Kant. DV

Hauptversammlung des Glarner Kantonalen Schwingerverbandes

An der jährlichen Hauptversammlung schloss die Glarner Schwingerfamilie das vergangene Verbandsjahr im prallgefüllten Saal des Restaurant Bären in Netstal ab. Neben Rochaden im Vorstand standen unter anderem mit dem Rückblick auf ein intensives Schwingerjahr, der Neuaufnahme zweier Ehrenmitglieder, einem umstrittenen Antrag seitens des Schwingklub Glarus Mittelland und einem optimistischen Blick in die Zukunft, interessante Themen auf der zu behandelnden Traktandenliste.

Herausforderung NOS 2023 mit Bravour gemeistert
Im Beisein von 68 Delegierten und Gästen blickte Verbandspräsident Rolf Figi in einem ausführlichen Jahresbericht auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Der schwingerische Höhepunkt im Glarnerland bildete zweifelsohne die Organisation des Nordostschweizer Schwingfestes (NOS), welches am 25. Juni auf dem Flugplatzgelände in Mollis bei strahlendem Sommerwetter durchgeführt werden konnte. Mit der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher Helferinnen und Helfer meisterte das topmotivierte Organisationskomitee, bei welchem der Kantonalverband die Obhut hatte, die Herkulesaufgabe bravourös und schloss den Anlass mit einem Gewinn ab. Aus schwingerischer Sicht drückten die beiden Teilverbandskranzgewinne durch Reto Landolt und Roger Rychen dem Heimanlass den Stempel auf. Auch das Glarner Bündner Kantonalschwingfest, welches am Pfingstmontag, 29. Mai in Elm stattfand und durch die Turnenden Vereine Elm organisiert wurde, setzte eine organisatorische Höchstnote ab. Machte der Wettergott dem OK bei den Vorbereitungsarbeiten noch einen Strich durch die Rechnung, strahlte pünktlich am Festtag die Sonne über den malerischen Festplatz im hintersten Sernftaldorf. Einziger Wermutstropfen bildete die kleine Kranzausbeute der Glarner Aktiven.

Sportlich wäre noch mehr drin gelegen
Der Technische Leiter, Martin Leuzinger, berichtete über sportliche Hochs und Tiefs der Glarner. Mit insgesamt 9 Kränzen und 5 Auszeichnungen konnte sich die Saison 2023 aber durchaus sehen lassen. Beim Kranzfestauftakt Ende April am Thurgauer Kantonalschwingfest sicherte sich Roger Rychen Rang 3a und damit den Kranz. Am Glarner Bündner Kantonalschwingfest in Elm überzeugte einzig Rychen. Er beendete das Fest im 2. Schlussrang und durfte den Heimweg kranzgeschmückt antreten. Drei Wochen später am Bündner Glarner Kantonalschwingfest in Flims lief es den Glarnern optimal und man konnte sich über drei Kranzgewinne durch Reto Landolt, Patrik Schiesser und Roger Rychen freuen. Am Appenzeller Kantonalen und als Gast am Südwestschweizer in Romanel-sur-Lausanne gewann wieder Rychen den Kranz. Keine Kränze sicherten sich die Glarner an den Bergfesten auf dem Stoos, Brünig und der Schwägalp. Am Saisonhöhepunkt in Interlaken, dem Unspunnen-Schwinget, vertrat Rychen als Einziger die Glarner Farben und reihte sich mit drei gewonnen Gängen im Rang 12b ein. Im letzten Gang behielt er etwas glücklich die Oberhand gegenüber seinem Trainingskameraden aus der angrenzenden Innerschweiz, Christian Schuler. Nicht nur bei den Aktivschwingern konnte über Erfolge berichtet werden. Auch die 26 Jungschwinger überzeugten. Martin Hager, technischer Leiter Jungschwingen, zählte insgesamt 58 Zweige und 54 Auszeichnungen. Erwähnenswert waren sicher die beiden regionalen Festsiege durch Pascal Schmid und Nino Marti und die NOS-Doppelzweiggewinne von Mauro Hösli und Sales Tschudi.

