Stoos-Schwinget

Roger Rychen im Stoos

Der erst 20-jährige Joel Wicki hat das erste Bergfest der Saison dominiert. Der Sörenberger gewann auf dem Stoos alle sechs Gänge, im Schlussgang wie bereits im vierten Gang gegen Lokalmatador Philipp Laimbacher. Roger Rychen gelang ein geschichtsträchtiger Kranzgewinn.

Joel Wicki, der verletzungsbedingt das Eidgenössische Estavayer2016 verpasste, zeigte einen beherzten Auftritt und besiegte nacheinander Mario Thürig, Theo Blaser, Benji von Ah, Philipp Laimbacher und Adrian Steinauer sowie im Schlussgang ein zweites Mal Lokalmatador Laimbacher. Für Wicki ist es der zweite Bergfestsieg nach dem Schwarzsee 2015, der zweite in dieser Saison nach dem Ob- und Nidwaldner kantonalen in Beckenried und der dritte seiner noch jungen Laufbahn.

Zahlreiche Eidgenosse ohne Kranz
Joel Wicki und Philipp Laimbacher führten schon zur Halbzeit mit je drei Siegen. Bereits im ersten Aufeinandertreffen gegen Laimbacher behielt der Entlebucher im vierten Gang die Oberhand. Überhaupt hatten die Innerschweizer hatten erste Bergkranzfest der Saison fest im Griff, derweil die beiden Nordostschweizer Samuel Giger und Arnold Forrer mit zwei Gestellten frühzeitig zurückgebunden waren. Nebst den beiden Schlussgangteilnehmern überzeugten bei den Gastgebern auch Benji von Ah, Mike Müllestein und Marcel Mathis. Während Samuel Giger am Nachmittag mit drei Siegen (zuletzt im Generationenduell gegen Martin Grab) seinen ersten Stoos-Kranz ins Trockene brachte, verpasste den Schwingerkönig Arnold Forrer wie auch Martin Grab oder Andreas Ulrich.

Von den 19 angetretenen Eidgenossen mussten nicht weniger als 12 ohne Kranz nach Hause Insgesamt wurden bloss 12 Kränze abgegeben, wozu es 56,50 Punkte benötigte. Den gastgebenden Innerschweizern blieben am Ende 6, den überraschenden Nordwestschweizern 4 und den Nordostschweizern 2 Kränze.

Kranz mit Nostalgiecharakter für Rychen
49 Jahre, seit Erich Stucki, 0berurnen, im Jahr 1968, gewann nie mehr ein Glarner Schwinger einen Kranz beim Bergklassiker in der Skiregion ob Schwyz. Fast ein halbes Jahrhundert danach erkämpfte sich der Glarner Sportler 2016 als einer von zwei NOS-Gästen diese begehrte Auszeichnung. Der Molliser zeigte wie am ESAF 2016 einen hervorragenden Wettkampf. Rychen startete in einem mitreissenden Duell gegen Lokalmatador Mike Müllestein mit einem Gestellten. Dank zwei Siegen über die beiden Einsiedler Philipp Schuler und Daniel Inderbitzin war der Glarner am Mittag bester Nordostschweizer. Im vierten Gang folgte ein Abnützungskampf mit Altmeister Martin Grab, der gestellt endete. „Am meisten freut mich, dass ich sechs offensive, spannende Gänge abliefern konnte und in allen sechs Begegnungen Chancen zum Sieg hatte“, sagte ein überglücklicher Roger Rychen nach dem Fest. Auch im Duell gegen Grab waren die Vorteile auf Seiten des Glarners.

Drei Eidgenossen gestellt
Im fünften Gang folgte mit Bruno Nötzli der dritte Eidgenosse auf seinem Notenblatt. Auch diese Begegnung wurde nach hartem Kampf bei grosser Hitze resultatlos abgebrochen. Nun musste zuletzt aber ein Sieg her. Doch der Molliser lies nichts mehr anbrennen und besiegte im letzten Gang den gebürtigen Muotathaler Carlo Gwerder, Sattel, relativ rasch mit Lätz. Der Kranz von Rychen ist nicht hoch genug einzuordnen, gewann doch sonst nur noch der Glarner-Bündner Sieger Samuel Giger aus NOS-Sicht den Kranz. „Auf mein Notenblatt mit drei Eidgenossen bin ich stolz. Bei nur zwölf abgegebenen Kränzen war ein Kranzgewinn anders gar nicht realisierbar“, war sich Rychen im klaren, wie hoch die Trauben beim ersten Bergfest hingen. „Heute benötigte es eine Bravourleistung um in die Kranzränge zu gelangen. Die hat Roger vollbracht“, bestätigte der Technische Leiter Fridolin Beglinger die Leistung seines Schützlings. Rychen war der einzige Glarner Teilnehmer auf dem Stoos. (JHE)

Kranzgewinner Roger Rychen