Kant. JS
Kant. Nachwuchsschwingertag an Auffahrt in Näfels
Glarner Triumph dank Sales Tschudi
Zum ersten Mal überhaupt fand ein Kantonaler Nachwuchsschwingertag (wegen Corona) unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die grossen Dominatoren im Klosterdorf waren die Rapperswiler mit vier Siegen, derweil den Glarnern ein Kategoriensieg durch Sales Tschudi und 15 Zweiggewinne blieben.
Bei garstigen Bedingungen führt der Schwingklub Niederurnen und Umgebung den Glarner Kantonalen Nachwuchsschwingertag in der Burg in Näfels am Auffahrtstag durch. Es war dies der erste Kantonalanlass im NOS-Verbandsgebiet und der zweite auf nationaler Ebene, nach dem Mittelländischen vor Wochenfrist in Riggisberg. Im Hinblick auf den NOS-Nachwuchsschwingertag in Herisau und den Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag in Schwarzenburg BE gab dies eine erste Standortbestimmung ab. Die Weisung des Bundesrates keine Zuschauer zuzulassen wurde eingehalten, nur Betreuer durften die Jungschwinger begleiten. Das OK um Klubpräsident Martin Hager bot den 383 Teilnehmern aus dem NOS-Verbandsgebiet und den angrenzenden Innerschweizer Klubs Einsiedeln sowie March/Höfe bestmögliche Voraussetzungen. Vier Siege gingen ins benachbarte Gasterland, zwei in den Kanton Schwyz und einer blieb dank Sales Tschudi im Glarnerland. Geschwungen wurde in sechs Kategorien. Bei den Jahrgängen 200/08 gab es zwei Erstplatzierte und deswegen sieben Tagessieger. Die Glarner Bilanz fiel mit 15 Zweigen zufriedenstellend aus, es hätten aber auch noch mehr Zweiggewinne sein können. Von den zwei Schlussgangteilnehmern aus Glarner Sicht gab es einen Erfolg durch Sales Tschudi, derweil Nino Marti sein finales Duell verlor.
Marti zuletzt ausgekontert
Bei den jüngsten (Jahrgänge 2011 bis 2013) erreichten der Schwyzer Patrick Kälin und der Sernftaler Nino Marti mit je fünf Siegen den Schlussgang. Aufs Guet des Kampfrichters griff der Glarner an, der Einsiedler konterte aber souverän mit Schlungg und erlangte einen schnellen Sieg. Für Kälin war es schon der dritte Sieg in dieser Saison. Marti kam dank seinen fünf vorangegangenen Siegen auf den erfreulichen dritten Schlussrang. Souverän zum Zweig im Rang fünf schwang sich auch Jonas Beglinger. Der Filzbacher konnte sich zuletzt gegen Lars Fürer gar eine Niederlage leisten. Einen Rang dahinter folgt Patrick Streiff, dem am Morgen lauter Siege gelangen, ehe er die Gänge vier und fünf verlor. Auch Florian Lütschg und Enrico Tschudi erlangten den Zweig und sorgten für eine gute Glarner Ausbeute. Marc Trümpi und Nic Marti hingegen scheiterten im letzten Gang.
Sales Tschudi holte nach
In der zweituntersten Kategorie sorgte der Kleintaler Sales Tschudi für den grössten Glarner Erfolg. Er holte nach, was er vor zwei Jahren in Glarus im Schlussgang noch verpasste, er gewann das finale Duell gegen den St. Galler Johannes Eggenberger. Tschudi konterte den Rheintaler aus und gelangte mit Kreuzgriff zu einem raschen Erfolg. Tschudi realisierte glänzende 59,75 Punkte. Mit Noah Beglinger und Joe Freuler konnten noch zwei weitere Vertreter aus dem Lande Fridolins jubeln. Beglinger erreichte mit drei Siegen und drei Gestellten Rang 11d und Freuler folgt einen Rang dahinter. Wie nahe Freu und Leid im Sport liegen musste Arno Lütschg erfahren. Trotz gutem Wettkampf verpasste er durch das abschliessende Unentschieden gegen den Höfner Jan Huber den Zweig hauchdünn.
