Hallenschwinget 2023

Zwei Sieger am Hallenschwingfest in Niederurnen

Der Berner Gast Adrian Walther gewann den Hallenschwinget 2023 in Niederurnen. Im Schlussgang bezwang er Lokalmatador Roger Rychen. Dank einer Maximalnote im letzten Gang konnte sich der Gasterländer Florian Riget als Co-Sieger im Rang 1b feiern lassen.

Bereits im Anschwingen trafen die beiden Eidgenossen Walther und Rychen aufeinander. Nach einem interessanten Duell der beiden grossgewachsenen Athleten mussten sie sich jedoch die Punkte teilen. Walther konnte sich anschliessend zwei Siege über Patrik Schiesser und Nicola Wey auf seinem Notenblatt verbuchen lassen, was ihm zur Mittagszeit den zweiten Zwischenrang einbrachte. Vor ihm lag zu diesem Zeitpunt Florian Riget, der zur Halbzeit als Einziger mit drei Siegen zu Buche stand. Der Rapperswiler besiegte im ersten Gang den Eidgenossen Martin Roth mit Fussstich und im Anschluss auch seine weiteren beiden Gegner Elias Vogler und Mario Tschudi. Ebenfalls zwei Siege gelangen Rychen in den Gängen zwei und drei, diese über Manuel Lüthi und Tobias Lacher. Da ihm aber die Maximalnoten fehlten, lag dieser zur Mittagszeit hinter Riget und Walther zurück.

Drei gleichauf
Obwohl Riget im vierten Gang eine Niederlage gegen Walther hinnehmen musste, kämpfte er sich mit einer Zehn im fünften Gang gegen Patrik Schiesser wieder nach vorne. Auch Walther und Rychen entschieden die weiteren Duelle für sich, womit das Trio nach fünf Gängen punktgleich die Spitze zierte. Da die beiden Eidgenossen keine Niederlagen aufwiesen, entschied sich das Kampfgericht für den Eigenossen-Schlussgang, obwohl sie sich im Anschwingen schon duellierten. Nach einem kurzen Abtasten beidseits versuchte Rychen mit einem Gammen einzuhängen und wurde von Walther mit einem Kurzzug ausgekontert. Weil Riget im sechsten Gang gegen den Appenzeller Patrick Schmid ebenfalls eine Zehn realisierte blieb er punktgleich mit dem Berner und erlangte Rang 1b.

Für Adrian Walther war es der erste Sieg in Niederurnen. „Der heutige Tag war für mich eine Standortbestimmung. Sachen, an denen ich im Wintertraining arbeitete, wollte ich im Wettkampf umsetzen, was mir teilweise auch gelungen ist. Der Sieg über Florian Riget kam erst kurz vor Schluss zustande. Ein Zeichen für mich, dass die Kondition stimmt, da ich kurz vor Schluss noch zulegen konnte.“

Regionalfestsieg war erklärtes Saisonziel
Florian Riget war hocherfreut über seinen ersten Sieg im Aktivlager. „Mein Ziel heute Morgen war es, mindestens vier Gänge zu gewinnen. Der Sieg im ersten Gang gegen Martin Roth, er zog Lätz an und ich konterte ihn mit Fussstich aus, motivierte mich enorm. Dass ich nicht für den Schlussgang berücksichtigt wurde, war für mich klar, ich wies im Gegensatz zu den beiden Eidgenossen einen Verlorenen auf“, so der Gasterländer.  Weiter fuhr er fort: „Der heutige Sieg war mein erster Rangfestsieg. Da ich bis jetzt nur an Jungschwingertagen Siege erlangen durfte, war der Gewinn eines Regionalfestes ein erklärtes Saisonziel von mir.“ Florian Riget ist der erste Gasterländer Sieger am Hallenwettkampf seit 17 Jahren (Martin Glaus, heutiger Technischer Leiter im Kanton St. Gallen).

Rychen fiel nach verlorenem Schlussgang auf Rang vier zurück. „Nach einer strengen Woche mit intensiven Trainingseinheiten versuchte ich im Schlussgang noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und riskierte sicher mehr als beim ersten Aufeinandertreffen mit Walther. Wir suchten im finalen Duell beide die Entscheidung, wobei Walther meinen Angriff geschickt auskontern konnte.“

Starke Glarner Teamleistung
Wenngleich im Schlussgang Rychen den Festsieg vergab, die Gastgeber konnten positive Akzente setzen. Beni Rhyner bezwang in einem Zusatzgang Kranzer Daniel Schilter was ihm den hervorragenden dritten Schlussrang einbrachte. Somit wude der Ennendaner bester Glarner Auch Sämi Horner erfreute sich einer guten Tagesform und beendete das Fest mit vier Siegen und punktgleich mit Schlussgangteilnehmer Rychen im vierten Schlussrang. Dicht hinter ihm folgten seine Klubkollegen, Mario Tschudi (5a) und Patrik Schiesser (5b). Beide wiesen vier gewonnene Gänge auf. Nichtkranzer Mario Tschudi bezwang zwei Kranzschwinger,  ein Ausrufezeichen des jungen Ennendaners.

Lange Zeit vorne mit schwang auch Patrik Feldmann. Nach einer guten Ausgangslage nach vier Durchgängen wurde dem talentierten Nichtkranzer im fünften Gang Brünig- und Berner Kantonalfestsieger Adrian Walther zugeteilt – ein happiges Los. Bei diesem Gang gab es ihm einen „Zwick“ im Knie was zur Folge hatte, dass er den sechsten Gang unter Schmerzen vorsichtshalber abbrechen musste. Nun droht den Glarner Talent ein längerer Ausfall, was ein herber Schlag für die kleine Truppe wäre. Tobias Fässler (12c), Pirmin Tschudi (18) und Fridolin Beglinger (19) reihten sich weiter hinten ein. Den Glarner gelang zwar insgesamt ein erfreuliches Teamresultat, die Abwesenheit einiger ist aber ein Indiz dafür, dass der Funke der anstehenden Grossanlässe NOS 2023 und ESAF 2025, beide auf Glarner Boden, noch nicht bei allen rübergesprungen ist.

Roger Rychen (oben) gegen Manuel Lüthi.