Zürcher

22. Kranzfestsieg für Armon Orlik

Nach fünf vorangegangenen Siegen genügte Armon Orlik im Schlussgang gegen Werner Schlegel ein Gestellter zum alleinigen Festsieg. Trotzdem entwickelte sich ein interessantes, ausgeglichenes Duell, welches nach zwölf Minuten gestellt endete. Somit siegte Armon Orlik zum zweiten Mal am Zürcher Kantonalen.

Armon Orlik bezwang im Anschwingen mit Alex Schuler einen nur schwer bezwingbaren Gegner. «Ich kann mich nur noch schwach an das einzige Duell gegen ihn erinnern, wusste aber, dass er eine defensive Knacknuss für mich darstellen wird». Orlik setzte seine Taktik voll auf Angriff zu schwingen um und bezwang den Schwyzer Eidgenossen am Boden. In der Folge bezwang er auch Kilian Kolb, ehe im dritten Gang mit Christian Schuler erneut ein Eidgenosse folgte. Dieser war mit 20 Punkten hervorragend gestartet. Orlik griff sofort an, sah seinen Kurzangriff jedoch vom Schwyzer Sieger gekontert und kam in eine bedrohliche Lage. In einem nächsten versuch kam er dem Schwyzer mit Kurz bei und realisierte seinen dritten Sieg.

Dändliker am Morgen
Noch einen Viertelpunkt mehr vorzuweisen hatte zur Mittagspause Shane Dändliker. Dieser bezwang mit Roger Rychen im Anschwingen einen Eidgenossen. Im vierten Gang kam es zum Direktvergleich. Orlik gewann das Duell gegen den Zürcher und sorgte für eine Vorentscheidung. Mit dem Sieg über Marcel Räbsamen im Bodenkampf stieg Orlik mit lauter Erfolgen und dem Wissen, dass ihm ein Gestellter reicht, in den Schlussgang. Gegner war der Toggenburger Eidgenosse Werner Schlegel. Dieser offensive Gang brachte nach zwölf Minuten kein Resultat, womit Orlik den ersten und Schlussganggegner Werner Schlegel den zweiten Platz belegte. Orlik griff vor allem zu Beginn an, gegen Ende das Ganges riskierte er dann nicht mehr allzuviel. «Mir war noch der erste Gang vom Glarner-Bündner im Hinterkopf. Dort kam meinerseits eindeutig zu wenig. Das wollte ich wettmachen», so Orlik zum Schlussgangduell.

Werner Schlegel stellte zu Beginn gegen Marcel Bieri, ehe er lauter Siege einheimste. Roman Bickel, Janos Bachmann, Roman Schnurrenberger und im fünften Gang Christian Schuler wurden alle vom Hemberger bezwungen. Schlegel und Schuler bearbeiteten sich vorwiegend mit Kurz, wobei letztlich der St. Galler siegte.

Christian Schuler der tragische Held
Jener Schuler gewann die ersten zwei Duelle, ehe er auch gegen Armon Orlik eine gute Chance hatte. Nach einem dritten Sieg folgte die Niederlage um den Schlussgangeinzug mit Schlegel. Weil der Schwyzer Eidgenosse zuletzt noch mit This Kolb stellte, fiel er nach starkem Beginn gar noch aus den Kranzrängen. Gleiches galt für seinen Cousin Alex Schuler sowie den Glarner Roger Rychen, der nach zwei Gängen wengen Rückenproblemen den Wettkampf aufgab.

Sieben der zehn Eidgenossen gewannen den Kranz. Nebst den beiden Schlussgangteilnehmern auch Marco Good, Marcel Bieri, Samir Leuppi, Marcel Räbsamen und Fabian Kindlimann. Bieri lang nach fünf Gängen nur einen Viertelpunkt hinter Schlegel auf Rang drei. Weil aber das abschliessende Duell mit Samir Leuppi gestellt ausging, diente sich in erste Linie Armon Orlik. Good fiel im fünften Gang mit einer Punkteteilung gegen Nicola Funk aus der Entscheidung. Leuppi fehlten nach resultatlosem beginn gegen Marcel Räbsamen die Noten. Räbsamen machte nach dem gestellten Auftakt Boden gut, eher er von Orlik entscheidend gestoppt wurde. Fabian Kindlimann hatte nach dem Startunentschieden gegen Christian Biäsch ebenfalls wieder aufgeholt, ehe er gegen Marcel Bieri im fünften Gang eine seltene Niederlage bezog. Hinter den beiden Schlussgangteilnehmern reihte sich drei einheimische Zürcher ei. Shane Dändliker, der vor allem im Morgenprogramm glänzte, sowie die beiden Oberländer Nicola Funk und Remo Ackermann. Glarner fielen hinter die Kranzränge zurück

Kranzlos
Für das Glarner Sextett verlief der Auftritt in Horgen nicht wunschgemäss. Bereits im Anschwingen musste Patrik Feldmann die Punkte mit Rico Baumann teilen. In den Gängen zwei (Cedric Galli) und drei (Michi Odermatt) lief er anschliessend gar als Verlierer vom Platz. Nach der Mittagspause machte er dann aber mit drei Siegen gegen Martin Affentranger, Gian Bürge und Urban Raschle wertvolle Plätze gut und klassierte sich mit 55.50 auf Rang 10d. Im gleichen Rang (10k) kam auch Mario Tschudi zu stehen. Dem Ennendaner gelang zum Tagesstart eine Maximalnote gegen Fabian Zemp. Mit einer Niederlage (Ivan Riget) und einem weiteren Sieg (Jonas Müller) rundete er sein Vormittagsprogramm ab. In der zweiten Tageshälfte vervollständigte Tschudi das Notenblatt mit einer Punkteteilung (Tobias Schmidlin), einer Niederlage (Martin Affentranger) und einem Sieg (Andreas Schäppi). Der Näfelser Reto Landolt schwang im sechsten Gang als einziger Glarner noch um den Kranz, musste diese Siegespunkte jedoch seinem Gegner, dem Eidgenossen Marcel Räbsamen, überlassen. Mit drei Siegen (Gian Bürge, Andreas Schäppi und Martin Bischof) und drei Niederlagen (Martin Schuler, Karim Leuppi und Marcel Räbsamen) belegte Landolt mit 55.25 Punkten Rang 11l. Im Rang 16a mit 54 Punkten folgte Tobias Fässler. Sein Notenblatt zierten zwei Siege, zwei Gestellte und zwei Niederlagen. Mauro Hösli schaffte es mit vier Niederlagen nicht in den Ausstich und musste den Gang unter die Dusche frühzeitig antreten. Roger Rychen, der bereits eine Woche zuvor am St. Galler Kantonalschwingfest pausierte, beendete den Wettkampf nach 2 Gängen aufgrund von wiederkehrenden Rückenproblemen, wie er auf den sozialen Medien verlauten liess. JHE/THÖ

Im Mittelfeld: Turnerschwinger Patrik Feldmann. JHE