Berchtelis

Vierter Sieg für Armon Orlik in der Saalsporthalle

Der Bündner Armon Orlik hat den Saisonauftakt, den Jubiläumsanlass, 125. Berchtold-Schwinget, in Zürich Wiedikon gewonnen. Orlik siegte zum vierten Mal nach 2017, 2018 und 2019 beim Traditionsanlass in der Saalsporthalle. Im Schlussgang bezwang er den Emmentaler Eidgenossen Thomas Sempach bereits nach zehn Sekunden mit Kurz. Bester Glarner wurde Mario Tschudi.

Der Berchtold-Schwinget 2023 bestach durch eine hervorragende Besetzung mit sechs Eidgenossen, darunter die beiden Spitzenleute Samuel Giger und Armon Orlik. Armon Orlik stellte einzig zu Beginn mit Nick Alpiger, dann gewann der Maienfelder, der neu in Jona wohnt, alle Begegnungen. Nacheinander bezwang er Michael Moser, Johann Borcard, Severin Staub und den Wolhuser Überraschungsmann Roger Müller, womit er nach fünf Gängen mit einem Viertelpunkt Vorsprung die Führung inne hatte. Der Schlussgang war dann eine schnelle Entscheidung – der Maienfelder siegte schon nach zehn Sekunden mit einem unwiderstehlichen Kurzzug. «Ich bin konditionell noch nicht soweit, dass ich mich mit Thomas Sempach einen zehnminütigen Abnützungskampf liefern wollte. Da ich wusste, dass je länger der Gang dauert, desto schwieriger es gegen Thomas wird, hies meine Devise, von Beginn an Vollgas geben. Bis meine Kondition jenen Standart hat, den ich mir wünsche, bliebt mir ja noch ein bisschen Zeit», meinte der Bündner im Hinblick auf die im April beginnende Freiluftsaison.

Entscheidung zu Gunsten Sempachs nachvollziehbar
Thomas Sempach und Nick Alpiger waren nach fünf Gängen punktgleich Zweite, wobei sich die Einteilung (verständlicherweise) für Sempach als Schlussgangteilnehmer entschied. Denn Orlik und Alpiger standen sich im Anschwingen bereits gegenüber. Altmeister Thomas Sempach hatte ebenfalls nur einen Gestellten gegen Fabian Kindlimann, bei vier Siegen, vorzuweisen. Wegweisend und sehenswert war sein Erfolg über Ueli Rohrer im fünften Gang mit Linksableeren übers Knie. Auch der Lenzburger Nick Alpiger wies zu diesem Zeitpunkt vier Siege und ein Unentschieden auf. Dank eines abschliessenden Sieges über den Gasterländer Florian Riget wurde der Aargauer mit demselben Notenblatt wie Orlik Zweiter. Schlussgangteilnehmer Sempach fiel durch den verlorenen Schlussgang auf Rang vier ab. Noch vor ihn schob sich die grosse Emmentaler Nachwuchshoffnung Michael Moser, der damit bester Mutze wurde. Der vierte Eidgenosse, der den Wettkampf beendete, der Zürcher Fabian Kindlimann hatte mit vier Gestellten nichts mit dem Festausgang zu tun.

Giger mit Startniederlage
Insgesamt waren sechs Eidgenossen in Zürich am Start, jedoch mit einem Wermutstropfen, dass zwei den Wettkampf nicht beende konnten. Samuel Giger (Nacken) und Steve Duplan (Finger) schieden nach zwei Gängen aus. Der Waadtländer Steve Duplan, der verletzungsbedingt das ESAF in Pratteln verpasste, hatte im Anschwingen überraschend den Thurgauer Leader bezwungen. Dabei fiel Giger heftig auf das Genick, trat aber noch zum zweiten Gang an, den er auch gewann. Anschliessend aber gab der Thurgauer Seriensieger den Wettkampf auf. Duplan hatte auch den zweiten Gang gewonnen (gegen Shane Dändliker) und musste in aussichtsreicher Position mit einer Fingerverletzung ebenfalls Forfait erklären.

Tschudi nahe dran
Zwar ohne Auszeichnung, aber einen guten Wettkampf zeigte Mario Tschudi. Der Ennendaner konnte drei Gänge für sich entscheiden. Gegen Kranzer Karim Leuppi stellte er. Noch eine Nummer zu gross waren der Zürcher Oberländer Remo Ackermann sowie zuletzt der Oberaargauer Severin Staub. Mit 55,50 Punkten erlangte Tschudi Rang 10e. Die vier jungen Glarner (alle Jahrgang 2007) hatten bei ihrem ersten Auftritt bei den Aktiven verständlicherweise zu kauen. Tobias Tremp aus Mollis konnte einen Gang gewinnen, einen stellte er. Niels Marti gewann den ersten Gang, es war zugleich die letzte Erfolgsmeldung. Fridolin Beglinger und Pirmin Tschudi konnte bei ihren ersten Einsatz bei den Grossen zwar Erfahrungen, aber keine Siege sammeln. (JHE)

Erster Einsatz bei den Aktiven für Pirmin Tschudi (hinten).