Berchtelis
Samuel Giger gewinnt Jahresauftakt
Samuel Giger siegte erstmals in der Saalsporthalle in Zürich, am traditionellen Berchtold-Schwinget. Der Thurgauer gewann alle sechs Gänge. Roger Rychen wurde als bester Glarner Vierter.
Den Grundstein zum Erfolg legte der 21jährige Thurgauer schon im Anschwingen, als er den jungen Schwyzer Michael Gwerder im ersten Zug mit Kreuzgriff bezwang. In der Folge bodigte Giger auch den Bündner Corsin Jörger (Schlungg/rückwärts Ableeren), Thomas Koch (Kurz und Nachdrücken), Jonas Burch (Brienzer retour) und Michael Scheuner (Kurz und Nachdrücken). Mit 1,25 Punkten Vorsprung stand Giger nach fünf Gängen mit klarem Vorsprung an der Spitze.
Reichmuth erneut stark
Marco Reichmuth, Sieger vom Niklausschwinget und Bruder von Brünig-Sieger Pirmin Reichmuth, bezwang schon im Anschwingen mit Roger Rychen, den er mit einem Brienzer rückwärts in Rücklage brachte, einen Eidgenossen. Nach einem weiteren Sieg über Marc Jörger musste er im dritten Gang Roman Schnurrenberger überraschend einen Gestellten zugestehen. Zwei weitere Siege über Patrick Rüegg und Reto Koch bedeuteten die Schlussgangteilnahme. Im finalen Duell riss Giger rasch das Zepter an sich und siegte nach knapp zwei Minuten Gangdauer mit Innerem Haken und Nachdrücken am Boden. „Ich ging mit dem Ziel zu gewinnen in den Schlussgang, doch gegen Marco muss man immer auf der Hut sein“, sagte der Thurgauer nach dem letzten Kampf. Giger hatte seit dem Eidgenössischen keine Wettkämpfe mehr bestritten. Seinen nächsten Wettkampf plant er im April am Rheintal/Oberländischen in Oberriet. Ferner freut er sich 2020 speziell auf die Gastauftritte am Innerschweizerischen in Ibach, und auf die Bergfeste auf dem Brünig und Rigi, beim letzteren Fest war er noch nie dabei.
Rychen auf Rang vier mit Auszeichnung
Reichmuth fiel durch den verloren Schlussgang auf Rang 5a zurück. Die weiteren drei Eidgenossen neben Giger verloren frühzeitig den Kontakt zur Spitze. Michael Gwerder, Saisonaufsteiger 2019, verlor gegen Giger, ehe er fünf Duelle in Serie gewann. Aufgrund fehlender Noten konnte der Mythenverbändler aber nicht um den Schlussgang mittun, wurde dank seines abschliessenden Erfolges über den Oberländer Michael Bernold aber letztlich Zweiter.
Roger Rychen verlor zu Beginn gegen Marco Reichmuth auf einen Brienzer. Mit Siegen über Shane Dändliker sowie Fabian Rüegg lag er zur Halbzeit wieder gut im Rennen. Doch im vierten Gang konnte er den äusserst defensiven Stefan Kennel nicht bezwingen, womit auch er zurückfiel. Dank zwei Erfolgen über Andreas Gwerder und Adrian Widmer kletterte noch auf den vierten Schlussrang hoch. „Gegen Marco Reichmuth habe ich das Rezept noch nicht gefunden“, befand Rychen in seiner Analyse zu seiner einzigen Niederlage des Tages. Gegen den Chamer verlor der Molliser bereits 2019 am Gibel-Schwinget in Bonstetten. Rychen genoss den Silvester Zuhause mit seiner Gattin in Glarus, nachdem über die Festtage noch ein zweitägiges NOS-Intensivtraining in Weinfelden auf dem Programm stand. Bereits beim ersten Wettkampf des neuen Jahres glückte ihm die Auszeichnung. Als nächster Wettkampf steht für den zweifachen Eidgenossen das heimische Hallenschwinget in Niederurnen Mitte Februar an. Gemeinsam mit Giger tritt er ferner 2020 auch am Innerschweizerischen in Ibach/Schwyz als gast des NOS-Verbandes an.
Stefan Burkhalter gewann zwar den Startgang gegen Kaj Hügli. Zwar blieb der 46Jährige den ganzen Tag unbesiegt, doch mit vier Gestellten fiel er je länger der Wettkampf dauerte, weiter zurück. Er blieb letztlich hinter Sohn Thomas und verpasste auch die Auszeichnung. Einen Spitzenrang sicherte sich der junge Surentaler Fabian Scherrer sowie Nicola Wey. Der Zürcher bezwang zum Schluss Jonas Burch mit Hüfter. Gut in Szene setzte sich auch Werner Schlegel (wie Scherrer Jahrgang 2002) sowie die beiden Appenzeller Brüder Reto und Thomas Koch.
Comeback von Simon Trümpi
Die übrigen Glarner konnten nicht ganz mit Rychen mithalten und verpassten eine weitere Auszeichnung. Gemeinsam im Rang 13 finden sich Christian Jöhl (Mollis) und Beni Rhyner (Ennenda) wieder. Jöhl gewann, stellte und verlor zwei Gänge. Eine bessere Platzierung vergab er mit dem abschliessenden Gestellten gegen Ueli Hürlimann. Beni Rhyner stellte am Morgen sämtliche Duelle. Mit zwei Siegen stand er nach fünf Gängen sehr gut da, ehe er um die Auszeichnung Bergkranzer Andreas Gwerder unterlag. Im Rang 15 folgen mit je zwei Gewonnenen Simon Trümpi (Ennenda) und Michael Laager (Mollis). Trümpi kehrte nach fast dreijähriger Pause ins Sägemehl zurück. Sämi Horner (Ennenda), Patrik Schiesser (Linthal) und Kaspar Laager (Mollis) belegten gemeinsam Rang 16. Für Laager war es der erste Wettkampf bei den Aktiven. Auch Mario Tschudi (Ennenda) im Rang 18 b erlangte den Ausstich. Ruedi Tremp (Mollis) verpasste diesen trotz siegreichem Startgang infolge drei Niederlagen in Serie. (JHE)