Niklausschwinget

Zwei Einheimische als lachende Dritte

In einem packenden Schlussgang stellten der Luzerner Damian Egli und der Aargauer Andreas Döbeli nach zehn Minuten. Dies verhalf zwei einheimischen Zürchern zum geteilten Sieg am 80. Niklausschwinget in Dietikon. Den Glarnern lief es nicht wunschgemäss.

Es war ein packender Schlussgang, den der Luzerner Damian Egli vom Schwingklub Wolhusen und der erst 19-jährige Freiämter Andreas Döbeli boten. Erst hatte sich der Innerschweizer mit Brienzer eine gute Ausgangslage geschaffen, konnte aber am Boden nicht zum Resultat überdrehen. Anschliessend war Döbeli mit Kurz dem Sieg sehr nahe. „ Mir war es ein wenig peinlich, als das Publikum schon jubelte und auch mich über den siegbringenden Wurf freute, er anschliessend aber nicht gegeben wurde“, sprach der Aargauer jene strittige Situation an. Mit einem herrlichen Kurzzug bettete er den Innerschweizer ins Sägemehl. Im ersten Augenblick gaben die Kampfrichter am Tisch das Resultat, ehe sie sich anders entschieden und weitergeschwungen werden musste. „Es war die einzige Möglichkeit in den zehn Minuten, in denen ich meinen Kurz anbringen konnte. Das Kampfrichterglück war heute schlicht nicht auf meiner Seite“, sagte der Aargauer.

Räbmatter ausgekontert
Egli, bei dem noch fünf Geschwister, wovon zwei Schwestern sich dem Schwingsport verschrieben haben, sprach von einem „intensiven, strengen Gang. Mit meinem Wettkampf und meinem Notenblatt bin ich zufrieden, obwohl es auch bei meiner Schlussgangteilnahme wieder nicht zum Sieg gereicht hat.“ 2016 stand der 22-jährige am Menzberg-Schwinget im Schlussgang, auch damals resultierte zum Abschluss ein Gestellter. Das Husarenstück gelang dem siebenfachen Kranzer im fünften Gang, als er einen Angriff von Eidgenosse Patrick Räbmatter mittels Kurz/Fussstich zu seinen Gunsten verwertete.

Zwei lachende Dritte
Grosse Profiteure waren die Gastgeber, die aufgrund des Teilnehmerfeldes zum einen nicht erwarteten, unerhofften Doppelsieg kamen. Roman Schnurrenberger feierte seinen 1. Regionalfestsieg. „Natürlich wäre es schöner gewesen, wäre ich im Schlussgang gestanden. Obwohl ich den Sieg erbte, mit meinem Gezeigten bin ich zufrieden. Mein Ziel war es am Morgen fünf Gänge zu gewinnen – das ist mir gelungen.“ Der bärtige Oberländer überraschte im Anschwingen Eidgenosse Nick Alpiger, konnte den Schwung aber nicht mitnehmen und unterlag in der Folge dem Nidwaldner Lukas Bernhard. Anschliessend liess er lauter Siege notieren gegen Pascl Heierli, Silvan Wetter, Lukas Döbeli und gegen Domenic Schneider nochmals gegen einen Eidgenossen.

Marco Nägeli vom Schwingklub am Albis gewann zwar im Gegensatz zu Schnurrenberger nur vier Gänge, allesamt aber mit einer Zehn – zuletzt gegen Dominik Roth, womit er zum Oberländer aufschloss. Auch für im Rang 1b bedeutete dies der erste Festsieg bei den Aktiven.

Schwerer Stand der Eidgenossen
Einen schweren Stand hatten die vier Eidgenossen. Einzig Patrick Räbmatter startete mit zwei Siegen vielversprechend, lies sich dann aber im dritten Gang gegen Shane Dändliker aus dem Konzept bringen. Philipp Roth und Domenic Schneider mit zwei Gestellten waren bereits zur Halbzeit aus der Entscheidung gefallen. Nick Alpiger musste den Festsieg nach dem Gestellten, im vierten Gang gegen Adrian Steinauer begraben. Dies hatte zur Folge, dass nach vier Gänge mit Lukas Döbeli, Stefan Ettlin, Damian Egli und Beat Reichmuth vier Aussenseiter die Ranglistenspitze zierten. Bester Eidgenosse wurde letztlich Philipp Roth im Rang 3c.

Kein Glarner Tag
Die Glarner verpassten beim Jahresabschluss eine Auszeichnung. Am nächsten dran war im Rang 10a mit 55,00 Zählern der Netstaler Forstwart Thomas Riedi. Der Turnerschwinger besiegte Jan Stähli, Marcel Räbsamen und Patrick Stadelmann. Drei Mal musste er unten durch, zuletzt um die Auszeichnung gegen den Luzerner Roman Fellmann. Im Rang14f mit 54,00 Punkten folgt als zweitbester Glarner Vertreter Metzger Christian Pianta (Mollis). Er blieb den ganzen Tag unbesiegt, musste aber gleich in fünf Begegnungen über die volle Gangdauer. Seinen einzigen Sieg fuhr er im Duell gegen Cedric Galli ein. Sämi Horner (Ennetbühls) kam auf Rang 16. Ihm gelang der erste Wettkampfsteil mit zwei Siegen gut, doch im zweiten Teil kam kein weiterer Erfolg mehr dazu.

Reto Landolt (Näfels) hatte keinen guten Tag. Mit einem Sieg, zwei Niederlagen und einer Punkteteilung und 35,50 Zähler gelangte er nicht in den Ausstich. Nicht besser erging es Christof Kirchmeier (Mollis) im Rang 23c, er gewann nur seinen Startgang, wie auch Michael Laager (Mollis) im Rang 22f, der lediglich seinen vierten und letzten Gang gewann. JHE.-

Thomas Riedi im Duell gegen den Albisser Jan Stähli.