Berchtelis
Hattrick für Armon Orlik
Dritter Sieg in Serie für Armon Orlik am Berchtold-Schwinget in Zürich. Im Duell der beiden Topfavoriten besiegte der Bündner im Schlussgang den Thurgauer Samuel Giger in der fünften Minute mit Kurz.
Armon Orlik ist das Comeback vollauf geglückt. Der Maienfelder, der seit dem Rigi-Schwinget im Juli 2018 keinen Wettkampf mehr bestritt, gewann die 122. Austragung des Berchtold-Schwinget auf souveräne Art. Orlik verletzte sich auf der Rigi im Schlussgang gegen Joel Wicki am Knie, was das vorzeitige Saisonende bedeutete. In Zürich kehrte er nach sechs Monaten Pause ins Sägemehl zurück und bestimmte gemeinsam mit dem Glarner Roger Rychen das Geschehen vom ersten Gang an. Beide gewannen sie die ersten vier Duelle. Der Bündner besiegte nacheinander Patrick Räbmatter (Fussstich), Michael Bless (Kreuzgriff), Jonas Burch (Bur) und Jeremy Vollenweider (Lätz). Orlik hatte einen so grossen Vorsprung, dass er sich im fünften Gang gegen Pirmin Reichmuth einen Gestellten leisten konnte. „In diesem Gang dominierte die Taktik. Ich schwang ohne Risiko“, erklärte der Bündner den faden Gang. „Pirmin ist ein sehr starker Gegner und war gut auf mich eingestellt“, lobte der Bündner das Zuger Riesentalent weiter. Im Schlussgang wartete Samuel Giger. Erst griff hauptsächlich der Thurgauer mit Kurz und Wyberhaken Varianten an. Dann wendete Orlik das Blatt mittels Kurzzug. „Mit einem Sieg zu starten gibt einen Eindruck auf das bevorstehende Jahr“, gestand der Sieger. Orlik siegte zum dritten Mal in Serie in der Saalsporthalle.
Bless fehlten die Noten
Samuel Giger, Orliks grosser Gegenpart im NOSVverbandsgebiet, besiegte zum Auftakt Pirmin Reichmuth, musste aber anschliessend überraschend Tobias Riget ein Gestellter zugestehen. Drei Siege in Serie bedeuteten die Schlussgangteilnahme. Im fünften Gang stoppt er Roger Rychen mittels Kurzzug. Gleichzeitig hinderte er Rychen am Schlussgangeinzug. Dieser hatte die ersten vier Duelle allesamt gewonnen. Trotz der Niederlage gegen Giger lag der Molliser nach fünf Gängen noch immer gleichauf mit Giger, 0,25 Zähler hinter Orlik. Der Vorzug für den Schlussgang erhielt verständlicherweise Giger, der das Direktduell gewann. Durch den verlorenen Schlussgang fiel Giger auf Rang vier zurück. Den Ehrenplatz nahm Michael Bless ein, welcher zuletzt Roger Rychen bezwang. Bless gewann fünf Gänge und unterlag einzig Orlik. Ihm fehlten die Noten für die Schlussgangteilnahme. Die Eidgenossen Raphael Zwyssig, Pirmin Reichmuth, Patrick Räbmatter und Roger Rychen erreichten gemeinsam Rang vier. Gar nicht auf Touren kam Stefan Burkhalter, der gleich fünf Mal stellte. Positiv in Szene zu setzen vermochte sich auch Shane Dändliker. Das Talent vom rechten Seeufer bezwang zum Abschluss Tobias Riget und wurde Dritter.
Mit drei Eidgenossen duelliert
Roger Rychen war der einzige Glarner mit der Auszeichnung zum Saisonauftakt. Der Molliser, der wie Orlik ein Comeback gab (sein letzter Einsatz war am Schwägalp-Schwinget 2018), prägte den Wettkampf lange Zeit. Nacheinander besiegte er Damian Egli, Raphael Zwyssig, Michael Steiner und Christian Bernold. Gemeinsam mit Armon Orlik in Führung liegend wartete im fünften Gang der Überschwinger der Saison 2018, Samuel Giger. Rychen verlor dieses Duell und zuletzt auch gegen Michael Bless nach einem wahren Abnützungskampf. Dadurch fiel der Glarner nach optimalem Start auf Rang 4e zurück. Mit Giger und Bless als Gegner im Ausstich wurde der Glarner in Zürich nicht geschont. Insgesamt duelliert sich Rychen mit drei Eidgenossen bei sehr stark besetzten Saisonauftakt in Zürich-Wiedikon.
Pianta fehlte ein Punkt
Die übrigen Glarner verpassten eine Auszeichnung. Als zweitbester Glarner schaffte es Christian Pianta auf Rang 14b. Der Molliser stellte mit Alexandre Vonlanten, dann besiegte er Tobias Hengartner und Patrick Burkhart. Im vierten Gang stellte er überraschend den talentierten Obwaldner Kranzer Jonas Burch. Im fünften Gang verlor Pianta gegen den Zürcher Philipp Lehmann. Zuletzt stellte er noch mit This Kolb, was ihn zurückband. Mit 54,50 Punkten fehlte dem Metzger ein Punkt zur Auszeichnung. Christian Schnyder (Näfels) folgt im Rang 15b mit 54,25 Punkten. Ihm glückten zwei Siege, gleich drei Mal stellte er, so auch zuletzt mit Michael Buchmann. Mario Tschudi (Ennenda) im Rang 17a kam 53,75 Punkte. Nach einem guten Start mit zwei Siegen und einem Gestellten verlor er im Ausstich beide Duelle. Beni Rhyner (Ennenda) und Sven Schrepfer (Netstal), beide im Rang 22 mit 35,50 Punkten, verpassten den Ausstich. Rhyner gewann und stellte einen Gang. Für Schrepfer, der sein erstes Fest bei den „Grossen“ bestritt, resultierten bei seiner Premiere ein Sieg bei drei Niederlagen. Schon am 17. Februar bietet sich den jungen Glarnern die nächste Gelegenheit, eine bessere Platzierung zu erschwingen. Dann beim Heimklassiker, dem Hallenwettkampf in Niederurnen. (JHE)