Bachtel- und Rickenschwinget

Zwei Siege für Daniel Bösch
Im ersten Zusammengreifen besiegte Unspunnen-Sieger Daniel Bösch im Schlussgang seinen St. Galler Weggefährten Martin Glaus mit Kurz und gewinnt damit die 85. Austragung des Bachtel-Schwingets. Roger Rychen holte sich die Auszeichnung mit einem starken Auftritt im Rang vier.

Sämtliche 71 für Estavayer selektionierten NOS-Schwinger simulierten mit einem Doppelanlass auf dem Bachtel (30. Juli) und Ricken (31. Juli) das Eidgenössischen, das ebenfalls über zwei Tage dauert und in knapp vier Wochen auf dem Flugplatz Payerne zur Austragung gelangt. Sieben Eidgenossen fanden sich auf dem Bachtel ein, mit Daniel Bösch siegte einer der Hauptfavoriten. Bösch stellte im Anschwingen mit Beat Clopath ehe er sämtliche Duelle gewann. Im fünften Gang gegen Roger Rychen bekundete er jedoch viel Glück. Unverständlicherweise gab der Kampfrichter ein Resultat zugunsten des Glarners nicht. Glaus stellte ebenfalls den ersten Gang gegen Martin Hersche, ehe auch ihm lauter Siege glückten. Durch den verlorenen Schlussgang fiel der Gasterländer auf Rang drei zurück.

Orlik fehlten die Noten
Armon Orlik, der wie Bösch und Glaus nach fünf Gängen vier Siege und einen Gestellten aufwies, verpasste den Schlussgang wegen den fehlenden Noten. Er stellte zum Auftakt mit Fabian Kindlimann. Dank eines abschliessenden fünften Sieges über Domenic Schneider sicherte sich der Bündner, der heuer meist Daniel Bösch vor der Sonne stand, den Ehrenplatz. Dritter wurde nebst Glaus der stark auftrumpfende Appenzeller Naim Fejzaj, der im sechsten Gang Beat Clopath unter die Verlierer reihte. Fejzaj führte schon zur Halbzeit, ehe er im vierten Gang vorübergehend von Daniel Bösch gestoppt wurde, der den Appenzeller auskonterte. Drittbester Eidgenosse wurde Beat Clopath im Rang sechs gefolgt von Beni Notz im Rang acht. Die beiden Eidgenossen Arnold Forrer (mit drei Gestellten nach vier Umgängen) und Fabian Kindlimann (Rippenprellung im zweiten Gang) gaben den Wettkampf vorzeitig auf.

Rychens Kampfgeist nicht belohnt
Obwohl Roger Rychen im Rang vier ein Spitzenresultat erzielte, es hätte noch besser kommen können, hätte man ihm den Sieg im fünften Gang gegen Daniel Bösch zugesprochen. Im Anschwingen stand Rychen einen anderen Hochkaräter, Schwingerkönig Arnold Forrer gegenüber, dieses Duell endete ohne Entscheidung. Alle übrigen Duelle gegen Sandro Sprecher, Dominik Oertig, Michael Rhyner und Thomas Kammermann gewann der angriffig schwingende Molliser. Nicht ganz so gut lief es den anderen zwei Glarnern. Reto Landolt gelangen immerhin drei Siege gegen Simon Schudel, Daniel Kunz und Felix Stahel. Im den Begegnungen gegen die beiden Zürcher Marco Nägeli und Christoph Odermatt musste der Netstaler Nationalturner untendurch. Gegen Roman Schnurrenberger resultierte eine Punkteteilung, womit sich Landolt im Rang 11b wiederfand. Peter Horner, der sich immer noch mit Rückenproblemen herumschlägt, erwischte einen schlechten Beginn mit Niederlagen gegen Dominik Oertig und Roman Vestner. Nach einer Steigerung mit Siegen über Michi Hari und Martin Koller zog er gegen Michael Rhyner wieder den Kürzeren. Zuletzt stellte er noch mit dem Oberländer Christian Bernold, was Rang 14h für den Landwirt bedeutete.

Wieder vier Siege für Rychen
Einen Tag später standen die Rychen und Landolt auf dem Ricken erneut im Einsatz, währenddessen Peter Horner seinem lädierten Rücken eine Pause gönnte. Dabei erwische Rychen mit Siegen über Tobias Krähenbühl und Marco Nägeli einen hervorragenden Start. Im dritten Gang musste er gegen den technisch beschlagenen Appenzeller jedoch eine Niederlage in Kauf nehmen. Mit zwei weiteren Siegen über Fabian Rüegg und Martin Koller schuf sich der Glarner wieder sehr weit nach oben. Im letzten Gang traf Rychen wie schon am Vortag auf Arnold Forrer. Konnte er dem Schwingerkönig am Vortag noch einen Gestellten abringen, so verlor er diesmal. Dadurch fand sie der Molliser mit vier Siegen und zwei Niederlagen und 56,75 Punkten im Rang 5d wieder. Reto Landolt kam mit 55,25 Punkten auf Rang 10c. Wie schon am Vortag gelangen dem Netstaler Nationalturner drei Siege gegen Michael Steiner, Robin Straub und Daniel Elmer. Dem Appenzeller Thomas Koch sowie Tobias Krähenbühl unterlag er. Zuletzt teilte Landolt mit Marco Nägeli die Punkte.

Erneut Bösch
Sieger wurde wie schon am Vortag Daniel Bösch. Wie auf dem Bachtel startete der Toggenburger auch auf dem Ricken mit einem Gestellten, diesmal gegen Armon Orlik. Mit vier Siegen schaffte er sich in die Endausmarchung vor, wo er ein zweites Mal auf Orlik traf. Dieser hatte nach dem resultatlosen Auftakt ebenfalls vier Siege aneinander gereiht. Bösch gelang es im Schlussgang Orlik auszukontern. Einen Kurzangriff des Bündners konterte der St. Galler mit Kreuzgriff. Bösch siegte mit 58,25 Punkten knapp vor dem wiederum stark auftrumpfenden Naim Fejzaj. Der Appenzeller realisierte fünf Siege, unter anderem gegen die Eidgenossen Arnold Forrer und Martin Glaus. Orlik und die beiden Eidgenossen Beni Notz und Beat Clopath folgen im dritten Schlussrang. (JHE)
Rychen_Forrer
Roger Rychen (vorne) und Arnold Forrer
duellierten sich am Wochenende
gleich zwei Mal.