Schaffhauser Stetten

Forrers 46. Kranzfestsieg nie in Gefahr

Schwingerkönig Arnold Forrer kam am Schaffhauser Kantonalen in Stetten zu einen überlegenen, nie gefährdeten Sieg. In einem reinen Toggenburger Schlussgang bezwang er Michael Rhyner und erlangte nahe der deutschen Grenze seinen 46. Kranzfestsieg. Peter Horner war für die Glarner Erfolgsmeldung besorgt.

Der dritte Schaffhauser Triumph nach 2000 in Basadingen und 2007 in Löhningen stand für Arnold Forrer nie in Gefahr. Überzeugend und zielorientiert stieg der Schwingerkönig 2001 in die sechs Kämpfe. Im Anschwingen, im Duell der beiden einzigen angetretenen Eidgenossen, besiegte er den kaum bezwingbaren Fabian Kindlimann nach rund der Hälfte der Gangdauer sicher in der Schere. „Mein Ziel war, gegen ihn an den Boden zu kommen und ihn dabei irgendwie zu überdrehen. Das ist mir gelungen und gab Moral für die nächsten Duelle.“ Weit mehr Mühe bereitete ihm im zweiten Gang Naim Fejzaj, den er erst in der letzten Minute mit Übersprung zu den Verlierern reihte. Mit dem dritten Sieg über Hans Notz lag der Favorit bereits zur Halbzeit an der Spitze, 0,25 Zähler vor einen anderen Toggenburger, Michael Rhyner.

Punkteteilung gegen Leuppi
Im vierten, eher faden Duell mit Samir Leuppi musste Forrer sein einziger Gestellter hinnehmen. „Hier ging ich aufgrund meiner komfortablen Ausgangslage nicht das letzte Risiko ein“, analysierte Forrer den eher faden Gang. Mit einer Zehn gegen Ruedi Eugster stand die Schlussgangteilnahme gegen den punktgleichen Michael Rhyner fest. Dabei übernahm er wiederum von Beginn an das Zepter und kam promt zu einem schnellen Resultat. Für Forrer ist der Sieg in Stetten der erste Sieg an einem Kranzfest seit über zwei Jahren (Thurgauer 2014 in Basadingen im Rang 1b).

Rhyner wurde durch den verlorenen Endkampf auf Rang vier zurückgespult. Er legte die Basis für den Schlussgangeinzug im Anschwingen, als er sich gegen Peter Horner aus einer heiklen Situation rettete und anschliessend das Blatt zu seinen Gunsten wendete. Im fünften Gang musste er nach einem Abnützungskampf gegen Naim Fejzaj erstmals Punkte abgeben. Der zweite Eidgenosse Fabian Kindlimann gewann nach der Auftaktniederlage gegen Forrer alle fünf Gänge und nahm 0,75 Zähler hinter Forrer den Ehrenplatz ein. Die weiteren gemeldeten Eidgenossen Stefan Burkhalter (Leistenprobleme) und Martin Glaus (Rückenschmerzen nach Arbeitsunfall) verzichteten kurzfristig auf einen Start. Insgesamt wurden 18 Kränze abgegeben, auch hier siegten die St. Galler, sieben, gefolgt von Thurgau, vier, Zürich, drei, Schaffhausen, zwei, Appenzell und Glarus, je einen. Neukranzer gab es keine.

Zwei Sekunden entschieden
Von den fünf startberechtigen Glarnern kam einzig Peter Horner zu Kranzehren. Der Ennetbühler war durch eine Handverletzung, die er sich bei der Arbeit mit der Trennscheibe zuzog, sichtlich beeinträchtigt beim Griff fassen. Dennoch hatte er gegen den letztjährigen NOS-Sieger Michael Rhyner zum Auftakt gute Siegeschancen, konnte den St. Galler am Boden jedoch nicht festhalten, ehe er anschliesend auf einen Lätz unterlag. Gegen Stephan Knup und Mathias Braun holte er in der Folge sich zwei Siege. In einem hartumkämpften Duell teilte er nach der Mittagspause die Punkte mit dem technisch beschlagenen Oberländer Marco Good. Mit einem Sieg über Martin Schuler blieb der Landwirt auf Kranzkurz. Im letzten Gang besiegte er Edi Bernold zwei Sekunden vor Ablauf der Zeit mit seinem Spezial dem Innerem Haken. Horner sicherte sich damit in Extremnis den 25. Kranz seiner Laufbahn. Ans Schaffhauser hat Horner spezielle Erinnerungen, holte er sich doch schon 2007 als 19-Jähriger in Löhningen (Sieger damals ein gewisser Arnold Forrer) den Kranz.

Zwei Christians punktgleich
Die übrigen Glarner hatten mit der Kranzvergabe nichts zu tun. Die Namensvetter Christian Jöhl und Christian Schnyder (beide Näfels) erreichten gemeinsam Rang 15. Jöhl musste seine Kranzambitionen im fünften Gang mit der Niederlage gegen Martin Knechtle begraben. Zuletzt teilte er noch mit Remo Pfleghart die Punkte. Schnyder, der in den Gängen vier und fünf siegreich blieb, unterlag zuletzt dem Zürcher Nicola Wey. Christian Pianta (Mollis) kam mit zwei Siegen und einer Punkteteilung auf Rang 16c. Der Netstaler Thomas Riedi, zur Zeit im Landwirtschafts-Lehrjahr im Küssnacht SZ tätig, verpasste mit einem Erfolg den Ausstich. Ihm blieb Rang 23f.

Stetten. Schaffhauser Kantonalschwingfest (113 Schwinger, 1700 Zuschauer). Schlussgang: Arnold Forrer (Stein SG) bezwingt Michael Rhyner nach1.33 Minuten mit Kurz/Kreuzgriff. Rangliste: 1. Forrer 58,50. 2. Fabian Kindlimann (Dürnten) 57,75. 3. Pius Näf (Zihlschlacht) 57,50. 4. Rhyner, Samir Leuppi (Winterthur), Roman Vestner (Speicher) und Naim Fejzaj (Wolfhalden). 5. Hannes Bühler (Amriswil), Ruedi Eugster (Quarten), Peter Horner (Glarus), Jeremy Vollenweider (Marthalen), Beat Wickli (Ennetbühl) und Marc Zbinden (Bichelsee), je 57,00. 6. Rico Ammann (Häuslenen), Felix Stahel (Turbenthal) und Simon Schudel (Beggingen), je 56,75. 7. Dominik Oertig (Uznach) und Marco Good (Sargans), je 56,50 (alle mit Kranz).

Horner_Jubel
Peter Horner (oben gegen Edi Bernold).