Thurgauer
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Musste Samuel Giger beim Kranzfestauftakt im thurgauischen Müllheim im zweiten Gang Werner Schlegel noch ein Unentschieden zugestehen, so war der Schlussgang eine kurze Angelegenheit. Die vier Glarner hatten kein Wettkampfglück.
Nach einem siegreichen Beginn gegen Sven Schurtenberger traf Giger im zweiten Gang auf die grosse Nachwuchshoffnung aus dem Obertoggenburg Werner Schlegel. Überraschenderweise konnte Giger in diesem Duell nichts ausrichten. Doch mit drei Zehnern gegen Damian und Stefan Stöckli sowie Dominik Schmid kämpfte sich der Thurgauer nach fünf Gängen zurück an die Spitze. Dies auch dank Unterstützung Schlegels, der den nach vier Gängen enteilten Janic Voggensperger im fünften Gang ausbremste. Somit waren Schlegel und Marco Oettli nach fünf Gängen punktgleich Zweite, 0,50 Punkte hinter Giger. Das Einteilungskampfgericht entschied sich für Schlegel, der das deutlich bessere Notenblatt als Oettli aufwies. Doch schon im ersten Zug zog Giger energisch Kurz und kam am Boden mit Kniekehlengriff schon nach 40 Sekunden zur Entscheidung. «Will man ein Fest gewinnen, muss man in der Regel auch den Schlussgang zu seinen Gunsten entscheiden. Darum war mein Ziel vor dem zweiten Aufeinandertreffen mit Werner Schlegel klar. Ich schwang auf Sieg», gestand der Thurgauer, der in seiner engeren Heimat seinen 23. Kranzfestsieg realisierte.
Tagesüberraschung Janic Voggensperger
Werner Schlegel fiel durch den verlorenen Schlussgang auf Rang 5a zurück. Auf dem Ehrenplatz reichte sich die Tagesüberraschung Janioc Voggensperger ein. Der gebürtige Baselbieter aus Schönenbuch ist im letzten Herbst in den Thurgau gezogen, wo er ein eigenes Geschäft eröffnete. Seit 2022 schwingt er für den Schwingklub Oberthurgau. In den ersten drei Gängen glückten ihm 30 Punkte. Nach einem vierten Sieg über Roger Bürli folgte die Niederlage gegen Schlegel. Mit dem fünften Sieg über Michael Bernold machte er deutlich bemerkbar, dass er für die Ostschweizer noch wichtig werden könnte. Mit Sven Schurtenberger und Damian Ott gab es noch zwei weitere Schwinger mit fünf Gewonnenen. Wegen fehlenden Noten hatten sie aber nicht die Möglichkeit um den Schlussgangeinzug mitzukämpfen. Ott stellte zu Beginn mit Remo Käser, Schurtenberger verlor zu Beginn gegen Giger. Ebenfalls den Kranz erkämpften sich unter den neun gestarteten Eidgenossen Fabian Kindlimann, Michael Bless, Domenic Schneider, Stefan Stöckli und Beni Notz. Leer aus gingen bloss Remo Käser und Stefan Burkhalter. Käser verlor im vierten Gang gegen Schlegel. Unter den 25 Kranzgewinnern gab es keine Neukranzer zu verzeichnen.
Sämi Horner hart angefasst
Es gab schon diverse Anlässe, wo der bärtige Sämi Horner es im letzten Gang in den eigenen Händen hatte, aber nie reüssierte. In Müllheim war es definitiv nicht er selber, der den möglichen Kranz vergab. Nach zwei Siegen im Anschwingen wurden dem Ennendaner vier Kranzer in Serie vorgesetzt – eine Mammutsaufgabe. Nach Siegen über Andrin Habegger und Ion Bordos wartete Teilverbandskranzer Michael Steiner. Er war eine Nummer zu gross für Horner. Den nächsten Kranzer, Silvan Koller, bezwang er dann. Im Ausstich unterlag er nach ausgeglichenem Kampf erst Pirmin Kolb. Im letzten Gang wartete noch David Dumelin, Kranzgwinner letztes Jahr auf dem Weissenstein. Horner verlor das offensiv geführte Duell und fiel fernab der Kranzränge auf Platz 13k zurück. Punktgleich mit Horner klassierte sich der junge Riedener Patrik Feldmann , der seinen letzten Gang (gegen Cornel Schild) siegreich gestaltete. Zuvor hatte er bereits zwei Siege eingefahren, drei Duelle gingen verloren. Gegen den namhaften Shane Dändliker sowie gegen Kranzer Valentin Mettler gegen übermächtige Gegnerschaft. Beni Rhyner, Ennenda, gelang es zwei Duelle zu gewinnen. Mit der abschliessenden Niederlage gegen Jan Blaser fiel er jedoch auf Rang 18e zurück. Im gleichen Rang reihte sich Mario Tschudi ein. Mit zwei Siegen bis zum Ausschwingen gut im Rennen verlies im Ausstich das Glück den Ennendaner. Erst unterlag er Kranzer Thomas Kuster und zuletzt auch noch Dominic Keller. (JHE)