Weissenstein

Samuel Giger – Rückkehr mit Sieg

Samuel Giger gewann erstmals das Bergfest auf dem Weissenstein ob Solothurn. Dies in überlegener Manier mit sechs Siegen und 59,50 Punkten. Im Schlussgang besiegte er den Appenzeller Michael Bless mit Kurz. Die beiden Glarner Vertreter wussten ebenfalls zu überzeugen.

Giger, der seit dem St. Galler Kantonalen ende Mai keinen Wettkampf mehr bestritt (erst stand die Lehrabschlussprüfung als Zimmermann an, anschliessend fiel er wegen eines Arbeitsunfalles an der Hand für mehrere Wochen aus), feierte eine Rückkehr nach Mass. Nacheinander besiegte der Rekrut Nick Alpiger, Steven Moser, Beat Wickli, Mickaël Matthey und Roger Rychen. Im Schlussgang, in einem reinen NOS-Duell, fackelte er auch gegen Michael Bless nicht lange, sprengte den Appenzeller zu Boden, wo er in der Schere nur noch zum Resultat nachdrücken musste. „Man hofft am Morgen, dass das Fest so verläuft, aber voraussagen lässt sich dies nie“, betonte Giger. Nachdem er sich bei der Arbeit in den linken Daumen schnitt, fiel er fürs Bündner-Glarner, Nordost- und Innerschweizer Teilverbandsfest aus. Zwar noch eingebunden trat er zum Wettkampf auf dem Weissenstein an, „doch behindert hat mich dies nicht. Wichtig war heute nach meiner längeren Absenz sicherlich der erste Gang gegen Nick Alpiger“, so der Sieger weiter. Für Giger ist es der vierte Kranzfestsieg der Saison nach dem Thurgauer, Zürcher und St. Galler Ehrentag und der elfte insgesamt.

NOS von Beginn an überlegen
Zugleich gewann Giger nicht nur das Fest im solothurnischen sondern auch sein erstes Eichenlaub auf dem Weissenstein (bei seiner zweiten Teilnahme). Bei seiner ersten Teilnahme als 16-jähriger, verlor er um den Kranz im sechsten Gang gegen Schwingerkönig Kilian Wenger. Die 25 NOS-Gäste diktierten das vierte Bergkranzfest der Saison von Beginn an. Dies hatte zur Folge, dass es schon ab dem dritten Gang zu Direktduellen unter den Ostschweizern kam.

Michael Bless startete ebenfalls mit zwei Siegen, ehe er im Vergleich mit seinem Ostschweizer Weggefährten Domenic Schneider die Punkte teilte. Mit zwei weiteren Siegen, im fünften Gang gegen den gewichtigen Aargauer Patrick Räbmatter, sicherte er sich die Schlussgangteilnahme. Im Schlussgang hatte der tätowierte Appenzeller aber nicht entgegenzusetzen. Letztlich fand er sich im Rang drei wieder. Hinter Giger reihten sich Daniel Bösch und der verblüffende Baselbieter Roger Erb, als bester Nordwestschweizer, auf dem Ehrenplatz ein. Bösch stellte einzig zum Auftakt gegen Verteidigungskünstler David Schmid. Die übrigen Duelle gewann er. Erb rettete die Ehre der Gastgeber und besiegte im Ausstich mit Stefan Burkhalter und Martin Hersche zwei Eidgenossen.

Abschied ohne Krönung
Aus NOS-Sicht gewannen nebst Giger, Bless und Bösch auch Martin Hersche, Roger Rychen, Tobias Krähenbühl sowie Oldie Stefan Burkhalter den Kranz. Mit sieben Kränzen siegten sie auch in dieser Statistik vor den verblüffenden Südwestschweizern (vier), derweil die Gastgeber mit drei Kränzen unter den Erwartungen blieben. Bruno Gisler, der bei seinem Heimfest den letzten Wettkampf bestritt, blieb die Krönung versagt. Mit einem Gestellten zuletzt gegen Beni Notz verpasste das angestrebte Eichenlaub. Mit 127 Kränzen ist er aber kranzmässig der erfolgreichste Nordwestschweizer Schwinger der Geschichte und der vierterfolgreichste Schwinger überhaupt. Auch siegte er zwei Mal auf dem Weissenstein (2003 und 2013).

Erster Weissenstein-Kranz für Rychen
Seinen ersten Weissenstein-Kranz gewann Roger Rychen. Vor zwei Jahren führte Rychen zur Halbzeit mit drei Siegen die Rangliste an, musste am Abend aber ohne Eichenlaub von Dannen. Im Anschwingen traf der Glarner auf jenen Gegner, gegen den er damals um den Kranz verlor, auf Bruno Gisler. Dem Molliser glückte die Revanche mittels hochgezogenem Kurz. Mit einem zweiten Erfolg gegen Marc Gottofrey gelang ihm das Anschwingen optimal. Doch anschliessend folgte eine nicht eingeplante Niederlage. Im Duell gegen den Zurzacher Franz Kramer entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Als sich der Gang dem Ende zu neigte, versuchte es Rychen mit einem Schlungg und verlor promt. „Roger hat bis in die Schlusssekunden eine Entscheidung gesucht. Leider wurde sein Willen noch belohnt“, sagte sein technischer Leiter Fridolin Beglinger, der im solothurnischen die NOS-Farben im Einteilungsbüro vertrat. „Zwischendurch einmal ein Dämpfer, das gehört zum Sport“, so Beglinger weiter. Mit einem Plattwurf gegen Janic Voggensperger fand der Glarner auf die Erfolgsspur zurück. Aufgrund der Überlegenheit der NOS-Delegation kam es im fünften Gang erneut zum Duell mit Samuel Giger, dass es Ende Mai am St. Galler Kantonalen schon zwei Mal gab. Rychen unterlag auf einen Kurzzug des Thurgauers. Doch im letzten Gang gegen den Freiämter Andreas Döbeli lies der Glarner nichts mehr anbrennen und sicherte sich seinen ersten Weissenstein-Kranz.

Rang zwölf für Landolt
Auch Reto Landolt schlug sich achtbar. Der Näfelser gewann drei Gänge und erreichte den Ausstich, ein Erfolg an einem Bergkranzfest. Daniel Lisser, Aaron Rüegger und zuletzt David Anderegg bezwang er. Eidgenosse Nick Alpiger und Bergkranzer Tobias Widmer waren eine Nummer zu gross für den angehenden Vater. Das Duell mit Adrian Schmutz endete ohne Entscheidung. Damit belegte Landolt mit 55,25 Punkten den guten Rang 12b. (JHE)

Duell um den Kranz: Roger Rychen (oben) mit Andreas Döbeli.