AV-ESV Meiringen

„Eidgenosse“ auf Funktionärsebene

In Meiringen fand am Wochenende vom 9./10. März 2019 die Abgeordnetenversammlung des Eidgenössischen Schwingerverbandes statt. 283 Ehrenmitglieder, Funktionäre, Abgeordnete und Gäste wohnten der AV 2019 in Meiringen bei. Unter der tadellosen Führung von Markus Lauener wurden die 17 Traktanden über zwei Tage abgehandelt. Höhepunkt bildete die Ernennung acht neuer Ehrenmitglieder, darunter mit Hansruedi Hauser, Elm, auch ein Glarner.

Grosse Ehre gab es in Meiringen für den Schwingklub Glarus/Mittelland, der nebst Melgg Laager, Glarus, (ernannt 1994) fortan mit Hansruedi Hauser ein zweites Ehrenmitglied in seinen Reihen hat. Erstmals viel die höchste Ehre, die es im Schwingsport auf administrativer Ebene zu gewinnen gibt, einem Sernftaler zu.

Hansruedi Hausers Verdienste für den Glarner Schwingerverband sind ausserordentlich lang, dabei hat er fast alle möglichen Aemter bekleidet. Er begab sich als kleiner Knirps mit dem Zug oder Bus selbstständig an Jungschwingertage, wo sich schon bald die ersten Erfolge einstellten. In seiner Aktivlaufbahn gewann der Hüne aus Elm insgesamt zwölf Kränze (7 Glarner, 4 Bündner und ein Zürcher). Einmal, 1989 in Stans, vertrat Hauser die Glarner Farben an einem Eidgenössischen Schwingfest, wo ihm sportlich jedoch wenig Erfolg beschieden war. Ganz im Gegenteil zu Klubkamerad Albrecht Rhyner, der sich im Nidwaldner Hauptort eidgenössisches Eichenlaub erschwang.

Erster Technischer Leiter Jungschwingen im Kanton
Als Erster im Kanton bekleidete Hauser ab 1989 das neugeschaffene Amt den Technischen Leiters Jungschwingen. Bereits 1988 kam er in den Vorstand des Schwingklub Glarus/Mittelland. Diesem gehörte er während 18 Jahren an, wobei 14 Jahre als Technischer Leiter. Gar während 24 Jahren diente er dem Kantonalverband. Von 1989 bis 1999 als Technischer Leiter Jungschwingen, von 1999 bis 2004 als Technischer Leiter Aktive und zuletzt als Nachfolger von Alois Marti bis 2012 als Kantonalpräsident. Im NOS-Vorstand, dem er 2011 bis 2019 diente, bekleidete er die ersten zwei Jahre das Amt des Etatführers und von 2013 bis zur DV im Januar dieses Jahres hütete mit grösster Sorgfalt die Verbandskasse. „Wir müssen Sorge tragen zu unseren Finanzen“, lautete Hausers Motto stets.

Kampfrichter an zwei ESAFs
In seiner langjährigen Amtszeit als Kampfrichter gehörten die Eidgenössischen Schwingfeste von 2001 in Nyon und 2004 in Luzern als absolute Höhepunkte zu seiner Tätigkeit. 2005 im Vorauen im Klöntal, 2010 in Elm und 2012 Niederurnen stand er dem Glarner-Bündner Schwingertag als OK-Präsident vor. Ebenfalls während zehn Jahren, von 2006 bis 2015, amtete der Mann mit dem eisernen Händedruck als umsichtiger OK-Präsident vom Bergschwinget im Klöntal. Gemeinsam mit den sieben weiteren Kameraden Ueli Stoller (Reichenbach im Kandertal), Ueli Steffen (Koppigen), Markus Walther (Habstetten), Martin Dubler (Lüscherz, alle Bern), Alois Zurfluh (Attinghausen), Armin Bucher (Walchwil, beide Innerschweiz) sowie dem Thurgauer Silvio Hungerbühler wurde Hansruedi Hauser am vergangenen Samstag, 9. März, in Meiringen in die Gilde der Eidgenössischen Ehrenmitglieder aufgenommen. Dies wurde noch am gleichen Abend vor Ort im Haslital, dem Heimatort vom amtierenden Schwingerkönig Matthias Glarner, gebührend gefeiert.

