme war ihm dennoch gewiss. Nacheinander besiegte er Patrick Betschart, Mario Schneider, Marco Oettli und Michael Rhyner, wobei er im ersten Gang gegen den Gast vom Schwingklub Küssnacht gnädig eingeteilt war. Zur Überraschung vieler kam es in der Endausmarchung zu einem reinen Winterthurer Klubduell. Denn durch den Gestellten mit Krähenbühl verlor Leuppi die Führung nach fünf Gängen an Überraschungsmann Christian Lanter.

Lanter – die Tagesüberraschung
Der 20-jährige verblüffte am Morgen mit drei Zehnern und hatte gemeinsam mit Michael Rhyner die Halbzeitführung inne. Anschliessend bezog er gegen Tobias Krähenbühl seine einzige Niederlage, doch gegen Beat Wickli, den er auskontere, holte sich Lanter die vierte Maximalnote und die Führung nach fünf Gängen. Sein Schlussgangeinzug war nicht unverdient, besiegte er doch insgesamt drei Kranzschwinger. Im Schlussgang sorgte dann Leuppi schnell für klare Verhältnisse. „Ich habe es nicht gerne kalt, aber auch nicht zu heiss, darum waren die Bedingungen für mich heute optimal“, äusserte sich der Winterthurer nach seinem zweiten Kranzfestsieg seiner Laufbahn.

Bereits vor zwei Jahren gewann er das eigene Kantonale in Weiach an der deutschen Grenze. Damals mit einem Schlussgangerfolg über Roger Rychen. In zwölf Tagen wenn Rychen in den Hafen der Ehe einfährt, wird Leuppi sein Trauzeuge sein.

Eidgenossen unterschiedlich
Nicht richtig auf Touren kamen die sieben angetretenen Eidgenossen. Sie konnten frühzeitig um den Sieg nicht mehr mittun. Domenic Schneider kam als bester mit zwei Gestellten noch auf Rang zwei. Er besiegte zuletzt den Glarner Überraschungsmann Christin Pianta. Auch Tobias Krähenbühl und Roger Rychen reihten sich weit vorne ein. Zum Kranz reichte es letztlich auch Lokalmatador und Rückkehrer Fabian Kindlimann. Ohne Eichenlaub blieben Beni Notz und Altmeister Stefan Burkhalter. Schwingerkönig Arnold Forrer gab den Wettkampf zur Halbzeit, notabene ohne gewonnenen Gang, mit einem Zwick in der Hüfte, auf. Unter den 26 Kranzgewinnern gab es gleich fünf Neukranzer. Kranzverteilung: Zürich 12, Thurgau und St. Gallen je 5, Schaffhausen und Glarus je 2 und Appenzell 1.

Das Warten hat sich gelohnt
Erfreulicherweise gab es auch für den Glarner Schwingerverband zwei Kränze, beide für den Schwingklub Niederurnen. Mit Christian Pianta, Mollis, endlich wieder einmal (nach vier Jahren Unterbruch/Christian Jöhl 2015 in Näfels) auch einen Neukranzer. „Sollte es mir heute nicht zu Kranzehren reichen, so freue ich mich an der Superleistung von Christian und, dass es für ihn mit dem ersten Kranz endlich geklappt hat“, sagte Roger Rychen über seinen Klubkameraden. Der Metzger war nach vier Siegen über Hansheinrich Dändliker, Pascal Scherrer, Fabian Bärtsch und Shane Dändliker sowie einer einzigen Niederlage gegen Martin Roth praktisch schon nach fünf Gängen kranzsicher. Um einen Spitzenplatz unterlag er zuletzt Eidgenosse Domenic Schneider. „Unter all meinen Siegen ist sicherlich jener über Sahne Dändliker, den ich mit Kopfgriff bezwingen konnte, der Schönste“, so der strahlende Neukranzer. Pianta hat Schwingerblut in seinen Adern. Schon Grossavater Willi Pianta reihte sich in der 60er Jahren unter die Eichenlaubgewinner.

Schlussspurt wurde belohnt
Rychens Bedenken, dass er am Abend leer ausgehen könnte, waren unbegründet. Zwar missriet ihm der Start mit einem Gestellten gegen Tobias Krähenbühl sowie einer Niederlage gegen Michael Rhyner. Dann lies sich der Eidgenosse lauter Siege notieren. Gegen Urs Schäppi, Marc Zbinden, Rico Ammann und Marco Oettli, den er mit Gammen bezwang, blies er zur Aufholjagd. „Gegen Marco hatte ich schon mehrere harte Duelle, so war ich überrascht, dass ich ihn so schnell bezwingen konnte“, so der Molliser weiter, der sich seinen bereits zweiten Saisonkranz erkämpfte. Marco Oettli, ein Klubkamerad von Samuel Giger, war nach fünf Gängen punkgleich mit Leuppi an zweiter Stelle gelegen.

Die übrigen Glarner
Zwei weitere Glarner kämpften ebenfalls um den Kranz, mussten aber untendurch. Reto Landolt, Näfels, wies nach fünf Gängen drei Siege, ein Gestellter und eine Niederlage auf. Um den Kranz musste er dem Winterthurer Beda Arztmann den Vortritt lassen. Landolt fand sich im Rang 11b wieder. Den gleichen Rang belegte der Ennendaner Beni Rhyner, der erstmals um Eichenlaub schwang. Mit drei Gewonnenen und zwei Niederlagen trat er zum letzten Gang gegen Nicola Fink an. Jedoch musste er das bessere Ende dem Zürcher Oberländer zugestehen. Christof Kirchmeier, Mollis, und Sämi Horner, Ennenda, kamen beide mit je drei Siegen auf den 12. Schlussrang Mario Tschudi, Ennenda, kam mit zwei Erfolgen auf Rang 15. Patrik Schiesser, Linthal, Michael Laager, Mollis und Christian Schnyder, Näfels, verpassten den Ausstich im winterlich kalten Zürcher Oberland. (JHE)

Christian Pianta (rechts) gegen Domenic Schneider.