Kant. HV
Ehrenmitgliedschaft für Heinz Steinmann
An der Hauptversammlung des Glarner Kantonalen Schwingerverbandes wurde Heinz Steinmann aus Niederurnen die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Mit den zusätzlich Anlässen Nordostschweizerisches in Mollis und NOS-Nachwuchsschwingertag in Näfels, wartet 2023 ein äusserst intensives Jahr auf den Glarner Schwingerverband.
51 Schwingsportgesinnte fanden den Weg in das Schwingerdomizil «Bären» Netstal. Neu aufgenommen wurden Miguel Arce (Jahrgang 1984), Niels Marti, Pirmin Tschudi (beide Matt), und Fridolin Beglinger sowie der entschuldigte Tobias Tremp (beide Mollis). Mit diesen fünf neuen Namen bei den Aktiven (Arce bestritt 2022 bereits ein paar Wettkämpfe) sollte der Glarner Schwingerverband in der Breite wieder wachsen. In seinem Jahresbericht erwähnte Rolf Figi unter anderem den denkwürdigen Einmarsch der Glarner Delegation beim Schlussakt am Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln. Eine Woche nach dem Saisonhöhepunkt fand im Volksgarten in Glarus erneut ein Anlass für den Nachwuchs unter dem Motto «Schwingen in der Stadt» statt. Nebst mehreren Veteranen und Passivmitgliedern trauert der Kantonalverband auch um das Eidgenössische Ehrenmitglied Hermann Noser (Glarus). Er verstarb kurz nach seinem 90. Geburtstag.
Kassier Josef Hämmerli konnte ein kleines Plus in der Kasse vermelden. Zwei Anträge wurden ohne Wortbegehren gutgeheissen. Zum einen an eine Gabe fürs NOS 2023 in Mollis und zweitens zur Anschaffung von Tablets für die elektronische Erfassungen der Schwinger anstelle der bisherigen Notenblätter in Papierform. Ein solcher Testevent mit Tabletts wurde am Bergschwinget im Klöntal 2022 durch den ESV erfolgreich durchgeführt.
Langersehnter erster Kranzfestsieg
Der Technische Leiter Martin Leuzinger verlas seinen ersten Jahresbericht, in welchem er von neun Kränzen berichten konnte. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen. So gewann Roger Rychen in Ossingen am Zürcher Kantonalen sein langersehntes erstes Kranzfest. Dies nach vielen erfolglosen Anläufen, wo er jeweils im Schlussgang scheiterte. Dies zugleich bei seinem Saisoneinstieg, begann er doch die Saison wegen Rückenbeschwerden verspätet. Gleichzeitig beendete er im Glarner Schwingerverband eine (zu) lange Durststrecke von 33 Jahren. Letztmals gelang es Albrecht Rhyner anno 1989 ein Kranzfest zu gewinnen. Am Glarner-Bündner resultierten erfreuliche vier Kränze, der Sieg ging ins Bündnerland. Armon Orlik bezwang im Schlussgang den aufstrebenden Toggenburger Werner Schlegel. Weitere gute Resultate von Roger gab es auf der Rigi (Rang drei) und auf der Schwägalp, wo er gegen Samuel Giger den Schlussgang bestritt und am Ende ebenfalls Rang drei belegte. Aber auch Tiefschläge, wie am Bündner, oder Appenzeller Kantonalen mussten verarbeitet werden. Am Nordostschweizerischen wäre mehr als nur ein Kranz (Roger Rychen wiederum mit einem starken Auftritt) möglich gewesen, doch Reto Landolt, Patrik Schiesser und Mario Tschudi war das Glück nicht hold.
Letzter Gegner Forrers
Christian Pianta war der letzte Gegner von Arnold Forrer am Schaffhauser Kantonalen. Denn kurz darauf, auf der Schwägalp, trat der Schwingerkönig von 2001 zurück. Weil Pianta den Kranz in Wilchingen nicht erlangte, erging es ihm wie Reto Landolt und Patrik Schiesser – sie schafften es nicht in Pratteln zu schwingen. Pianta war als Ersatzmann im ESAF-Kader dabei, kam aber nicht zum Einsatz. Beim Bergschwinget Klöntal lagen sowohl die Zahl der teilnehmenden Schwinger als auch der Zuschauer im bescheidenen Rahmen. Sieger wurde einmal mehr Roger Rychen. Mit Patrik Feldmann gelang auch einem jungen Glarner eine hervorragende Platzierung. Am Eidgenössischen hatten die Glarner nur einen einzigen Teilnehmer, jedoch gelang ihnen die maximale Ausbeute. Roger Rychen brachte den Kranz dank eines Unentschiedens im letzten Gang gegen den Wiggertaler Joel Ambühl ins Trockene. Zuvor duellierte er sich unter anderem mit Joel Wicki und Kilian Wenger. Es war der dritte eidgenössische Kranz für den Glarner Unterländer. Total gab es neun Kränze und fünf Auszeichnungen für den Glarner Verband – sprich was Kranzränge anbelangt ist die Last im Verband weiterhin auf wenige Schultern verteilt. Die Saison 2023 wird mit einem Trainingslager (3. bis 5. Februar) in Filzbach eingeläutet.