Emotionaler Moment
Emotional ging es dann am Sonntagabend, 10. März, in Elm, dem Heimatort von Hauser, zu und her. Mitglieder des Schwingklub Glarus/Mittelland welche Hansruedi und Gattin Wilma am Bahnhof abholten, begleiteten das Paar mit Treicheln durch das Dorf. Im Schwingerdomizil „Segnes“ wurde es dann emotional. Hansruedi bedankte sich beim Empfang bei allen, die ihn auf dem Weg zur höchsten Auszeichnung, die er erlangte, begleiteten. „Ihr seid mitverantwortlich, dass ich diese Ehre im Berner Oberland entgegen nehmen durfte“, sagte Hansruedi und wischte sich dabei die eine oder andere Freudenträne aus den Augen. Dabei waren viele ehemalige Aktive vor Ort, die Hansruedi zu Kranzschwingern formte. Auch bei seiner Frau Wilma bedankte sich Hansruedi.

Es begann mit dem Turnhallen Neubau
Hauser wusste aber auch wo, alles begann. „This Rhyner und Beat Elmer (heute in Linthal wohnhaft) waren es, bei denen ich die ersten Trainingseinheiten absolvierte. Dies zu einer Zeit, als in Elm in der Turnhalle geschwungen wurde und das Sernftal mehrere Schwinger besass. Nach der Ära This Rhyner und Beat Elmer folgten Hansruedi Hauser sowie die Gebrüder Kaspar und Werner Rhyner (heutiger Segnes-Wirt). Später waren es die Gebrüder Christian und Thomas Elmer, die Kranzehren erlangten.

This Rhyner, sein langjähriger Wegbegleiter erinnerte sich ebenfalls an die Zeit als in Elm geschwungen wurde: „Mit dem Neubau der Turnhalle anno 1974 begannen wir in Elm regelmässig zu schwingen und hatten in den besten Zeiten sieben Aktive.“ Zwar gab es im Sernftal nie einen eigenen Schwingklub, die Elmer gehörten immer dem Schwingklub Glarus/Mittelland an. Zu den weiteren Rednern im bis auf den letzten Platz gefüllten Gasthof Segnes gehörten ferner Beat Elmer, der mit einer Statistik aufwartete sowie Klubpräsident Franz Freuler. Alle würdigten sie Hausers ausserordentliche Laufbahn.
Nebst Hansruedi Hauser und Melgg Laager ist auch Hermann Noser(Glarus) eidg. Ehrenmitglied aus dem Raum Glarus/Mittelland. Seine Verdienste stehen jedoch hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Jodeln. Noser war Zentralpräsident des Eidg. Jodlerverbandes und nahm von Amtes wegen automatisch im Einsitz im Zentralvorstand des Eid. Schwingerverbandes. 1996 erhielt Noser die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Angepasstes Regulativ
Ferner wurden in Meiringen dem neuen angepassten Technischen Regulativ, präsentiert von TK-Chef Samuel Feller, grossmehrheitlich zugestimmt. Dieses tritt per 1. Januar 2020 in Kraft. Auch ging es um eine neue Kommunikationslösung in Form Newsletter verbunden mit der Auflösung der Verbandszeitung SHJZ. Zukünftig werden die Funktionäre mittels Newsletter „Sägemehlsplitter“ und Webseite informiert. Die 1907 erstmals erschienene Verbandszeitung wird somit per Ende März 2019 eingestellt.

AV-Büro bleibt
Zudem schlug der ZV die Aufhebung Büro-AV vor. Die Arbeiten würden künftig in die Geschäftsstelle ESV verlagert, so die Ansicht des Zentralvorstandes. Alt-Obmann Ernst Schläpfer plädierte im Namen vieler Ehrenmitglieder für die Beibehaltung des AV-Büros. Schläpfers Votum siegte über den Antrag des ZV, womit die Strukturen beim ESV bleiben wie bis anhin. Heinz Tännler, OK-Präsident, und Thomas Huwyler, Geschäftsführer, orientierten über den Saisonhöhepunkt, das Eidgenössische Schwing- und Aeplerfest, welches vom 23. bis 25. August 2019 in Zug zur Austragung gelangt. Zudem legte Sepp Föhn OK-Präsident vom fünften Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag in Landquart den Schlussbericht vor. (JHE)

ESV-Ehrenmitglied Hansruedi Hauser umrahmt von zwei Ehrendamen.