Thurgauer

Dritter Kranzfestsieg für Damian Ott

Nach zwei Bergfestsiegen (Schwarzsee und Weissenstein) sowie dem Co-Sieg am Kilchberger 2021 (ohne Kranzabgabe) gewann der Toggenburger Damian Ott erstmals ein Kantonales Schwingfest. Dies beim Saisonauftakt der Nordostschweizer, dem Thurgauer, in überlegener Manier mit lauter Siegen.

Damian Ott war nach fünf vorangegangenen Siegen zumindest der Co-Sieg schon nach fünf Gängen sicher. Doch das Mitglied vom Schwingklub Wil lies auch im letzten Gang gegen Lokalmatador Domenic Schneider nichts anbrennen und kam zu seinem sechsten Sieg. Obwohl Schneider energisch angriff, blieb der Wiler überlegt und kam seinerseits nach drei Minuten mittels Gammen zum Erfolg. Otts Stern ging 2021 auf, mit Siegen an den Bergfesten auf dem Weissenstein (gegen Andreas Döbeli) und am Schwarzsse, wo er im Schlussgang Samuel Giger bezwang. Am Kilchberger Schwinget, mittlerweile als Aussenseiter gehandelt, bestätigte er dies. 2022 war ein verknorztes Jahrs für den 23-Jährigen. Immer wieder schlug er sich mit Blessuren herum. Trotzdem reihte er sich in pratteln erstmals unter die Eidgenossen.

Sehenswertes Notenblatt
Schon am Morgen bezwang Ott mit Martin Roth und Roger Rychen zwei Eidgenossen, dazwischen im zweiten Gang auch Mario Schneider. Damit hatte er die Halbzeitführung inne, gemeinsam mit dem Zürcher Christian Blaser. Weitere Siege über Markus Schläpfer und Urs Schäppi liesen ihn davonziehen, so dass er nach fünf Gängen schon 1,25 Punkte voraus lag. „Im Wissen, dass mir ein gestellter zum alleinigen Sieg reicht, ging ich im Schlussgang nicht zu 100 Prozent in den Angriff und lauerte auf eine Konterchance. In erster Linie bin ich aber froh, wieder völlig beschwerdefrei schwingen zu können“, so der Sieger. Domenic Schneider stellte zu Beginn mit Armon Orlik, ehe er vier Siege einfuhr. Im fünften Gang in einem Eidgenossen-Duell über den Appenzeller Martin Roth.

Ehrenplatz für Schlegel
Werner Schlegel sorgte im Rang zwei für einen Toggenburger Doppelsieg. Er stellte zu Beginn mit Samuel Giger, ehe er zu lauter Siegen kam. Ihm aber fehlten gegenüber Schneider die Noten für den Schlussgangeinzug. Trotzdem hatten die jungen aufstrebenden Toggenburger die starken Thurgauer von Beginn an im Griff. Auch der Glarner Roger Rychen erlangte mit fünf Siegen im Rang 3a einen Spitzenplatz. Topfavorit Samuel Giger war schon am Morgen mit zwei Gestellten aus der Entscheidung gefallen, holte aber wie die weiteren Eidgenossen Martin Roth und Marcel Räbsamen den Kranz. Giger war anzumerken, dass er nach seiner am Berchtold-Schwinget zugezogenen Nackenverletzung noch Trainingsrückstand aufweisst. Nach dem Startunentschieden gegen Schlegel stellte er vor der Mittagspause auch mit dem Gasterländer Florian Riget. Dieses Unentschieden von Riget war wegweisen, ebnete er doch so seinen Kantonskameraden ennet dem Ricken den Weg zum Sieg. In der zweiten Tageshälfte gewann Giger dann alle drei Duelle.

Armon Orlik schied aus
Noch ungünstiger verlief das Fest für Armon Orlik. Der Bündner schied wegen Rückenproblemen nach zwei Gängen aus. Dem Maienfelder gab es nach dem zweiten Gang, nicht zum ersten Mal, einen Zwick in den Rücken. Wie lange der Bündner ausfällt ist unklar. Für den Kranz waren für einmal hote 56,75 Punkte nötig, weshalb gleich neun Schwinger mit 56,50 Punkten leer ausgingen. Der Gastklub Surental gewann durch Gregor Ulrich ein Kranz. Andrin Habegger und Aron Kiser, beides Thurgauer, sicherten sich ihr erstes Eichenlaub. Leer aus ging von den neun Eidgenossen nebst dem verletzt ausgeschieden Armon Orlik Altmeister Stefan Burkhalter.

Spitzenplatz für Rychen
Im Anschwingen bekam es Roger Rychen mit dem Wahl-Thurgauer Janic Voggensperger zu tun. Mit einem 9,75 startete er verheissungsvoll in den Tag. Auch gegen Marco Oettli behielt er das bessere Ende für sich ehe er vor der Mittagspause gegen den Eidgenossen Damian Ott eine rasche Niederlage einstecken musste. Am Nachmittag fand er wieder auf die Siegerstrecke zurück und gewann nacheinander gegen Silvio Oettli (Maximalnote 10) und Lars Hugelshofer (9,75). Im abschliessenden sechsten Gang konnte sich Rychen noch einmal eine Maximalnote auf sein Notenblatt schreiben lassen und schloss das erste Kranzfest der Saison auf dem sehenswerten Rang 3a ab. «Ich war heute bereit und habe konsequent alle Chancen genutzt. Auch beim Gang gegen Damian Ott hatte ich meine Chance. Als er zu einem Übersprung ansetzte, gelang es mir, ihn zu kontern. Jedoch entwischter er weil es mir nicht gelang seinen Arm zu fixieren», meint ein zufriedener Rychen nach dem Fest. Als zweitbester Glarner folgt Sämi Horner im Rang 11l. Mit einer Zehn gewann er seinen ersten Gang gegen Luc Bossert ehe er sich im zweiten Durchgang mit Silvan Koller die Punkte teilen musste. Michael Steiner, der Thurgauer Teilverbandskranzer aus Amlikon, war dann eine Nummer zu gross für den Ennendaner und er musst eine Niederlage hinnehmen. In den Gängen vier und fünf konnte er abermals keine Resultate erzielen, konnte sich aber beiden Durchgängen eine neun auf das Notenblatt schreiben lassen. Der Abschlusssieg gegen David Wolfer lässt ihn den Tag einigermassen versöhnlich ausklingen. Hinter Horner folgt im Rang 12f Patrik Schiesser aus Linthal. Mit drei gewonnenen (dies gegen Cornel Schild, Janik Korrodi und Cyrill Kühne) und drei verlorenen Gängen (gegen den Appenzeller Eidgenossen Martin Roth, den Unterthurgauer Teilverbandskranzer This Kolb und Manuel Keller) hat sich der Kranzzschwinger sicher mehr erhofft. Auch Thomas Riedi und Reto Landolt kamen nicht auf Touren. Riedi beendete den Tag mit zwei Siegen, einem Gestellten und drei Niederlagen im Rang 17f. Landolt, der Turnerschwinger aus Näfels, beendet das Fest mit einem Gewonnenen, einem Gestellten und vier Niederlagen im Rang 22a.

Roger Rychen (links) gegen Janic Voggensperger.