Rigi

16. Kranzfestsieg für Joel Wicki

Joel Wicki feierte eine Woche nach dem Innerschweizerischen einen weiteren wichtigen Sieg mit dem Triumph beim Bergfest auf der Rigi. In einem packenden Duell bezwang er im Schlussgang den Freiburger Lario Kramer. Es war der 16. Kranzfestsieg für den Entlebucher, den zweiten nach 2018 beim Bergklassiker auf der Rigi. 

Wicki stellte zu Beginn mit Armon Orlik, dann lies er lauter Siege folgen. Mit den Erfolgen über Philipp Lehmann, Benjamin Gapany, Mario Schneider und Shane Dändliker übernahm er nach fünf Gängen die Führung mit 0,25 Punkten Vorsprung auf das Duo Lario Kramer und Armon Orlik. Weil sich Wicki und Orlik schon gegenüberstanden entschied sich die Einteilung für den Romand als Gegner, obwohl dieser ein Verlorener (gegen Roger Rychen) aufwies. Orlik indes war unbesiegt und wies wie Wicki vier Siege und ein Unentschieden auf. Im finalen Duell hatte der keck angreifende Kramer mehrere gute Möglichkeiten, bis der Entlebucher Favorit in der fünften Minuten mit Kurz/Kniestich die Entscheidung herbeiführte. Für die Innerschweizer war der Erfolg, und zugleich jener von Pirmin Reichmuth gleichentags am Aargauer Balsam auf ihre Wunden musste sie doch im bisherigen Saisonverlauf des öfteren untendurch. Wicki zeigt sich nach mässigem Saisonbeginn immer stärker, unverwundbar war der Entlebucher aber nicht.

Orlik fehlten die Noten
Wicki siegte am Ende 0,50 Punkte vor Armon Orlik, der zuletzt Steven Moser bezwang und wie Wicki fünf Siege und ein Unentschieden aufwies. Der Technische Leiter des NOS-Schwingerverbandes musste nach vier Siegen bei vier Starts in der Saison 2021 mitansehen, wie die NOS-Schwinger wieder einmal ein Bergfestsieg dem Gegner überlassen mussten. Gleichwohl zeigte er sich zufrieden. „Uns fehlten heute die Viertelpunkte, insgesamt zeigten wir aber eine solide Leistung,“ sagte der Glarner Fridolin Beglinger, der für den NOSV in der Einteilung amtete. Orlik bewies bei seinen fünf Siegen, dass auch er zu den Mitfavoriten zählt am Eidgenössischen in Pratteln. Am nNchmittag bezwang er gleich drei Romands. Die Innerschweizer, die in der Breite die meisten Schwinger stellten konnte an der Spitze gegen die Nordost- und Südwestschweizer nicht mehr mithalten, obwohl sie den Festsieger stellten. So kam es am Nachmittag zu diversen Duellen zwischen Nordost- und Südwestschweizern. 

Fünf Siege für Rychen
Steven Moser, der zuletzt gegen Orlik verlor, hatte im fünften Gang Roger Rychen den Schlussgangeinzug vermasselt. Der Glarner hatte vor dem Ausstich als einziger Schwinger vier Siege vorzuweisen. Nacheinander bettete er den Urner Stefan Arnold. Alex Schuler 2, Christian Odermatt und Lario Kramer ins Sägemehl. Eidgenosse Kramer bezwang er überraschend schnell mit Kurz und Nachdrücken. „Fünf Siege und Rang drei sind selbstverständlich eine tolle Ausbeute.“ Für Rychen stand aber nach vier Gängen die Türe zum Schlussgang weit offen, dies war auch das was ihn am Abend trotz guter Leistung ein wenig ärgerte. „Ich hätte heute gerne gegen Joel Wicki im Schlussgang geschwungen. Doch im Duell gegen Steven Moser im fünften Gang hätte ich etwas geduldiger angehen sollen und ihn müde machen.” Im Kreuz, wurde der Molliser vom Freiburger mit Linkskurz/Lätz ausgekontert. “Gegen ihn schwang ich bereits bei meinem Gastauftritt am Südwestschweizerischen 2017 in Kerzers. Er ist im Kreuz aber seither deutlich stärker und robuster geworden“, zollte er dem Sensler lobende Worte. Mit einem abschliessenden Sieg über den Luzerner Reto Kaufmann war der Bergkranz im Trockenen. Der Luzerner versuchte einen Gammen anzubringen, was der Glarner mit Kurz zu seinen Gunsten verwertete. Fünf Siege und 57,25 Punkte, eine noch höhere Punktzahl auf der Rigi schaffte letztmals als Glarner Schwinger der unvergessliche Peter Jutzeler 1970, der damals nach gestelltem Schlussgang Co-Sieger wurde.

NOSV gewinnt Kranzbilanz
Am Ende wurde der Glarner mit fünf gewonnenen Gängen hervorragender Dritter. Punktgleich mit Rychen wurden der Freiburger Romain Collaud und der Zuger Marcel Bieri. Der Zuger gewann auf der Rigi zugleich seinen ersten Saisonkranz. Insgesamt wurde 14 Kränze abgegeben. Die Nordostschweizer gewannen die Kranzstatistik mit sechs Kränzen, den Innerschweizern und den Südwestschweizern blieben je vier Eichenlaube. Nebst Orlik und Rychen gewannen auch der Zürcher Shane Dändliker, der Thurgauer Mario Schneider sowie die beiden Toggenburger Werner Schlegel und Marcel Räbsamen Eichenlaub. Dändliker war nach vier Gänge sehr weite vorne, ehe er Joel Wicki zinsen musste. Mario Schneider gewann am Morgen wie Roger Rychen und Lario Kramer alle Gänge, ehe er im vierten Durchgang ebenfalls Wicki unterlag.  Marcel Räbsamen verlor den zweiten Gang unnötig und im fünften Gang gegen Sven Schurtenberger nochmals. Werner Schlegel bot einen farblosen ersten Gang gegen Sven Schurtenberger, dann drehte er mit vier Siegen gross auf. Zuletzt gegen Jonas Burch nahm er etwas gar viel Risiko, und verlor. Der Kranz war ihm dennoch sicher. Der zweite Glarner Teilnehmer, Patrick Schiesser, bezahlte Lehrgeld und kam zu keinem Sieg. (JH) 

Roger Rychen (hinten) gegen Reto Kaufmann.