Gasterländer Doppelsieg
Die Kategorie der Jahrgänge 2007/08 war fest in Gasterländer Händen. Mit fünf Siegen, darunter im dritten Gang gegen 1.90m Hüne Martin Schönbächler, drückte der Benkner Joel Schnyder dem Fest den Stempel auf. Im finalen Duell traf er auf Klubkamerad Adrian Bohl. Dieser wies vier Siege und ein Unentschieden im dritten Gang, gegen Samuel Steinauer auf. Im Schlussgang überraschte Bohl seinen Gegner nach gut einer Minute mit einer Kopfgriff/Brienzer Kombination und holte sich überraschenden Tagessieg. Schnyder war nach fünf Gängen derart überlegen, dass ihm trotz der Niederlage Rang 1b blieb. Die Glarner waren in dieser Kategorie sehr stark vertreten, konnten die Gasterländer aber nicht ganz an der Spitze. Als bester klassierte sich Pascal Schmid im Rang 5b. Er verlor nach gutem Vorprogramm im fünften Gang gegen Martin Rempfler. Fridolin Beglinger, als dritter Beglinger-Cousin in den Zweigrängen, folgt im Rang 6d und einen Rang dahinter reihte sich Pirmin Tschudi ein. Er sorgte für den dritten Zweig der Tschudi-Gebrüder. Auch Jan Bommer, Mauro Hösli und Tobias Tremp erlangten souverän den begehrten Zweig. Die Bilanz sieht mit sechs Zweigen in jener Kategorie sehr erfreulich aus. Sie hätte aber noch erfolgreicher ausfallen können, jedoch scheiterten Damian Mettler, Jonas Ebnöther sowie This Freuler im letzten Gang.
Ehrenplatz für Trümpy
Die Jahrgänge 2004 bis 2006 waren wegen den Selektionen für den Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag (ENST) einzeln eingeteilt. Die Glarner konnten hier nicht mit ihren jüngeren Kameraden mithalten und waren nur spärlich vertreten. Beim Jahrgang 2006 war der Benkner Simon Fäh einsame Klasse. Der Sohn des dreifachen Eidgenossen Bruno Fäh gewann alle sechs Gänge. Im Schlussgang gegen den Appenzeller Mario Bösch nach rund 30 Sekunden mit Grittelen. Fäh verfehlte das Punktemaximum bloss um 0,50 Punkte. Der Ennendaner Thomas Trümpy wurde hinter Fäh Zweiter, war aber der einzige Glarner auf weiter Flur bei diesem Jahrgang. Der grossgewachsene, angehenden Metallbauerlehrling gewann vier Duelle, stellte eines und verlor lediglich ein Zweikampf.
Lacher ohne Konkurrenz
Genauso überlegen wie Fäh präsentierte sich ein Jahrgang höher sein Klubkamerad Tobias Lacher. Das Grosskind des unvergesslichen Franz Schatt gewann alle sechs Duelle in seiner draufgängerischen Manier in kurzer Zeit. In der Endausmarchung gegen den Appenzeller Raphael Schiegg nach kurzer Gangdauer mit einem selten gesehenen Bodenruggeli aus dem Stand. Weil der Glarner Sportschüler Patrik Feldmann wegen einer Verletzung noch zum zuschauen verurteilt ist, war in diesem Jahrgang kein Glarner im Einsatz.
In der obersten Kategorie ging es den einheimischen wenig besser. Kaspar Laager (Blinddarm) fehlte. Der letzte verbleibende, Frank Leuzinger, schied mit einer Knieverletzung im vierten Gang humpelnd aus. Dieser Jahrgang war fest in Schwyzer Händen, die einen Vierfachsieg einfuhren. Im Schlussgang teilten trotz beidseitigen Bemühungen der Einsiedler Jan Walker und der Märchler Benjamin Züger die Punkte. Dank seines Vorsprunges in den vorangegangenen Duellen reichte dies Züger zum alleinigen Sieg vor Klubkamerad David Solenthaler. Mit dem Wettkampf in Näfels bestritten die meisten Glarner ihren ersten Ernstkampf seit 20 Monaten. In den nächsten Wochen geht es nun Schlag auf Schlag. Schon am Pfingstmontag geht es im schwyzerischen Galgenen weiter. (JHE)