Rigi-Schwinget

Joel Wicki mit sechs Siegen

Joel Wicki ist im Moment das Maas aller Dinge im Schwingsport. Nach dem Co-Sieg am Innerschweizer Teilverbandsfest siegte er auch auf der Rigi. Dies überlegen mit sechs Siegen.

An Joel Wicki führt derzeit kein Weg vorbei. Sechs Siege fuhr er auf der Rigi ein. Nacheinander bezwang er Armon Orlik, Domenic Schneider, Alex Schuler, Bruno Linggi und Roger Rychen. So führte er mit 49,25 Zählern. Im Schlussgang traf er nochmals auf Orlik, der den Vortritt gegenüber den punktgleichen, je mit 48,00 Zählern zu Buche stehenden, Andreas Ulrich, Daniel Bösch und Domenic Schneider erhielt. Mit 1,25 Punkten Vorsprung war Wicki schon vor dem letzten Gang zumindest Co-Sieger. Nach einem offenen Schlagabtausch setzte sich Wicki ein zweites Mal durch. Orlik hinkte mit zunehmender Fortdauer des Ganges. Für den 21-jährigen Entlebucher war es der siebte Kranzfestsieg, der vierte in der laufenden Saison, und der erste auf der Rigi. Auf dem Weg zu seinem Sieg bezwang er nicht weniger als fünf Eidgenossen.

Orlik erhielt den Zuspruch für den Schlussgang aufgrund des besten Notenblattes. Im vierten Gang besiegte Orlik den Schwyzer Andreas Ulrich und anschliessend auch noch dessen Klubkamerad Mike Müllestein. Nachdem er am NOS in Herisau Wicki noch bezwang, musste er nun dem Entlebucher gleich zwei Mal dem Vortritt gewähren. Im Schlussgang machte Orlik anfänglich mehr und stand am Platzrand dem Sieg nahe. Mit Fortdauer des Wettkampfes hinkte der Bündner. Ob es eine ernsthafte Verletzung am Knie ist, werden die nächsten Tage zeigen.

Ehrenplatz für Bösch
Den Ehrenplatz nimmt Daniel Bösch ein, der zuletzt Andreas Ulrich bezwang. Bösch stellte einzig im Anschwingen mit Andi Imhof, die übrigen Duelle gewann der Toggenburger. Einen starken Auftritt zeigten auch Erich Fankhauser, Andi Imhof, Mario Schneider, Mike Müllestein und Stefan Ettlin, die alle Spitzenplätze einnahmen. Von den 16 abgegebenen Kränzen blieben neun in der Zentralschweiz, sieben sicherte sich der Nordostschweizer Verband. Nebst Orlik und Bösch gewannen auch Tobias Krähenbühl, Roger Rychen, Martin Roth sowie die Gebrüder Mario und Domenic Schneider den Kranz. Neun der 14 angetretenen Eidgenossen holten den Rigi-Kranz. Leer aus gingen Stefan Burkhalter (nach einem strittigen Gang gegen Stefan Arnold), Philipp Gloggner sowie Alex Schuler. Verletzt ausgeschieden sind Beni Notz (Zerrung) und Reto Nötzli (Schulter). Im Duell zwischen Stefan Burkhalter rief der Platzkampfrichter „halt gestellt ab“. Am Kampfrichtertisch wurde erst Arnold von den beiden am Tisch sitzenden Kampfrichtern der Sieg trotz abgelaufener Zeit gegeben. Dadurch hätten 56,50 Zähler nicht zum Kranz gereicht. Nachträglich wurde der Gang doch wieder auf Gestellt korrigiert. Dadurch fielen der bereits jubelnden Urner wie auch der Thurgauer aus dem Kranz. Profiteure waren jene vier Schwinger mit 56,50 Punkten.

Zweiter Rigi-Kranz für Rychen
Der Glarner Teamleader Roger Rychen gewann zum zweiten Mal nach 2015 den Rigi-Bergkranz, Zwar verlor er nach einem ausgeglichenen Duell im Anschwingen gegen Andreas Ulrich. „Ich suchte die Entscheidung, am Ende aber wurde ich ausgekontert“, analysierte er das Duell mit dem Mythenverbändler. Mit einer imposanten Aufholjagd besiegte er anschliessend Ivan Rohrer, Remo Odermatt und Eidgenosse Erich Fankhauser. Den Entlebucher besiegte er bereits am Eidgenössischen 2016 in Estavayer. Somit lag Rychen nach fünf Gängen hinter Joel Wicki und Mario Schneider an dritter Stelle. Im Duell mit Wicki zog er ein weiteres Mal den Kürzeren. Gegen den späteren Sieger verlor er bereits am NOS in Herisau. „Es braucht wohl noch ein paar Duelle, gegen ihn, bis ich mal etwas zählbares für mich herausholen kann“, meinte Rychen. Um den Kranz bezwang der Molliser den jungen Luzerner Marco Heiniger. Im Rang 6d mit 56,75 Zählern gewann Rychen seinen fünften Bergkranz und dem 40. Kranz seiner Laufbahn. „Nun freue ich mich auf das Heimfest, den Bergschwinget im Klöntal“, blickte er bereits auf dem kommenden Samstag voraus. Dann tritt Rychen im Klöntal als Titelverteidiger an.

Nicht in den Ausstich schaffte es Christian Jöhl (Mollis). Er verlor am Morgen drei Mal gegen Josef Portmann, Andreas Odermatt und Franz-Toni Kenel. Den vierten Gang gegen den Entlebucher Marco Schmidiger gewann er zwar, 35,25 Punkte reichten aber nicht für Weiterkommen. Am Ende blieb ihm Rang 24b. (JHE)

Marco Heiniger (rechts) gratuliert Roger Rychen zum Kranzgewinn.