Bündner-Glarner

Roger Rychen erst im Schlussgang gestoppt
Wie im Vorjahr in Flims siegte Armon Orlik am Bündner-Glarner Schwingertag. Nach einem resultatlosen Auftakt gegen Fabian Kindlimann gewann der Maienfelder alle fünf Gänge, im Schlussgang gegen den Glarner Roger Rychen nach 5:03 Minuten mit Wyberhaken.

Armon Orlik konnte im Anschwingen mit Fabian Kindlimann nichts anfangen – im Gegenteil bei einem Kopfgriff-Konterangriff des Zürcher Oberländers hatte der Maienfelder Glück, dass er nicht verlor. In der Folge drehte Orlik aber auf und reihte Sieg an Sieg. Pius Näf, Lars Geisser, Roman Schnurrenberger und Marco Nägeli mussten sich der Aufholjagd des Bündners beugen. Im Schlussgang traf Orlik wie schon am Bündner Frühjahrsschwinget in Seewis (dort im fünften Gang um den Schlussgangeinzug) auf den Glarner Roger Rychen. Nach beidseitigen Siegeschancen setzte Orlik zu Beginn der sechsten Minute zum entscheidenden Angriff an.

Neunter Kranzfestsieg
Für Orlik war der Auftritt im Engadin erst das zweite Schwingfest nach seiner verletzungsbedingten sechswöchigen Pause. Dabei feierte der Schlussgangteilnehmer von Estavayer2016 seinen neunten Kranzfestsieg seiner Laufbahn, den zweiten in diesem Jahr nach dem Thurgauer. „Heute merkte man, dass ich zu Beginn Mühe hatte ins Fest zu kommen. Der Rhythmus fehlt noch. Ich bin froh, dass ich bis zum Saisonhöhepunkt noch einige Wettkämpfe vor mir habe.“ Der Sieger gestand aber auch, dass ihm dieser Sieg Selbstvertrauen für die nächsten Anlässe gebe. „So ein Festsieg gibt einem Schub.»

Rychen lange Zeit voran
Roger Rychen führte vor dem Schlussgang mit einem halben Punkt Vorsprung auf Orlik. Der Glarner gewann die ersten drei Gänge gegen Beat Wickli, Edi Bernold und Ruedi Eugster. Rychen behielt die Führung trotz eines Gestellten gegen Dominik Oertig im vierten Gang. Dank einer Zehn gegen Sandro Sprecher stand er als erster Schlussgangteilnehmer fest. Trotz der Niederlage blieb ihm der Ehrenplatz. Seinen ersten Kranzfestsieg muss sich der 26-jährige Glarner indes weiter erdulden. Auch die weiteren Eidgenossen Mike Peng und Peter Horner holten den Kranz. Horner und Peng stellten zuletzt im Direktduell. Hingegen verpasste der fünfte Eidgenosse am Start, Fabian Kindlimann, den Kranz.

Horners letztes Kranzfest
Nebst Roger Rychen auf dem Ehrenplatz holten auch Peter Horner und Reto Landolt im Oberengadin den begehrten Kopfschmuck. Horner bestritt in S-chanf sein letztes Kranzfest seiner Laufbahn. Nachdem er wegen Bandscheibenproblemen am St. Galler und NOS passen musste, reisste er mit einem klaren Ziel ins Engadin. „Nach den erneuten Beschwerden in den vergangenen Wochen stand für mich frühzeitig fest, dass das Bündner-Glarner mein letztes Kranzfest meiner Laufbahn sein wird. Ziel war es nochmals den Kranz zu gewinnen.“ Horner unterlag im Anschwingen Sandro Schlegel. Dank vier Siegen in Serie war er vor dem letzten Gang praktisch kranzsicher. Entsprechend ging er im Duell gegen Mike Peng keine unnötige Risiken mehr ein und brachte das Unentschieden ins Trockene.

Landolt zum Dritten
Reto Landolt erkämpfte sich schon den dritten Kranz in der Saison. Der Netstaler Nationalturner gewann vier Gänge, stellte mit Urs Schäppi und unterlag lediglich Sandro Schlegel. Damit klassierte er sich im Rang 4c noch einen Rang vor Klubkamerad Horner (5d). Von den übrigen Glarnern schwang dank drei Siegen nur noch Christian Pianta (Mollis) ums Eichenlaub. Dabei musste der Rekrut Sandro Sprecher den Vortritt gewähren. Christian Schnyder (Näfels) im Rang 8c sowie Sämi Horner (Ennenda) und Patrik Schiesser (Linthal), beide im neunten Schlussrang, kam dank eines Sieges im letzten Gang nahe an die Kranzränge heran. Wie Pianta, Schnyder, Horner und Schiesser ebenfalls auf drei Siege brachte es der erst 16-jährige Metallbaulehrling Mario Tschudi (Ennenda). Tschudi erreichte wie Kranzschwinger Christian Jöhl (Mollis) Rang zehn. Jöhl vergab seine Chancen schon im vierten Gang als er bei einem Kopfgriff-Angriff gegen Valentin Mettler selber unter die Räder geriet. Ebenfalls lange Zeit vorne mittun konnte der am Fusse des Wiggis wohnhafte Thomas Riedi. Doch mit Niederlage im Ausstich gegen Marc Jörger und Beat Reichmuth wurde um den Lohn seiner Arbeit gebracht. (JHE)

Roger Rychen (rechts) im Schlussgang gegen Armon Orlik.