Glarner-Bündner

Erstmals Samuel Giger
Der 19-jährige Samuel Giger siegte erstmals am Glarner-Bündner Kantonalschwingfest. In einem reinen Thurgauer-Duell besiegte er im Schlussgang Tobias Krähenbühl in der zweiten Minute mit einem wuchtigen Kurz. Die Glarner überzeugten mit einem guten Mannschaftsresultat.

29 Jahre nach seinem Vater Emil Giger (1988 in Ennenda) lies sich Samuel Giger erstmals in die Siegerliste des Glarner-Bündner Schwingfests eintragen. Gigers Sieg im Glarner Unterland fiel deutlich aus. Einzig gegen den defensiv eingestellten Schwingerkönig Arnold Forrer resultierte im dritten Gang ein Gestellter.

Den Grundstein zu seinem vierten Kranzfestsieg legte der Thurgauer schon im Anschwingen, als er Unspunnen-Sieger Daniel Bösch am Platzrand besiegte. „Dieses Duell hätte auf beide Seiten gehen können, letztlich war ich der Glücklichere“, gestand Giger nach dem Fest. Im zweiten Gang besiegte er den Innerschweizer Roland Kälin mit Wyberhaken. Nach dem erwähnten Unentschieden gegen Forrer, wo nur Giger eine Neun geschrieben wurde, folgte gegen Adrian Steinauer der dritte Sieg. Um den Schlussgangeinzug besiegte der 19-Jährige den Bündner Altmeister Ursin Battaglia.

Totale Thurgauer Dominanz
Im Schlussgang hätte bei einem Gestellten Gigers Klubkamerad Domenic Schneider den Festsieg geerbt. Doch Gigers Taktik war von Beginn an klar: Tobias kenne ich von zahlreichen Kantonaltrainings natürlich bestens. Doch wenn man schon im Schlussgang steht, will man den auch gewinnen.“ Giger siegte mit 58,25 Punkten, mit einem Viertelpunkt Vorsprung auf Domenic Schneider.

Die Thurgauer dominierten das vierte Kranzfest in der Nordostschweiz in allen Belangen. Nach fünf Gängen führte Giger mit einem Viertelpunkt Vorsprung auf das Duo Tobias Krähenbühl und Domenic Schneider. Da Schneider ein Klubkamerad von Giger ist, erhielt Krähenbühl den Vorzug. Krähenbühl hatte ein starkes Notenblatt vorzuweisen und besiegte mit Peter Horner und Roger Rychen die beiden Glarner Eidgenossen. Schneider gewann auch den letzten Gang gegen Sandro Schlegel und nahm einen Viertelpunkt hinter Giger den Ehrenplatz ein. Krähenbühl blieb nach verlorenem Endduell Rang fünf.

Fünf Eidgenossen ohne Eichenlaub
Ferner holten auch die weiteren Eidgenossen Roger Rychen, Daniel Bösch, Peter Horner und Martin Hersche den Kranz. Der Sieger an gleicher Stätte vor fünf Jahren, Daniel Bösch, war nach dem Gestellten vor der Mittagspause gegen Domenic Schneider früh aus der Entscheidung gefallen. Gleich fünf der zwölf angetreten Eidgenossen gingen ohne Eichenlaub nach Hause: Schwingerkönig Arnold Forrer, Alex Schuler, Mike Peng, Beni Notz und Stefan Burkhalter. Hart traf es Forrer, dem im letzten Gang gegen Andreas Gwerder die Maximalnote nicht geschrieben wurde und mit drei Siegen und drei Unentschieden Erster hinter den Kranzrängen war. In der Kranzverteilung siegten die Thurgauer und die gastgebenden Glarner mit je vier gefolgt von Graubünden, St. Gallen und Zürich, je drei, Appenzell zwei und dem Gastklub Einsiedeln, dem ein Kranz blieb. Einziger Neukranzer war der Bündner Mauro Gartmann.

