Schaffhauser

Erster Kranzfestsieg für Shane Dändliker

In einem Fest, indem Shane Dändliker von Beginn an den Stempel aufdrückte, feierte der Zürcher vom Schwingklub Rechtes Ufer seinen ersten Kranzfestsieg. Im Schlussgang bezwang der 27-Jährige den Oberthurgauer Janic Voggensperger im ersten Zug mit Gammen rechts.

Keiner der fünf angetretenen Eidgenossen gewann sein Duell im Anschwingen, so verlor auch Schwingerkönig Arnold Forrer gegen jenen Shane Dändliker. Forrer griff in der letzten Minute mit Übersprung an, was der Zürcher zu kontern wusste. Nach dem An- und Ausschwingen wies Dändliker 40 Punkte auf. Hannes Bühler, Naim Fejzaj und Pirmin Gmür, alle waren sie chancenlos gegen den entfesselten Zürcher, der zuvor noch nie ein Kranzfest gewonnen hatte.  Selbst mit einem Gestellten im fünften Gang gegen Lars Geisser erreichte der Zürcher den Schlussgang. Im finalen Duell machte er dann kurzen Prozess mit dem Neothurgauer Janin Voggensperger. Schon nach vier Sekunden lag dieser auf einen rechten Gammen auf dem Rücken. Dabei hätte Dändliker, nachdem die ersten Verfolger, This Kolb und Remo Ackermann ihren sechsten Gang stellten, ein Unentschieden im Schlussgang zum alleinigen Sieg gereicht. „Ich kann nicht auf ein Gestellter schwingen, das entspricht nicht meiner Schwingweise, sagte Dändliker zu seiner Vorgehensweise im Schlussgang. „Gegen Janic Voggensperger schwang ich noch nie, aber ich kannte und studierte ihn gut,“ so Dändliker weiter.

39 Jahre ist es her
Dändlikers Sieg hat für den Schwingklub Zürichsee rechtes Ufer historische Bedeutung. Erstmals seit Andreas Schatt vor 39 Jahren, 1983 am Bündner-Glarner gab es für jenen Klub einen Sieg an einem Kranzfest. Schatt schwang eine zeitlang für das rechte Ufer, aber später auch für den Stadtklub Zürich. Zuvor, in den 70er Jahren erlebte der Klub unter der Ära von Hüne Max Wolfensberger goldene Zeiten. Der Unterlegene, hatte die ersten drei Duelle auch allesamt gewonnen gegen Tobias Riget, Rico Ackermann und Andreas Wagner. Anschliessend trotzte er Schwingerkönig Arnold Forrer einen Gestellten ab und vor allem nahm er damit den letzten Eidgenossen, der zur Halbzeit vorne mittun konnte, aus der Entscheidung.

Schwerer Stand für die fünf Eidgenossen
Diese hatte einen sehr schweren Stand. Forrer wies am Mittag eine Niederlage (gegen Dändliker) und zwei Siege auf. Nach dem Unentschieden mit Voggensperger musste er auch noch mit Hannes Bühler stellen. Mit 46,25 Punkten war der Kranz schon fast entschwunden. Die notwendige Zehn zum 151. Eichenlaub seiner einmaligen Laufbahn holte er dann zuletzt gegen den Glarner Christian Pianta, den er platt bezwang. Ebenfalls den Kranz gewann Appenzeller Raphael Zwyssig dank gutem Endspurt und zwei Zehnern über Patrik Schiesser und Jan Mannhart. Ebenso der unverwüstliche, 48-jährige, Stefan Burkhalter. Dieser fiel mit zwei Gestellten am Morgen ebenfalls zurück, gewann aber am Nachmittag sämtliche Begegnungen. Speziell: Er gewann den Kranz gemeinsam mit Sohn Thomas. Diese Konstellation gab es für die Burkhalters noch nie. Der Junior mit einem sehr guten Notenblatt mit vier Siegen und zwei Gestellten und einer Spitzenplatzierung.

Fabian Kindlimann und Beni Notz gingen leer aus. Kindlimann konnte zuletzt den jungen Thurgauer Pirmin Kolb nicht bezwingen. Notz schwang nach der Niederlage im vierten Gang gegen Remo Ackermann gar nicht mehr darum. Für den Kranz benötigte es für einmal 56,00 Punkte. Sein erstes Eichenlaub beim letzten Kantonalen 2022 in der Nordostschweiz gewann unter den 21 Kranzgewinnern der Untervazer Andreas Wagner.

Pianta scheiterte an Forrer
Von den fünf Glarnern kämpfte zuletzt nur noch Christian Pianta um den Kranz. Trotz durchschnittlicher Besetzung mussten sie erfahren, dass es um die Kränze deswegen nicht einfacher wurde. Pianta, Patrik Schiesser und Reto Landolt hätten mit einem zweiten möglichen Saisonkranz noch den Sprung nach Pratteln sichern können. Mit nur einem Saisonkranz (alle am Glarner in Netstal) wird es für sie eng, sich neben Fixstarter Roger Rychen noch zu selektionieren. Pianta gewann, und stellte zwei Duelle, gegen Mario Schneider unterlag er. Mit 46,50 Punkten folgte zuletzt Arnold Forrer als Hürde, die er nicht meistern konnte und dem Schwingerkönig von 2001 den Kranz überlassen musste. Weil der Molliser auf Rang 12a abrutschte und gleichzeitig Patrik Schiesser sein letztes Duell gewann, wurde der Linthaler im Rang 11h bester Glarner. Reto Landolt folgt im Rang 15b. Nach einer Niederlage gegen Lars Rotach machte er sich das Leben mit drei Gestellten schwer. Miugel Arce und Tobias Fässler verpassten den Ausstich. Arce gewann den ersten Gang, dann folgten drei Niederlagen für den Näfelser. Fässler stellte ein Duell und bezog drei Niederlagen. (JHE)

Christian Pianta gegen Arnold Forrer (hinten).