Niklaus

Rychens Premiere vor den Toren Zürichs

Weil im Schlussgang zwischen den beiden Eidgenossen Patrick Räbmatter und Fabian Kindlimann wenig ging, erbte der Glarner Roger Rychen als lachender Dritter den Tagessieg. Der Molliser sorgte für den ersten Glarner Sieg am Traditionsanlass überhaupt.

Rychen verlor den Startgang gegen Patrick Räbmatter und gestand anschliessend, «dass er ihm ins offene Messer gelaufen sei.» Dieses Duell gab es schon sehr lange nicht mehr, letztmals an gleicher Stätte im Jahr 2012. Anschliessend gewann der Standschwinger sämtliche Duelle gegen Tobias Schmidlin, Hans Fankhauser, Sepp Fuster, This Kolb und Thomas Kuster. Schon nach dem fünften Gang war Rychen auf den zweiten Zwischenrang vorgeprescht, verpasste aber den Schlussgangeinzug um einen Viertelpunkt. Nach dem resultatlosen Ausgang zwischen Räbmatter und Kindlimann lies sich der Molliser als Sieger feiern und sorgte für eine Glarner Premiere im Limmattal. Denn noch nie in der 85. jährigen Geschichte des Niklausschwingets, welches vom Schwingklub Glatt/Limmattal organisiert wird, siegte ein Glarner am westlichen Stadtrang von Zürich. Der Schwingklub Glatt/Limmattal gehörte dereinst zu den ganz Grossen des Schwingsports, was ein Blick in die Analen der Siegerliste des Anlasses zeigt.

Fader Schlussgang
Mit einem Viertelpunkt mehr als Rychen die Führung inne hatten nach fünf Gängen Patrick Räbmatter und Fabian Kindlimann. Der Aargauer bezwang nach Rychen auch Janos Bachmann und Beda Arztmann, im Duell gegen Samir Leuppi musste auch der Gast erstmals Punkte lassen. Thomas Burkhalter bezwang er dann wieder souverän. Kindlimann startete gegen Ivon Mollet schon verheissungsvoll, ehe er sich von This Kolb gestoppt sah. Drei weitere Siege liessen den Oberländer an die Spitze preschen, wobei ihm das Glanzstück im fünften Gang gelang, wo er Mario Schneiders Schlunggversuch abfing. Im Schlussgang ging dann herzlich wenig, Räbmatter versuchte sich einige Male in Stellung zu bringen, um seinen Schlungg anzusetzen, während Kindlimann sich vollends aufs Kontern beschränkte. Die Folge war ein resultatloser Abbruch des Geschehens nach zehn Minuten. «Zwar stellte der Gestellte zwischen ihnen beiden keine Überraschung dar, doch in einem Schlussgang ist bekanntlich immer alles möglich», sagte der lachende Dritte der das Geschehen aus der Entfernung mitverfolge. Rychen kennt die Situation, wenn man selber nichts unternehmen kann und abwarten muss, wie zwei andere Athleten sich im den Tagessieg duellieren. Am Kantonalen in Elm (Samuel Giger gegen Armon Orlik) fehlten dem Glarner 40 Sekunden und er hätte den Sieg geerbt. Was sich in Elm nicht ausging, erlebte er nun in Dietikon zu seinen Gunsten.

Spitzenplatz für Schiesser
Nebst Rychen wusste noch weitere Glarner zu überzeugen. Patrik Schiesser glänzte mit dem vierten Schlussrang. Er gewann vier Duelle, darunter gegen Teilverbandskranzer Beda Arztmann. Mit dem blutjungen Luzerner Luc Bissig stellte er und die einzige Niederlage kassierte er gegen Thomas Kuster. 56,75 Punkte stellen einen starken Saisonabschluss für den aufstrebenden Linthaler dar. Christian Pianta brachten drei Gestellte nicht vom Fleck, zuletzt teilte er die Punkte mit Janos Bachmann. Zwei Duelle gewann der Molliser und Rückkehrer Marin Schuler unterlag er. Er reihte sich im rang Zwölf ein. Pirmin Tschudi gewann zwei Kämpfe, dem vier Niederlagen gegenüberstehen. Sein Cousin Mario Tschudi startete sehr gut und gewann im Anschwingen beide Duelle, mit Moritz Buchmann legte er auch einen Kranzer auf den Rücken. Wegen einer Ellbogenverletzung, die er sich im Duell mit Schwägalpsieger Mario Schneider zuzog, sah er sich gezwungen den Wettkampf nach vier Gängen vorzeitig zu beenden. (JHE)     

Festsieger Roger Rychen. (Bild: Jakob Heer)