Schwarzsee-Schwinget

Sempach überlegen – Rychen mit drei Siegen

Der Schwingerkönig von 2013 wurde seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich beim Schwarzsee-Schwinget durch. Ihm reichte im Schlussgang gegen Christian Stucki, der einen Zusatzgang bestritt, ein Gestellter. Dem einzigen startberechtigen Glarner, Roger Rychen, gelangen drei Siege.

Mit seinem 33. Kranzfestsieg meldete sich Matthias Sempach nach einem verpassten Sieg am Bern-Jurassischen von vor zwei Wochen wieder erfolgreich zurück. Der Schwingerkönig von 2013 brillierte in den ersten fünf Gängen mit fünf Siegen und bezwang dabei drei Eidgenossen. Weil sich seine Gegner gegenseitig Punkte stahlen, musste aufgrund seines Vorsprungs nach fünf Gängen ausgeschwungen werden. Im finalen Duell traf er schliesslich auf Christian Stucki, gegen den er kein Risiko einging und am Ende den Tagessieg mit einem Gestellten sicherte. Stucki seinerseits vergab eine bessere Ausgangslage im Schlussgang durch den Gestellten im fünften Gang gegen Bernhard Kämpf.

Berner kaum zu schlagen
Frappant war die Berner Dominanz nicht nur an der Spitze. 13 der 16 abgegebenen Kränze gingen an die „Mutzen“. Hinter dem dominierenden Duo klassierten sich mit Bernhard Kämpf und Kilian Wenger zwei weitere Spitzenschwinger, ehe mit Daniel Bösch ein erster Nordostschweizer folgte. Der Unspunnen-Sieger von 2011 war im Kampf um den Tagessieg aber chancenlos. Trotz oder gerade wegen der Berner Überlegenheit mussten Eidgenossen wie Willy Graber, Thomas Sempach oder Simon Anderegg den Weg nach Hause ohne Kranz antreten. Von den 20 angetretenen Eidgenossen sicherten sich zehn den Kranz, die andere Hälfte ging leer aus. Stefan Burkhalter, der im Anschwingen Kilian Wenger bezwang, und Michael Nydegger schieden verletzt aus.

Romands holen Kranz
Für ein Südwestschweizer Ausrufezeichen sorgte Marc Guisolan mit seinem ersten Bergkranzgewinn. Ebenfalls erstmals an einem Bergfest kamen die beiden Berner Michael Moser und Simon Röthlisberger zu Kranzehren. Nicht am Start waren mit Arnold Forrer und Samuel Giger zwei Nordostschweizer Mitfavoriten aufgrund von leichten Verletzungen. Die NOS-Schwinger gerieten aber auch ohne die Beiden von begann an ins Hintertreffen. Nach zwei Gängen führten 13 Berner mit zwei Siegen die Rangliste an, derweil die Nordostschweizer ihre Siegesabsichten bereits begraben mussten. Daniel Bösch verlor zum Auftakt gegen Matthias Sempach und Michael Bless gegen Christian Stucki. Stefan Burkhalter wurde im zweiten Gang von Matthias Siegenthaler mit einem sehenswerten Kurz zurückgebunden. Armon Orlik, dreifacher Kranzfestsieger innerhalb seines eigenen Teilverbandes verpasste den Kranz durch drei Gestellte. Lediglich Daniel Bösch als guter Fünfter und der Appenzeller Raphael Zwyssig reihten sich unter die Kranzgewinner. Damit mussten die Nordostschweizer beim einzigen Direktvergleich mit den Bernern vor dem Eidgenössischen klar anerkennen, dass der Königstitel am 27./28. August über die „Mutzen“ führt.

Rychen mit gutem Start
Roger Rychen gelang es nicht, als erster Glarner Schwinger in der Geschichte des Schwarzsee-Schwingets einen Kranz zu erkämpfen. (Anmerkung: Bis 1980 waren am Schwarzsee-Schwinget nur Berner und Südwestschweizer startberechtigt.)

Dabei startete der bei einem Lohnunternehmen angestellte Maschinist vielversprechend. Nach einer Punkteteilung gegen den einheimischen Rolf Kropf erkämpfte er sich gegen Kilian von Weissenfluh und Adrian Thomet zwei Maximalnoten. Damit lag der Molliser zur Halbzeit mit 28,75 Punkten an vierter Stelle. Dies hatte im nach der Mittagspause ein „böses Kaliber“ Christian Stucki als Gegner zur Folge, wobei Rychen Lehrgeld bezahlen musste. Mit der nächsten Niederlage gegen einen weiteren Berner Seeländer, Philipp Roth, im fünften Gang war der Kranz entschwunden. Im letzten Gang gelang Rychen gegen den Mittelländer Stefan Marti der dritte Sieg. Damit reihte er sich mit 55,50 Punkten im Rang 11e ein. Trotz dem verpassten Kopfschmuck zeigte sich Rychen nicht unzufrieden: „Der Schwarzsee-Schwinget war eines der bestbesetzten Schwingfeste der ganzen Saison 2016. Ich konnte mich mit Schwingern duellieren, mit denen ich es zuvor noch nie zu tun hatte. Dabei konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln.“ Den nächsten Bergfest-Auftritt haben die Glarner Schwinger am 16. Juli auf dem Weissenstein ob Solothurn, wo ihnen zwei Startplätzte zur Verfügung stehen. (SI/JHE)

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Roger Rychen vertrat die Glarner in
Plaffeien (Archivbild).