Die Jungschwinger trainiert von Florian Beglinger (in Niederurnen) und Markus Figi (in Glarus) machten viel Freude. Bereits am eigenen Kantonalen in Netstal schauten 17 Zweige heraus. Total brachte es der Nachwuchs auf 76 Zweige und 44 Auszeichnungen. Patrik Feldmann gewann in der obersten Altersklasse den Schwyzer und Zürcher Kantonalen Nachwuchsschwingertag. Stark schwangen auch Nino Marti, Sales Tschudi und Pascal Schmid.
Intensives Jahr wartet
Obwohl man allseits bereits dem Eidgenössischen 2025 entgegenfiebert: Schon 2023 steht ein schwingerisch intensives Jahr an. So müssen zusätzlich durch den Glarner Verband das Nordostschweizerische der Aktiven wie auch für den Nachwuchs abgehalten werden. Der NOS Nachwuchsschwingertag vom 20.Mai steht zwei Tage nach dem Kantonalen Jungschwingertag (18. Mai) auf dem Programm. Beide Anlässe übernimmt der Schwingklub Niederurnen mit Austragungsort Burg/Näfels. Dem Nordostschweizerischen der Aktiven von 25. Juni steht Kantonaloberhaupt Rolf Figi vor. Dieses kommt erstmals seit 2010 wieder in Glarnerland. Momentan befindet man sich bei Detailabklärungen bei Bodenfragen mit den Behörden. Grösster Ausgabeposten ist der Bau einer Arena für mindestens 7000 Festbesucher. Aus diesem Grund, der Mehrfachbelastung für den Kantonalverband wie auch für beide Schwingklubs im Kanton, findet 2023 kein Bergschwinget Klöntal statt.
Von Netstal nach Elm
Das Kantonalschwingfest geht von Netstal nach Elm. Martin Schnyder blickte nochmals auf das sehr gelungene Glarner-Bündner 2022 auf der Bärenhoschet zurück, wo sie beim Auf- und Abbau Wetterpech bekundeten. So ging am Pfingstsonntag ein Hagelschlag über den Festplatz nieder. Mit gedeckten Tribünen erlebte man eine Premiere an einem Glarner-Bündner. Sportlich verlief das Fest hochstehend mit dem finalen Duell zwischen Armon Orlik und Aufsteiger Werner Schlegel. 2023 führt der Weg nach Elm. Der Turnverein mit Ruedi Elmer an der Spitze führen das Fest durch. Dies auf demselben Platz wie bei der letzten Austragung im Skidorf anno 2010 mitten im Dorf. Martin Schnyder überreichte der Elmer Delegation vertreten durch Markus Freitag und Andreas Zentner eine Glocke ins Gabenkomitee. Ziel ist es auch den Hallenschwinget endlich wieder abhalten zu können. Das Datum ist der 12. Februar. In diesem Jahr war zu dieser Jahreszeit Schwingen wegen Corona noch immer nicht möglich.
Neu eine Medienverantwortliche
Im Vorstand standen keine Wahlen an, so dass Rolf Figi, Lieli LU (Präsident), Martin Hager, Mollis (Vizepräsident und TK Jungschwingen), Martin Leuzinger, Maseltrangen, (Technischer Leiter Aktive), Josef Hämmerli, Niederurnen, (Kassier) und Werner Rhyner, Elm, (Aktuar), weiterhin ihres Amtes walten. Vertreter im NOS-Vorstand bliebt Fridolin Beglinger, Mollis.
Jedoch gab Jakob Heer nach mehr als einem Vierteljahrhundert Amtszeit frühzeitig seinen Rücktritt bekannt. Der gebürtige Klöntaler stieg am NOS 1996 ein und schrieb mit spitzer Feder während 26 Saisons über den Schwingsport. Ebenso schoss er unzählige Schnappschüsse. Ihm wurde als Dank ein Gutschein überreicht. Neue Medienverantwortliche des Glarner Kantonalen Schwingerverbandes ist Taria Hösli. Es ist nicht zum ersten Mal, dass eine Frau jenes Amt innehat. Annerös Russi-Steinmann wirkte von 1973 bis 1988 als Medienchefin des Glarner Verbandes.
Neues Ehrenmitglied
Im schönsten Teil der Versammlung wurde Heinz Steinmann, Niederurnen, zum Ehrenmitglied ernannt. Steinmann wirkte von 1984 bis 1995 im Vorstand des Schwingklub Niederurnen als Finanzchef, auch bei Anlässen in dessen Rayongebiet half er immer tatkräftig aus. Noch heute gehört er den Veteranenobmannschaft an. Mit dem Kranzgewinnen am Glarner-Bündner 1983 in Mitlödi sowie am Bündner-Glarner 1985 in Malans schien eine erfolgreiche Laufbahn lanciert, doch am Kantonalen 1986 in Elm verletzte er sich derart schwer am Knie, dass seine Laufbahn im Alter von nur 23 Jahren beendet war. Steinmann stammt aus einer namhaften Schwingerdynastie, Onkel Hans war ein sehr bekannter Name, der hauptsächlich in der Südwestschweiz grosse Erfolge feuerte. Ein weiterer Onkel, Fridolin, gehörte dem Schwingklub Baden-Brugg an und war Eidgenössisches Ehrenmitglied. Nebst dem Schwingen ist das Sammeln von Postkarten eine grosse Leidenschaft des 58-Jährigen. Nachdem unter Diverses sich einige Redner zu Wort meldeten konnte zum Menu «Rahmschnitzel mit Nudeln» zubereitet von «Bären-Frigg» übergeleitet werden. (JHE)