Siebnen
Adrian Steinauer zum Zweiten
Der 33-jährige Adrian Steinauer sorgte in Siebnen für einen Aussenseitersieg. Der Einsiedler bezwang im Schlussgang den um 13 Jahre jüngeren Rigiverbändler Lukas Heinzer mittels Konter. Die Glarner erlangten Mittelfeldklassierungen.
Zwei Eidgenossen traten in der Ausserschwyz an, wobei Mike Müllestein als meistgenannter Favorit galt. Im einem von Überraschungen gespickten Fest siegte letztlich mit Adrian Steinauer ein Schwinger, der die Saison immer wieder wegen Kniebeschwerden unterbrechen musste.
Gleich fünf Schwinger wiesen zur Halbzeit lauter Siege auf. Joel Kessler und Lukas von Euw 30 Punkte, aber auch Adrian Steinauer, Benno Heinzer und Mike Müllestein starteten optimal. Im vierten Gang setzte es die erste dicke Überraschung ab. Steinauer konterte einen Fussstich-Angriff des Eidgenossen Mike Müllestein mit Lätz. Auch Joel Kessler setzte gegen von Euw seinen Siegeszug fort. Benno Heinzer stellte mit Christian Bernold.
Heinzer erhielt Vorzug
Vor dem fünften Gang, führte Kessler 0,25 Punkte vor Steinauer und einen ganzen Punkt vor Silvan Appert. Zum Duell der Führenden kam es jedoch nicht. Kessler vergab seine Chancen und verlor gegen Lukas Heinzer, derweil Steinauer mit Silvan Appert stellte. Da der Einsiedler eine Neun erhielt stand er trotz des Unentschiedens im Schlussgang. Kessler und Heinzer waren nun gleichauf Zweite, wobei man den Rigiverbändler berücksichtigte, da er das Direktduell gewann. Heinzer, ein 20-jähriges Talent vom Schwingerverband am Rigi war es auch, der mit Hakenangriffen versuchte Steinauer aus den Angeln zu heben. In der vierten Minute suchte Heinzer mit Kurz die Entscheidung, was der Routinier, der aus einer Schwingerdynastie stammt, mit Übersprung zu kontern wusste. Nach 2021 feierte Steinauer seinen zweiten Sieg in Siebnen und den fünften an einem regionalfest insgesamt. «Mein Knie bereitet mir immer wieder Probleme, darum musste ich die Saison des Öfteren unterbrechen», so der Sieger Seit dem Abendschwinget Cham im August bestritt er keine Wettkämpfe mehr und auch vorher musste er immer wieder aussetzen. Einzig am Schwyzer Kantonalen gewann er in diesem Jahr den Kranz. Steinauer wohnt in Voderthal in Hoheitsgebiet des Schwingklub March-Höfe, schwingt aber für den SK Einsiedeln.
Schwyzer Übermacht
Steinauer siegte vor Eidgenosse Mike Müllestein. Dieser gewann die Duelle gegen Benno Heinzer und Joel Kessler wieder und wurde mit fünf Siegen Zweiter. Auch verhinderte er einen möglichen Co-Sieg von Kessler. Hinter dem Eidgenossen folgt mit Lukas von Euw ein weiterer Vertreter des Mythenverbandes. Er bezwang zuletzt Florian Grab. Im Rang vier reihten sich die beiden einheimischen, Tagesüberraschung Fredi Bruhin und Benjamin Züger ein. Der zweite Eidgenosse Alex Schuler fiel von Beginn aus der Entscheidung, er unterlag Rückkehrer Christian Bernold. Dann gewann er zwar alle fünf Duelle, lauter 9,75 reichten aber «nur» zu Rang fünf. Im gleichen Rang reihte sich Schlussgangverlierer Lukas Heinzer ein. Er startete gegen den Toggenburger Pascal Heierli siegreich, ehe er gegen Fabian Birchler über die volle Gangdauer musste. Drei Siege in Serie, im fünften Gang gegen Lokalmatador Joel Kessler bedeuteten seine zweite Schlussgangteilnahme an einem Regionalfest. Die drückend überlegenen Schwyzer kamen am traditionellen «Siebner-Märit» zu einem Neunfachsieg. Nie um den Festsieg mittun konnten die Gäste aus der Nordwest- und Nordostschweiz. Beste NOS-Athleten wurden punktglich im Rang acht, Rückkehrer Christian Bernold, der eine bessere Klassierung im letzten Gang mit einer Punkteteilung gegen Ronny Heinzer vergab, sowie der Appenzeller Naim Fejzaj.
Solide Tagesleistung
Sieben Glarner Schwinger freuten sich auf die Teilnahme am traditionellen Herbstschwingertag in Siebnen. Nach einer intensiven Kranzfestsaison ist der überschaubare und familiäre Herbstschwinget, der vom Schwingklub March Höfe organisiert wird und zu welchem der Glarner Kantonale Schwingerverband eine freundschaftliche Beziehung pflegt, jeweils ein «gmögiger» Anlass, die Saison langsam zu beenden. Mario Tschudi, Reto Landolt, Patrik Schiesser und Patrik Feldmann zeigten insgesamt eine solide Tagesleistung. Mit sportlich guten Gängen klassierten sie sich im Mittelfeld und gewannen damit eine Auszeichnung. Tschudi erkämpfte sich mit drei Maximalnoten, einer Punkteteilung und zwei Niederlagen als bester Glarner Rang 11. Einen Rang dahinter folgten ebenfalls mit je drei Siegen Reto Landolt und Patrik Schiesser. Im gleichen Rang beendete auch Patrik Feldmann das Fest. Der Riederner, der in dieser Saison drei Kränze gewinnen konnte, gestaltete in der March zwei Durchgänge siegreich. Drei Gänge musste er mit der Note 9 stellen. Fridolin Beglinger gelangen ebenfalls zwei Siege. Bei den restlichen vier Durchgängen musste er sich das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Er beendete das Fest im Rang 18a. Pirmin Tschudi (24b) und This Freuler (28b) fehlte in der March das nötige Festglück. JHE/THO