Weissenstein-Schwinget

Halbzeitführung für Roger Rychen

Der Bündner Armon Orlik hat nach dem Thurgauer, Glarner-Bündner, Bündner-Glarner und Nordostschweizer auf dem Weissenstein das fünfte Kranzfest in dieser Saison gewonnen. Im Schlussgang bezwang er den Entlebucher Joel Wicki mit Kurz. Roger Rychen schwang um den Kranz.

Armon Orlik überrascht weiter. Der Bündner gewann das Bergfest auf dem Weissenstein auf überzeugende Art. Orlik bezwang am Morgen Roger Erb, Andreas Ulrich und in einem ersten Ostschweizer Duell den Thurgauer Ernst Bühler. Einzig David Schmid musste er im vierten Gang einen Gestellen zugestehen. Im zweiten Duell gegen einen Nordostschweizer sicherte sich Orlik gegen den St. Galler Martin Glaus die Schlussgangteilnahme. Dabei lies er Joel Wicki keine Chance. Orlik ist der erste NOS-Sieger auf dem Weissenstein seit Jörg Abderhalden (2007) und der erste Bündner, der ein Bergkranzfest gewinnt seit Stefan Fausch 2006 auf dem Brünig.

Wicki einziger Nordostschweizer Gegenpart
Joel Wicki war der einzige Schwinger in die Phalanx der überlegenen Nordostschweizer einzudringen vermochte. Wicki bezwang am Morgen mit Christoph Bieri und Stefan Burkhalter zwei Eidgenossen. Gemeinsam mit vier Nordostschweizern führte er am Mittag die Rangliste mit drei Siegen an. Im vierten Gang musste auch Wicki, gegen Daniel Bösch, einen Gestellen in Kauf nehmen.

Ehrenplatz für Andreas Ulrich
Schon im dritten Gang gab es zwischen Orlik und Bühler sowie Daniel Bösch und Fabian Kindlimann zwei Nordostschweizer Duelle. In der Endabrechnung kamen die Nordostschweizer wie auch die gastgebenden Nordwestschweizer auf sieben Kränze. Lediglich zwei gingen in die Innerschweiz. Nebst dem Drittplatzierten Wicki kam Eidgenosse Andreas Ulrich auf den Ehrenplatz. Dieser gewann fünf Gänge, zuletzt mit Fussstich Daniel Bösch. Der Unspunnen-Sieger reihte sich trotz der Niederlage gegen Ulrich wie die weiteren Eidgenossen Arnold Forrer, Michel Bless, Fabian Kindlimann, Bruno Gisler, Remo Stalder und Mario Thürig unter die Kranzgewinner. Insgesamt wurde das Maximum von 16 möglichen Kränzen abgegeben.

Sechs Eidgenossen ohne Kranz
Ohne Kranz den Solothurner Hausberg verlassen mussten die Eidgenossen Martin Glaus, Andi Imhof, Stefan Burkhalter, Raphael Zwyssig, Christoph Bieri, Beat Clopath und Christian Schuler. Der ISV-Sieger von Einsiedeln musste den Wettkampf nach zwei Gängen mit einer Rippenverletzung frühzeitig aufgeben.

Guter Auftritt nicht belohnt
Einen Traumstart erwischte der Molliser Roger Rychen. Nach Siegen über die einheimischen Matthias Moser und Manuel Hasler gelang es dem Glarner im dritten Gang den letztjährigen ISV-Sieger Andi Imhof zu bezwingen. Gegen den gleichen Gegner zog Rychen am NOS in Wattwil noch den Kürzeren. Somit zierte Rychen zur Halbzeit gemeinsam mit Joel Wicki, Daniel Bösch, Michael Bless und Armon Orlik die Ranglistenspitze. Im vierten Gang teilte Rychen die Punkte mit dem routinierten Schwyzer Philipp Schuler. Weil auch alle anderen Schwinger Punkte abgaben lag Rychen auch vor dem Ausstich noch immer an der Ranglistenspitze und kämpfte gegen Joel Wicki um den Schlussgangeinzug. Wie schon 2015 bei seinem Gastauftritt am Innerschweizer in Seedorf musste sich Rychen dem entfesselt angreifenden Wicki wiederum beugen. Dass Rychen im sechsten Gang noch der klar stärkste Nordwestschweizer Bruno Gisler zugeteilt wurde, war dicke Kost. Rychen verlor gegen den Solothurner und sah seinen zweiten Bergkranz um 0,50 Zähler entschwinden.

Horner unbesiegt
Der Ennetbühler Peter Horner zeigte wie Rychen einen starken Auftritt. Er blieb unbesiegt, kassierte aber zu viele Unentschieden. Horner stellte im Anschwingen gegen Stefan Stöckli und Janic Voggensperger. Im dritten Gang legte er den 140-kilo Schweren gebürtigen Portugiesen Tiago Vieira auf den Rücken. Nach einem weiteren Sieg über Simon Stoll traf Horner im Ausstich auf zwei Schwinger, mit denen sich schon Rychen duellierte. Erst rang er dem Urner Andi Imhof einen Gestellten ab und zum Abschluss teilte er auch mit dem Philipp Schuler die Punkte. Dabei machten sich bei Horner wieder die Bandscheiben bemerkbar, die ihn in der Vergangenheit schon einmal zu schaffen machten. Hinkend verlies er den Festplatz ob Solothurn. „Ich hoffe, dass es nichts Schlimmeres ist. Mit meinen Wettkampf und Rang 13a bin ich grundsätzlich zufrieden. Leider stellte ich den einen oder anderen Gang zu viel um in die Kranzränge zu gelangen“, so der Glarner Mittelländer. (JHE)
Roger_Rychen
Roger Rychen zeigte im Solothurnischen
einen beherzten Auftritt.