Lichtmess
Souveräner Auftritt von Roger Rychen
Der Molliser Roger Rychen gewann erstmals den Lichtmess-Schwinget im appenzellischen Gais. Mit sechs Siegen gegen zum Teil renomierte Gegnerschaft fiel der Erfolg hochüberlegen aus.
Drei Wochen vor dem Heimspiel auf den Matten in Niederurnen setzte Roger Rychen im Appenzellerland ein dickes Zeichen, dass er für den Heimwettkampf in der MZH Linth-Escher bestens gerüstet ist. Trotz starker Gegnerschaft, in erster Linie der gastgebenden Appenzeller, setzet sich Rychen überlegen mit sechs Gewonnenen durch. Als einzigem Athleten gelangen ihm sechs Siege. Im Anschwingen bekam es der Glarner Unterländer mit dem letztjährigen Nordwestschweizer Teilverbandssieger, dem Appenzeller Martin Hersche, zu tun. Nicht zum ersten Mal in diesem Duell zweier grossgewachsener Sennenschwinger behielt der Glarner die Oberhand. Nach einem weiteren Erfolg über den aufstrebenden Zürcher Shane Dändliker vom rechten Seeufer war Rychen der einzige Kranzer, der mit zwei Erfolgen zu Buche stand. Auch dem Berner Dominik Roth, ein Bruder von Eidgenosse Philipp Roth, gelang es im dritten Gang nicht, Rychens Siegeszug zu stoppen.
Blitzsieg über Bless
Im vierten Gang fiel eine Vorentscheidung. Lokalmatador Michael Bless, der denselben Anlass schon sieben Mal gewonnen hatte, geriet nach einem Gestellten zum Auftakt gegen Samir Leuppi in Rücklage und musste gegen Rychen gewinnen, wollte er sich ein weiteres Mal in die Siegerliste verewigen. Doch Rychen gelang ein Blitzsieg und stellte die Weichen endgültig auf auswärtigen Tagessieg. Vor dem Ausstich wies der Glarner bereits einen ganzen Punkt Vorsprung auf die Konkurrenz auf. Mit dem fünften Sieg in Serie über den St. Galler Roman Vestner stand für den Eidgenossen von Estavayer schon vor dem letzten Gang fest, dass ihm ein Gestellter zum Festsieg reichen würde. Doch auf solche Rechenspiele lies sich Rychen nicht ein – im Schlussgang besiegte er auch seinen Trainingskameraden, den Winterthurer Hünen Samir Leuppi, nach sechs Minuten mit Kurz und Nachdrücken. Mit diesem überzeugenden Erfolg im Appenzellerland hat der Glarner Bannerträger beste Werbung für den Hallenschwinget Niederurnen gemacht, den er in den letzten vier Jahren stets gewonnen hat. Rychen ist wohl der erste Glarner Sieger überhaupt in der Geschichte des Lichtmess-Schwingets, das es seit 1962 gibt.
Riedi und Horner punktgleich
Hinter Rychen folgt mit 1,75 Punkten Rückstand Naim Fejzaj als bester Einheimischer auf dem Ehrenrang. Schlussgangverlierer Leuppi folgt im Rang drei, den er mit dem Gasterländer Pirmin Gmür teilt. Den einheimischen Eidgenossen Michael Bless, Martin Hersche und Marcel Kuster lief es wie auch dem Berner Florian Gnägi nicht wunschgemäss. Alle konnten nicht um den Tagessieg eingreifen.
Thomas Riedi (Netstal) und Sämi Horner (Ennenda) kamen punktgleich mit 54,25 Zählern auf Rang 15. Riedi war mit drei Gestellten und zwei Siegen bis zum letzten Gang unbesiegt, doch zuletzt musste er dem Winterthurer Christian Lanter den Vortritt gewähren. Horner stellte, verlor und gewann je zwei Duelle. Die Niederlagen resultieren aus den Duellen gegen die beiden Teilverbandskranzer Pirmin Gmür und Dominik Schmid. Michael Laager (Mollis) kam mit einem Sieg und einem Gestellten auf Rang 22b. (JHE)