Bündner-Glarner

Samuel Giger machte NOS-Sammlung komplett

Samuel Giger hat mit dem Sieg am Bündner-Glarner den letzten noch fehlenden Sieg der sieben Kantonalen im NOS-Verbandsgebiet erschwungen. Zugleich feierte er in Untervaz bei seinem 25. Kranzfestsieg seinen 50. Kranz seiner Laufbahn. Die Glarner gingen sechs Tage nach dem klangvollen Glarner-Bündner in Netstal beim Rückspiel in Untervaz leer aus. 

Das Duell Samuel Giger gegen Armon Orlik gab es schon im Anschwingen, dabei stellten sie. Nach je vier Siegen trafen sich ein zweites Mal aufeinander, wobei sich der Thurgauer nach exakt sieben Minuten mit Kreuzgriff/Lätz durchsetzte. Giger hatte ein Sieg am Bündner Kantonalen noch gefehlt. Der letzte Thurgauer Triumph am Bündner-Glarner liegt schier unglaubliche 63 Jahre (Otto Brändli) zurück. „Im Anschwingen gingen wir beide nicht das letzte Risiko. Im Schlussgang hätte uns ein Gestellter beiden nichts gebracht, also schwang ich auf Sieg. Jedoch immer mit der nötigen Vorsicht, denn Orliks Hakenschwünge sind gefürchtet“, gestand Giger. „Es war ein guter Wettkampf meinerseits, den ich vor Ort schon noch ein wenig mit meinen Kameraden feiern werde, wenn auch im Hinblick auf das Eidgenössische gross feiern derzeit nicht möglich ist“, so Giger weiter. 

Dumelin wäre parat gestanden
Mit David Dumelin setzte es gar einen Thurgauer Doppelsieg ab. Weil der Unterthurgauer fünf von sechs Duellen gewann hätte er bei einem gestellten Schlussgang je nach Notengebung geerbt. Darum waren Gigers Offensivbemühungen im Schlussgang begründet. Nach dem Unentschieden gegen Armon Orlik holte sich Giger vier souveräne Siege, im fünften Gang hatte er gegen Curdin Orlik jedoch kurz eine bange Situation zu meistern. Zuvor hatten Reto Landolt, Shane Dändliker und Marco Good dem Thurgauer zu zinsen. Armon Orlik fiel auf Rang vier zurück. Auch der Maienfelder feierte nach gestellten Beginn vier ungefährdete Siege über Manuel Lüthi, David Dumelin, Thomas Koch und Marcel Räbsamen. Gross aufgetrumpft hatte der Unterthurgauer David Dumelin, der unter anderen die beiden Eidgenossen Roger Rychen und Michael Bless  bezwang.

Drei Eidgenossen ohne Kopfschmuck
Zur Halbzeit waren durch das Unentschieden von Giger und Orlik im Anschwingen die beiden Appenzeller Thomas und Reto Koch sowie Marco Good voran gelegen. Im vierten Gang wurde Good von Giger, Reto Koch von Curdin und Thomas Koch von Armon Orlik gestoppt. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Giger die Führung, der mit einem Viertelpunkt Vorsprung in den Schlussgang stieg. Reto Koch, der zuletzt Florian Riget bezwang, sowie Good, dem drei Eidgenossen vorgesetzt wurden nahmen am Abend Spitzenplätze ein, auch Thomas Koch reihte sich unter die Kranzgewinner.

Auch der mittlerweile für den Berner Verband schwingende Curdin Orlik gewann in seiner alten Heimat den Kranz. Ebenfalls die weiteren Eidgenossen Fabian Kindlimann und Michael Bless. Der Appenzeller trotz zwei Niederlagen, der Zürcher Oberländer dank perfektem Nachmittagsprogramm. Drei der acht angetreten Eidgenossen, Roger Rychen, Martin Roth und Raphael Zwyssig, gingen leer aus. Martin Hersche trat nicht zum Wettkampf an (Ellbogenprobleme). Sein erstes Eichenlaub unter den total 21 abgegebenen Kränzen gewann der Zürcher Michael Buchmann vom rechten Seeufer.

Kein Glarner Tag
Von den zehn teilnehmenden Glarnern schwang einzig noch Eidgenosse Roger Rychen im letzten Gang ums Eichenlaub. Er musste aber nach einem Abnützungskampf dem Zürcher Oberländer Nicola Funk den Vortritt gewähren. Zuvor verlor er bereits im zweiten Gang gegen David Dumelin und im fünften gegen Marco Good, womit er zuletzt unter Zugzwang stand. So nützt es ihm am Ende wenig, dass er zu beginn mit Raphael Zwyssig einen Eidgenossen aufs Kreuz legte. Rychen fiel mit drei Siegen und drei Niederlagen auf Rang 11l zurück, darum wurde der noch nicht 17-jährige Patrick Feldmann im Rang 9c mit 55,75 Punkten bester Glarner. Der Riedener startete für einmal verhalten, gewann aber im Ausstich beide Duelle. Am Ende fehlten dem bestklassierten Glarner 0,75 Zähler zu Eichenlaub. Tobias Fässer kam auf denselben Rang wie Rychen. Der Sernftaler schwang wie Feldmann nicht mehr ums Eichenlaub, siegte aber zuletzt über Daniel Schiess. Beni Rhyner kam als viertbester Glarner mit drei Siegen auf Rang 13d, dies mit 54,75 Zählern. 

Tschudi mit gutem Beginn
Reto Landolt, Christian Pianta  und Mario Tschudi kamen allesamt auf den 14. Schlussrang. Landolt und Pianta stellten den letzten Gang, Tschudi verlor ihn. Der Ennendaner war am Morgen mit zwei Siegen am besten aller Glarner gestartet, ehe der Faden mit vier 8,75 riss. Ein Rang dahinter folgt Patrik Schiesser. Die Dorfkameraden Sämi Horner und Thomas Trümpy aus Ennenda klassierten sich mit zwei Gewonnenen beide auf dem 16. Schlussrang. Letztmals keine Kränze am einem Bündner-Glarner für die Vertreter aus dem Lande Fridolins gab es vor sage und schreibe 97 Jahren (1925 in Davos). (JHE)

Patrik Feldmann (hinten) gegen Michi Odermatt.