Nordostschweizer
Nordostschweizer Schwingfest
22. Kranzfestsieg für Samuel Giger
Samuel Giger gewann in Mels sein siebtes Kranzfest in der laufenden Saison. Im Schlussgang des letzten Teilverbandsfestes 2021 bezwang er den Emmentaler Matthias Aeschbacher in der siebten Minute mit Nackenhebel.
Der 23-jährige Samuel Giger diktierte das Geschehen in Mels vom ersten Gang an und führte am Mittag mit drei Siegen über Matthias Aeschbacher, Roman Wittenwiler und in einem begeisternden Duell gegen Roger Rychen. Auch im vierten Gang gegen Patrick Räbmatter setzte er seinen Siegeszug mittels Kurz fort. Einzig gegen den Winterthurer Samir Leuppi konnte er nicht gewinnen, aufgrund seines Punktepolsters war ihm der Schlussgangeinzug aber nicht mehr zu nehmen.
Dahinter überschlugen sich die Ereignisse. So kam Matthias Aeschbacher trotz verlorenem Startgang in den Schlussgang. Dies dank vier Siegen in Serie, unter anderem am Nachmittag gegen die beiden Eidgenossen Fabian Kindlimann und Michael Bless. In einem packenden Schlussgang griff der Berner mit Brienzer an, wurde aber vom Thurgauer mit Nackenhebel ausgekontert. Für Giger war es 22. Kranzfestsieg, der zweite am NOS nach 2017 in Davos. Finalist Aeschbacher fiel auf Rang vier zurück. „Matthias suchte im Schlussgang das Risiko, mir gelang es ihn auszukontern“, sagte der Sieger. In erster Linie erfreute er sich, dass er wieder vor Publikum schwingen durfte. „Heute durfte ich ein Schwingfest geniessen, wie wir es uns von früher gewohnt waren. Mit Zuschauer, bestens organisiert und ideales Festwetter. Darum konnte ich das Fest richtig geniessen“.
Dreifacher Thurgauer Sieg
Hinter Giger gab es durch Domenic Schneider und dessen Bruder Mario einen Thurgauer Dreifachsieg. Domenic Schneider unterlag einzig im dritten Gang Rückkehrer Michael Bless. Fünf Mal siegte er. Der Appenzeller wiederum wurde im fünften Gang von Matthias Aeschbacher gestoppt, zeigte bei seinem Comeback aber auf, dass künftig wieder mit ihm zu rechnen ist. Mario Schneider verlor kein Duell und stellte mit den Eidgenossen Fabian Kindlimann sowie Benji von Ah. Ebenfalls, wie Mario Schneider im dritten Rang klassieren sich neben Bless, Saisonaufsteiger Damian Ott, sowie die stark schwingenden Samir Leuppi und Roger Rychen. Der Glarner war nach fünf Gängen punktgleich mit Aeschbacher, wurde aber nicht für den Schlussgang berücksichtigt. Den letzten Gang stellte der Molliser mit dem Aargauer Nick Alpiger nach einem Abnützungskampf. Samir Leuppi war nach einem Gestellten gegen Patrick Räbmatter und drei Siegen ganz nach vorne geprescht, ehe er mit Samuel Giger ein zweites Unentschieden in Kauf nehmen musste. Damian Ott fiel früh zurück, mit zwei Gestellten am Morgen. Mit drei Siegen in Serie, zuletzt gegen Gast Hanspeter Luginbühl gelang ihm eine grosse Aufholjagd.
Drei Gäste-Kränze
Die Gastgeber stellten die Gäste schon im ersten Gang in den Senkel. Überraschenderweise schaffte es mit Matthias Aeschbacher trotzdem ein Gast in den Schlussgang. Samuel Giger war es aber zu verdanken, dass letztlich nicht ein Gast noch den Sieg davontrug. Überraschende Ausgänge sorgten dafür, dass die Gäste wieder den Anschluss fanden, so kam insbesondere die Niederlage vom ausnahmsweise einmal offensiv ausgerichteten Fabian Kindlimann gegen Matthias Aeschbacher unerwartet. Dass die Gastgeber die Gäste wieder ins Spiel und in den Schlussgang brachten, hatte auch damit zu tun, dass sich Armon Orlik und Werner Schlegel kurzfristig abmelden mussten. Beide waren bereits eingeteilt. Orlik musste wegen Rückenproblemen, Schlegel wegen Schulterproblemen den Start absagen. Zu überzeugen wussten nebst Aeschbacher auch Nick Alpiger. Er gewann den Kranz mit drei Gestellten und drei Gewonnenen, wie auch der Innerschweizer Benji von Ah. Dem Obwaldner hatte dieser Kranz in seiner Sammlung noch gefehlt. Für ihn lief der Wettkampf jedoch nicht optimal. Mit 56,25 Punkten erlangte er den Kranz auf der Zielgerade. Noch weniger gut lief es seinem Innerschweizer Weggefährten Mike Müllestein, der wie der Aargauer Recke Patrick Räbmatter kranzlos blieb.
Rychen stark
Als einziger Glarner holte Roger Rychen den Kranz. Der Molliser bezwang zu Beginn den Freiburger Romain Collaud und anschliessend auch Ramon Baumgartner. Im Duell gegen Samuel Giger schwangen beide auf Sieg, zuletzt mit dem besseren Ende für den Thurgauer. Gegen Sahne Dändliker (Kurz) und auch gegen Stefan Burkhalter, den er wiederum mit einem Kurz bezwang, folgten zwei weitere Siege für den Offensivschwinger. Somit lag er nach fünf Gängen punktgleich mit Matthias Aeschbacher an zweiter Stelle. „Da Aeschbacher einen Eidgenossen mehr auf dem Notenblatt aufwies, war ich mir bewusst, dass sie ihn für den Schlussgang berücksichtigen. Gleichzeitig wusste ich, dass für mich noch alles möglich war.“ In einem hartumkämpften Duell stellte er zuletzt mit dem Aargauer Eidgenossen Nick Alpiger, womit er sich auf dem hervorragenden dritten Schlussrang einreihte. Dies wurde je länger der Gang dauerte zu einem Abnützungskampf, am Ende wurden beide mit dem Kranz belohnt. „Nick bedankte sich bei mir, dass wir beide offensiv ausgerichtet waren und den Sieg suchten“, gab der Glarner nach dem Handschlag mit dem Lenzburger zu Protokoll.
Schiesser zweitbester Glarner
Rychen war aber der einzige Glarner, der um Eichenlaub schwang. Patrik Schiesser als Zweitbester startete verheissungsvoll. Benji von Ah im vierten Gang war dann eine Nummer zu gross und auch in den Gängen fünf und sechs kam kein weiterer Sieg mehr dazu. Am Ende blieb ihm Rang 16c. Die beiden Ennendaner Simon Trümpi und Beni Rhyner kamen gemeinsam auf Rang 17. Beiden glückten zwei Siege. Trümpi rückte anstelle von Sämi Horner ins Teilnehmerfeld nach. Christian Pianta (19c) vergab eine bessere Platzierung mit drei gestellten am nachmittag. Einen Rang dahinter folgt Mario Tschudi, der im Ausstich ebenfalls zwei Mal stellen musste. Tobias Fässler (21c) verlor den letzten Gang gegen Simon Hauser. Auch Michael Laager im Rang 22c erreichte den Ausstich. Wie alle anderen Teilnehmer genossen es die teilnehmenden Glarner, dass sie endlich wieder einmal vor Publikum zu einem Wettkampf antreten durften, der vom Schwingklub Mels bestens organisiert war. (JHE)