In die Zukunft geblickt
Anfang November fand traditionsgemäss der Trainings-Kick-Off der Aktiven im Restaurant Segnes in Elm statt, an welchem die Trainingsplanung für die kommende Saison 2024 der beiden Schwingklubs bekannt gegeben wurde. Am 25. Februar 2024 greifen die Aktivschwinger zum kantonalen Saisonauftakt am Hallenschwinget in Niederurnen zusammen. Zum ersten Mal findet dieser Anlass nicht auf der Ringermatte, sondern im Sägemehl statt. Weitere kantonale Höhepunkte bilden das Glarner Kantonale Nachwuchsschwingfest am Auffahrtsdonnerstag und das Glarner Bündner Kantonalschwingfest am Pfingstmontag. Für die beiden Anlässe wurde durch den Schwingklub Glarus Mittelland ein OK zusammengestellt, welches unter der Leitung von Daniel Luchsinger die Arbeit aufgenommen hat. Der Festort für beide Wettkampftage wird beim Buchholz in Glarus sein. Mit der Genehmigung der beiden Anträge des Vorstandes können nun eine schöne, traditionelle Gabe für das ESAF 2025 Glarnerland+ gekauft und Bodenplatten für den Bodenschutz an Schwinganlässen angeschafft werden, hingegen der Antrag des Schwingklub Glarus Mittelland für zusätzliches Sponsorengeld über Fr. 2’000.- für die Finanzierung eines Krafttrainings von der Versammlung abgelehnt wurde.

Zwei neue Ehrenmitglieder
Nach jahrelangem Mitwirken im Kantonalvorstand hatten Sepp Hämmerli und Werner Rhyner ihre Rücktritte angekündigt. Mit Florian Beglinger (Filzbach) und Daniel Luchsinger (Schwanden) konnten die freigewordenen Posten bestens besetzt werden. Beglinger, der die Kasse von Hämmerli übernehmen wird, erschwang sich in seiner Aktivenlaufbahn 14 Kränze. Seit 2012 gehört er dem Vorstand des Schwingklub Niederurnen an und trainiert seit sechs Jahren, zusammen mit Martin Hager, den Nachwuchs im Glarner Unterland. Luchsinger, der künftig als Nachfolger Rhyners als Aktuar amten wird, war sieben Jahre Bauchef im OK Bergschwinget Klöntal und steht seit Februar 2022 dem Schwingklub Glarus Mittelland als Präsident vor. Die zurückgetretenen Sepp Hämmerli und Werner Rhyner wurden für ihre Verdienste im Schwingsport von den Anwesenden in die Garde der Ehrenmitglieder aufgenommen. Hämmerli, seit 2011 Ehrenmitglied beim Schwingklub Niederurnen, sicherte sich als Aktivschwinger drei Kränze und vertrat die Glarner Farben 1998 am Eidgenössischen in Bern. Später amtete er an zwei Eidgenössischen sowie am Unspunnen-Schwinget 2006 als Kampfrichter. Vom Verletzungspech verfolgt beendete er seine schwingerische Laufbahn früh und wirkte seit 2004, zuerst vier Jahre als Technischer Leiter und anschliessend als Kassier, im Kantonalvorstand mit. Ebenfalls trug er mit seiner Mitarbeit in diversen OK’s von Kantonalanlässen zum Gelingen bei. Rhyner, neunfacher Kranzträger und 2008 zum Ehrenmitglied vom Schwingklub Glarus ernannt, erschwang sich im zarten Alter von knapp 17 Jahren am Appenzeller in Waldstatt seinen ersten Kranz. Nach seiner Aktiven-Zeit stand er jahrelang als Kampfrichter im Einsatz, davon auch zwei Mal an einem Eidgenössischen Anlass. Seit 2017 gehört er der Kampfrichterkommission an. 2001-2008 war er Technischer Leiter der Aktivschwinger beim Schwingklub Glarus und trainierte zwischendurch auch den Nachwuchs. 2008 nahm er Einsitz im Kantonalvorstand, zuerst als Technischer Leiter und seit 2012 als Aktuar. Er unterstützte mit seiner humorvollen Art und den erlangten schwingerischen Erfahrungen diverse OK’s (wie etwa das Bergschwinget Klöntal) und gab weiter, von was er in jungen Jahren profitieren konnte. (THÖ)

Werner Rhyner (l), Josef Hämmerli (r). Foto: THÖ