Bündner

Armon Orlik siegte zum fünften Mal nach 2016/2017/2018 sowie 2019 am Bündner Kantonalschwingfest. Im Schlussgang bezwang er den Glarner Roger Rychen nach 45 Sekunden mit Kurz und Nachdrücken. Insgesamt war es bereits der 19. Kranzfestsieg für den Maienfelder.

Armon Orlik stellte im Anschwingen mit Schwingerkönig Kilian Wenger, wobei der Berner dem Sieg zwei Mal näher stand. Orlik gestand anschliessend, dass er in jener Situation Glück hatte. «Ich riskierte, doch Kilian konterte gut. Tatsächlich geriet ich dabei in eine brenzlige Situation». Dem gestellten Auftakt lies der Bündner lauter Siege folgen und übernahm nach fünf Gängen die Führung. Nacheinander bezwang er den Innerschweizer Beat Suter, Fabian Bärtsch, Marco Nägeli sowie in einem Eidgenossen-Duell Martin Hersche. Im Schlussgang traf er mit einem halben Punkt Vorsprung auf Roger Rychen. Dieser erhielt den Vortritt gegenüber den punktgleichen Domenic Schneider sowie Andreas Niederer. Rychen hatte aber gegen den Bündner im Schlussgang nichts entgegenzusetzen. Mit Kurz brachte Orlik den Glarner zu Boden, wo er mit nachdrücken noch in der ersten Minute zum Sieg gelangte. «Ich rechnete gegen Roger nicht mit einer so schnellen Entscheidung. Nun freue ich mich aufs Nordostschweizerische vom kommenden Sonntag», sagte der Maienfelder.

Spannender Verlauf
An der Spitze gab es laufend Wechsel. Als einziger Eidgenosse gewann Roger Rychen am Vormittag alle drei Gänge. Er lag aber 0,75 Punkte hinter dem entfesselten Janik Korrodi, der mit 30 Punkten Mann des Vormittages war. Im vierten Gang stellte Rychen in einem taktischen Duell gegen Schwingerkönig Kilian Wenger, womit der Berner aus der Entscheidung fiel. Rychen verblieb deswegen in der Entscheidung um den Tagessieg, derweil für den Berner der Sieg ausser Reichweite gelangte. Dieser Gestellte zwischen Rychen und Wenger brachte nach vier Gängen Curdin Orlik an die Spitze. Der Bruder des Tagessiegers stellte zu Beginn gegen Domenic Schneider, ehe er drei Siege erlangte. Im fünften Gang wurde der Bündner mit Wohnsitz im Kanton Bern von Fabian Kindlimann gebremst. Weil Roger Rychen gegen den Oberländer Jan Mannhart seinen vierten Sieg einfuhr preschte er wieder vor. Zugleich siegten Domenic Schneider (gegen Jeremy Vollenweider) und Andreas Niederer, gegen den Zuger Beat Suter, ebenfalls ein viertes Mal, womit sich Rychen, Schneider und der junge Toggenburger gleichauf auf Rang zwei einreihten.

Sechs von sieben Eidgenossen mit Kranz
Curdin Orlik stellte anschliessend auch noch mit dem aufstrebenden Andy Signer, womit er zurückfiel, zum Kranz reichte es ihm aber. Domenic Schneider und Andreas Niederer, punktgleich mit Rychen Zweite nach fünf Gängen trafen zuletzt aufeinander, wobei sich der Favorit durchsetzte und auf den Ehrenplatz kam. Auf Rang drei kam Kilian Wenger, der nebst den erwähnten Unentschieden gegen Orlik und Rychen einen starken Eindruck hinterlies und sich seinen ersten Bündner Kranz erkämpfte. Auch der Zürcher Oberländer Fabian Kindlimann erlangte den Kranz. Von den sieben Eidgenossen blieb einzig Martin Hersche um einen Viertelpunkt kranzlos. Er verpasste im letzten Gang die notwenige Zehn, um auf 56,50 Punkte zu gelangen.  Ihren ersten Kranz gewannen der Hinterthurgauer Kilian Kolb, der einheimische Janik Korrodi, der lange an der Spitze mittat, sowie Überraschungsmann Christian Gasenzer. Kolb setzte sich zuletzt gegen den blutjungen Niklas Lötscher durch, Gasenzer bezwang überraschend Andreas Wagner. Korrodi, der nach drei Siegen auch noch Shane Dändliker ein Unentschieden abrang, sicherte sich den hochverdienten Kranz zuletzt gegen Mirco Brunner. Total wurden in der Bündner Skidestination 24 Kränze abgegeben. Kranzverteilung:  St. Gallen (8), Graubünden (4), Glarus, Thurgau und Gäste, (je 3), Zürich (zwei) und Schaffhausen (1).

Erfreuliche Bilanz
Besser als noch am Glarner-Bündner schnitten die Glarner Vertreter beim Rückspiel ab. Roger Rychen schaffte es in den Schlussgang und wurde mit vier Siege und einem Gestellten gegen Schwingerkönig Kilian Wenger am Ende Fünfter. « Kilian und ich waren uns einig, in unserem Duell machten wir beide zu wenig», gestand der Glarner Abends selbstkritisch. Ihren ersten Saisonkranz erlangten Reto Landolt und Patrik Schiesser. Landolt bezwang ums Eichenlaub den Zuger für die Bündner Farben schwingende Ivan Wiss. Schiesser setzte sich zuletzt gegen den Appenzeller Maurus Inauen durch. Damit gelang den Glarnern das teammässig beste Saisonergebnis. Auch was die Kranzausbeute betraf holten sie das Maximum heraus. Alle Glarner, die noch um den Kranz schwangen, holten das Eichenlaub. Weiter hinten finden sich die übrigen Glarner. Ohne Kranzambitionen stellte Sämi Horner zuletzt mit Martin Bischof. Michael Laager verlor den letzten Gang gegen Mathias Jäger. Tobias Fässler erging es gegen Fabian Plüer nicht besser und auch Thomas Riedi verlor das letzte Duell um einen guten Rang. Pech hatte Mario Tschudi, der mit einer Rippenverletzung nach zwei Gängen aufgeben musste. (JHE)

Reto Landolt (oben) gegen Ivan Wiss.