Erfreuliche Glarner Bilanz
Die vier Kranzschwinger des Kantons Glarus gewannen allesamt den Kranz, was als nahezu optimale Ausbeute zu werten ist. Bester Einheimischer wurde Roger Rychen (Mollis) im Rang 4a. In einem hochstehenden Duell stellte der Neueidgenosse zum Auftakt mit Schwingerkönig Arnold Forrer. Nach drei zum Teil hartumkämpften Siegen unterlag er um den Schlussgangeinzug dem Thurgauer Tobias Krähenbühl. Mit einer Zehn gegen Christoph Odermatt kehrte der Molliser ins Spitzenfeld zurück und gewann seinen sechsten Glarner Kranz in Serie. Den zweiten Schwingerkranz seiner Laufbahn erkämpfte sich Christian Jöhl. Der Maurer startete mit zwei Siegen und einem Gestellten gegen Mathias Braun gut. Gegen Mike Peng folgte die einzige Niederlage. Siege über Michael Buchmann und Corsin Jörger liesen den gebürtigen Benkner im Rang 5c jubeln.

Jubiläumskranz für Peter Horner
Peter Horner lief es am Morgen mit einer Niederlage gegen Tobias Krähenbühl und einem Unentschieden gegen Christoph Odermatt nicht wunschgemäss. Doch im zweiten Teil folgten lauter Siege, zuletzt gegen Lukas Krähenbühl, was dem Landwirt den zweiten Saisonkranz im Rang 6a und den bereits 30. seiner Laufbahn bescherte. Reto Landolt gewann den zweiten Kranz binnen acht Tagen. Der Netstaler Nationalturner gewann vier Gänge und unterlag den beiden übermächtigen Eidgenossen, Unspunnen-Sieger Daniel Bösch sowie Beni Notz was Rang 7a ergab.

Nachwuchs mit guten Ansätzen
Um Eichenlaub schwang ferner theoretisch im letzten Gang einzig noch Thomas Riedi mit 46,00 Punkten. Doch der Netstaler unterlag dem Thurgauer Marco Oettli. Da Riedi das Ziel verpasste und mit Sämi Horner (Ennenda) und Christian Pianta (Mollis) zwei potentielle Kranzanwärter verletzt passen mussten, waren die Hoffnungen auf einen neuen Kranzschwinger im Kanton geplatzt. Doch die Tatsache, dass mit Beni Rhyner (Ennenda, Rang 13e), Patrik Schiesser (Linthal, 14d), Andreas Laager (Mollis, 15d), Mario Tschudi (Ennenda, 16h), Michael Laager (Mollis, 16j), Christian Schnyder (Näfelserberg, 17b), Christof Kirchmeier (Mollis, 17d) und Fritz Kamm (Netstal, 21c) gleich acht vorwiegend junge Glarner ebenfalls den Ausstich, gibt zu Hoffnung Anlass, dass die Lücke hinter den Kranzschwingern dereinst geschlossen werden kann. (JHE)

Niederurnen. Glarner-Bündner Schwingfest (130 Schwinger, 3300 Zuschauer). Schlussgang: Samuel Giger (Ottoberg) bezwingt Tobias Krähenbühl (Frauenfeld) nach 1:38 Minuten mit Kurz.. Rangliste: 1. Giger 58,25. 2. Domenic Schneider (Friltschen) 58,00. 3. Lars Geisser (Mörschwil) 57,25. 4. Roger Rychen (Mollis) und Ursin Battagia (Almens), je 57,00. 5. Krähenbühl, Samir Leuppi (Winterthur), Christian Jöhl (Mollis), Roman Hochholdinger (Felsberg), Mauro Gartmann (Flerden), Paul Korrodi (Schönenberg ZH) und Martin Hersche (Appenzell), je 56,75. 6. Peter Horner (Glarus), Daniel Bösch (Zuzwil SG), Dominik Schmid (Hundwil), Dominik Oertig (Uznach) und Marco Nägeli (Obfelden), je 56,50. 7. Reto Landolt (Näfels), Roland Kälin (Schönenberg ZH) und Marco Oettli (Bussnang), je 56,50. (alle mit Kranz).

Schlussgang: Samuel Giger gegen Tobias Krähenbühl (Bild: Anja Bernhard)