Hallenschwinget

Berner Premiere dank Willy Graber

Seit 1942 besteht der Hallenschwinget Niederurnen, noch nie gab es auf den Matten einen Berner Sieg. Eidgenosse Willy Graber beendete diese Serie. Sein Sieg fiel überlegen aus. Christian Jöhl wurde bester Glarner.

Willy Graber, nach der verletzungsbedingten Absage von Lokalmatador Roger Rychen (Schulterprellung), der einzige Eidgenosse im Teilnehmerfeld, war der überlegene Athlet in Glarus Nord. Nach fünf Siegen in Serie wies er 1,50 Punkte Vorsprung auf das Trio Ueli Hegner, Reto Landolt und Dominik Oertig auf, womit ausgeschwungen wurde. Graber besiegte nacheinander Dominik Oertig (Brienzer vorwärts), Tobias Riget (Kniestich), Christian Pianta (Brienzer), Nicola Wey (Innerer Haken) und Christian Jöhl (Übersteigen am Boden).

Hegners Überraschungstat
Im sechsten Gang überraschte Metzgerlehrling Ueli Hegner den Gasterländer Teilverbandskranzer Dominik Oertig. Mit dem Plattwurf stand der Schwyzer zum zweiten Mal nach dem Tessiner Nichtkranzer Schwinget (2016 in Gudo) im Schlussgang eines Regionalfestes. Der zu diesem Zeitpunkt letzte Glarner Trumpf Reto Landolt unterlag dem Appenzeller Patrick Schmid. Somit kam es in der Endausmarchung zum Duell zwischen Graber, der zu diesem Zeitpunkt zumindest bereist Co-Sieger war, und dem jungen Ausserschwyzer. Nachdem Hegner erst mit Kurz einen Angriff lancierte gelang es dem Berner Hegner zu Boden zu sprengen, wo er sich in seiner gewohnten Art zum Resultat vorarbeitete. Graber begleitete bereits im Vorjahr seine Brüder Alfred und Bänz ins Glarnerland, aufgrund seines im November 2017 operierten Kreuzbandes konnte er damals nicht mittun. «Schon im vergangenen Jahr hätte ich gerne an diesem Anlass mitgemacht. Darum war für mich ein Start im 2019 frühzeitig gegeben. Der heutige Festverlauf zeigt mir, dass mein Formaufbau stimmt», so der vierfache Eidgenosse.

Mitfavoriten frühzeitig gestoppt
Graber siegte 1, 50 Zähler vor Hegner. Auf Platz drei folgen der Einsiedler Nichtkranzer Christian Lagler und als bester einheimischer Christian Jöhl. Lagler bezwang zuletzt Alfred Graber. Jöhl stellte mit Finalist Hegner, verlor gegen Graber, die übrigen Duelle gewann er alle. Dahinter folgen die Kranzer Patrick Schmid, Nicola Wey und Adrian Walther geschlossen auf den Rängen vier bis sechs. Der junger Berner Adrian Walther fiel durch einen Gestellten zuletzt gegen Roland Kälin etwas zurück, gehörte aber zu den auffallendsten Athleten in der MZH Linth-Escher. Frühzeitig gebremst wurden die Gasterländer Mitfavoriten. Tobias Riget brachte zwar Willy Graber kurz in Bedrängnis, ehe er doch noch verlor. Mit dem anschliessenden Gestellten gegen Joel Kessler fiel er früh zurück. Dominik Oertig verlor zuerst gegen Willy Graber ehe er mit einem Gestellten gegen Bänz Graber weiter an Terrain verlor. Trotzdem hatte er nach fünf Gängen den Anschluss wieder hergestellt.

Glarner mit Verletzungspech
Drei Tage vor dem Fest musste der Sieger der letzten vier Austragungen, Roger Rychen, seinen Verzicht kundtun. «Nach einem Sturz beim Skifahren versuchte ich es am Dienstag im Training, verspürte aber noch Schmerzen an meiner Schulter. Darum entschied ich mich schweren Herzens auf den Heimwettkampf zu verzichten», so Rychen. Dadurch geriet ein einheimischer Sieg frühzeitig in weite Ferne. Christian Jöhl, Mollis, zeigte einen beherzten Wettkampf und wurde als bester Glarner Dritter. Reto Landolt, Näfels, und Sämi Horner, Ennenda, erreichten gemeinsam Rang sieben. Beide gewannen drei Gänge. Landolt verlor zuletzt um einen Spitzenplatz und mögliche Schlussgangteilnahme gegen den Appenzeller Patrick Schmid. Horner gewann seinen letzten Gang gegen Werner Keller.

Beni Rhyner, Ennenda, folgt im Rang 10. Er vergab eine noch bessere Platzierung mit einem abschliessenden Unentschieden gegen Abraham Lötscher. Mario Tschudi, Ennenda, und Patrik Schiesser, Linthal, kamen gemeinsam auf Rang 11. Beide verloren ihren letzten Gang gegen übermächtige Kranzschwinger. Der 16-jährige Sven Schrepfer, Netstal, im Rang 12 wusste mit zwei Siegen und einem Gestellten bei seiner Premiere in Niederurnen zu gefallen. Nichts für ein gutes Teamresultat ausrichten konnten Thomas Riedi, Netstal, Christian Pianta, Mollis und Michael Laager, Mollis. Alle drei schieden verletzt aus. (JHE)

Sämi Horner im Einsatz.