Thurgauer

Armon Orlik gewinnt kalten Kranzfestauftakt

Der Bündner Armon Orlik hat zum dritten Mal das Thurgauer Kantonalschwingfest gewonnen und feierte bei nasskalten Bedingungen in Frauenfeld seinen 13. Kranzfestsieg seiner Laufbahn. Im Schlussgang bezwang er den einheimischen Domenic Schneider in der siebten Minute mit Lätz. Für Roger Rychen reichte es zum Kranz.

Der Auftakt in die Kranzfestsaison mit dem Freiburger, Thurgauer und Zuger Kantonalen waren geprägt von Schnee, Eis und Kälte. In Heitenried FR musste das Schwingfest gar um eine Stunde nach hinten verschoben werden, weil zuerst erst der Schnee von den Schwingplätzen geräumt werden musste. In Frauenfeld waren die Temperaturen bei nur wenig Regen um den Gefrierpunkt. Am besten damit zurecht fand ein Bündner: Armon Orlik stellte im Anschwingen gegen Unspunnen-Sieger Daniel Bösch. In der Folge war der Maienfelder durch niemanden mehr aufzuhalten. Vier Siege in Serie über Dominik Oertig, Thomas Kuster, Michael Bless sowie Stefan Burkhalter ebneten dem 24-Jährigen den Weg in die Endausmarchung. Im Schlussgang traf er mit Domenic Schneider auf den vierten Eidgenossen des Tages. Nach ausgeglichenem Kampf siegte der Maienfelder mit Lätz.

Dritter Thurgauer Triumph
Für Armon Orlik war es der dritte Sieg am Thurgauer nach 2016 in Märwil und 2017 in Zihlschlacht. Schneider stiess mit vier Siegen und einem Unentschieden, im zweiten Gang gegen Tobias Riget, in die Endausmarchung vor, verpasste aber seinen zweiten Kranzfestsieg. Ebenfalls konnten die Thurgauer ihren Sieg aus dem Vorjahr in Lengwil nicht wiederholen.

Giger mit zwei Gestellten
Bei einem resultatlosen Schlussgang hätte Domenic Schneiders Bruder Mario den Sieg geerbt. Dieser gewann bei seinem Comeback fünf Gänge, zuletzt gegen Dominik Oertig. Mario Schneider hatte seit dem Weissenstein 2018 verletzungsbedingt gefehlt. Mitfavorit und Vorjahressieger Samuel Giger fiel mit zwei Gestellten im Anschwingen gegen David Schmid sowie im vierten Umgang gegen Daniel Bösch frühzeitig aus der Entscheidung. Gegen Schmid stellte Giger bereits im vergangenen Jahr am Nordwestschweizerischen in Basel. Am Ende wurde der Vorjahressieger Fünfter. Eine gute Figur machte auch der Unspunnen-Sieger von 2011 Daniel Bösch, der mit Orlik und Giger stellte, und sich als Vierter noch vor Giger einreihte. Von den angetreten 13 Eidgenossen holten 10 den Kranz, darunter seit langer Zeit auch wieder einmal der Bündner Mike Peng. Leer aus gingen der Aargauer David Schmid und die beiden Thurgauer Stefan Burkhalter sowie Tobias Krähenbühl.

Rychen mit Kranz
Als einziger Glarner den Kranz holte Roger Rychen. Ihm missriet das Anschwingen, wo er Domenic Schneider unterlag. Gegen das Schwergewicht verlor er schon am Glarner-Bündner 2018 in Schwanden. Mit Siegen über David Dumelin und Ivo Schmucki machte Rychen wieder Terrain gut. Doch mit einer zweiten Niederlage im vierten Gang gegen Hannes Bühler musste er die Hoffnungen, nochmals ganz nach vorne zu gelangen, begraben. Siege über Janosch Kobler und den Appenzeller Sepp Fuster reichten aber für Eichenlaub. Der Molliser Landwirt erlangte im sehr starken Teilnehmerfeld mit 57,00 Punkten Rang 6c. Ebenfalls um Eichenlaub schwang Sämi Horner, Ennenda. Ihm glückten gegen Remo Knecht, Philipp Peter und Robin Tritten drei Siege. Mit Manuel Breitenmoser stellte er. Im dritten Gang gegen Hannes Bühler und um den Kranz gegen Nationalturner Lars Hugelshofer verlor er.

Jöhl durch Verletzung beeinträchtigt
Christian Jöhl gewann am Morgen zwei Gänge, zog sich aber im dritten Gang eine Platzwunde am Auge zu. Mit der Niederlage im vierten Gang gegen Beni Notz riss der Faden beim sichtlich angeschlagenen Molliser. In der zweiten Tageshälfte kam kein weiterer Sieg mehr dazu. Am Abend musste er seine Wunde noch nähe lassen. Ebenfalls wie Jöhl auf zwei Siege kam der junge Sven Schrepfer aus Netstal. Patrick Schiesser, Linthal, mit einem Sieg und einem Gestellten verpasste den Ausstich im nasskalten Thurgau. (JHE)

Roger Rychen (oben) gegen Sepp Fuster.