Schwyzer
Vierter Schwyzer Sieg für Christian Schuler
Am Ende setzte sich mit Christian Schuler einer der Topfavoriten durch. Mit fünf Siegen und einer Punkteteilung siegte er zum bereits vierten Mal am Schwyzer Ehrentag. Denn Grundstein legte er am Morgen mit drei Erfolgen. Im Schlussgang setzte er sich gegen den Küssnachter Patrick Betschart durch. Gast Roger Rychen gewann den Kranz.
Nach 2010, 2011 und 2021 siegte Christian Schuler ein viertes Mal am Schwyzer Ehrentag. Der 37-jährige Einsiedler galt gemeinsam mit Mike Müllestein und Sven Schurtenberger zu den grössten Favoriten auf den Tagessieg und setzte dies in seiner gewohnten Art um. Schuler war einer von drei Schwingern mit drei Gewonnenen zur Halbzeit. Nebst ihm waren dies Patrick Betschart und Marco Fankhauser. Im Anschwingen setzte sich Schuler gegen Roman Wandeler mittels Kurz durch. In der Folge hatten auch der Entlebucher Simon Schmid und der Glarner Roger Rychen kein Rezept gegen den Einsiedler. Schmid wurde mit Kurz und Bodenarbeit bezwungen und auch gegen Rychen war es ein Kurzzug, mit dem er den Glarner zu Boden brachte. «Das Morgenprogramm bildete sicherlich den Grundstein meines Erfolges» sagte ein Überglücklicher Christian Schuler. «So konnte ich mir einen Gestellten leisten, um immer noch Chancen auf den Festsieg zu haben.»
Überraschende Punkteteilung gegen Lustenberger
Dieses erwähnte Unentschieden folgte promt und zwar im vierten Gang gegen den wendigen Entlebucher Josef Lustenberger. Schuler blieb aber im Rennen, denn Patrick Betschart kassierte gegen Marco Fankhauser die erste Niederlage, womit der Luzerner nach vier Gängen alleine davonzog. Im fünften Gang stellte dann aber der führende Luzerner mit Mike Müllestein, was beiden den Schlussgangeinzug raubte. Schuler wiederum nutzte seine Chance mit einer Zehn gegen den Luzerner Martin Felder. Patrick Betschart, der am Morgen gegen Reto Fankhauser, Marc Lustenberger und Christian Huser siegte, gewann den fünften Gang gegen den Zuger Roland Reichmuth ebenfalls wieder mit einer Zehn und gelangte dadurch punktgleich mit Schuler in den Schlussgang. Im finalen Duell hatte der Küssnachter mit einem Übersprung-Konter gar eine gute Möglichkeit, gelangte aber knapp nicht zum Resultat. Schliesslich war es ein Kniestich der Schwyzer Teamseniors, der ihm den 18. Kranzfestsieg einbrachte.
Mythenverband auf den Ehrenplätzen
Patrick Betschart fiel durch die Niederlage auf Rang vier zurück. Den Ehrenplatz nahm der Mythenverbändler Mike Müllestein ein, der zuletzt den Wiggertaler David Wüest bezwang. Er und alle übrigen Eidgenossen konnten zuletzt nicht mehr um den Festsieg mittun. Müllestein stellte zu Beginn gegen Marcel Bieri und dann wie er wähnt mit Marco Fankhauser. Roger Rychen unterlag im dritten Gang Festsieger Schuler, nachdem er im zweiten Gang bereits mit Lukas Heinzer stellte. Dabei startete der Glarner mit einem Sieg über Sven Schurtenberger optimal. Schurtenberger verlor den Auftakt, ehe er nach einer Aufholjagd im fünften Gang an Benjamin Züger scheiterte. Marcel Bieri stellte mit Mike Müllestein und im vierten Durchgang auch noch mit Adrian Steinauer. Michael Gwerder stellte ebenfalls zwei Duelle, dies mit Marco Heiniger und Fabian Scherrer. Mit dem abschliessenden Erfolg über Sven Wyss wurde er hinter Klubkamerad Müllestein Dritter. Diesen Rang nahm auch der Luzerner Samuel Schwyzer ein, der unbesiegt blieb und auch Adrian Steinauer hievte sich auf diesen Rang.
Fünf Neukranzer
Marcel Bieri bezwang zuletzt Reto Schärli und gewann den Kranz im Rang 5a. Sven Schurtenberger siegte im letzten Gang gegen Lukas Heinzer und reihte sich auch im Rang fünf ein. Auch Roger Rychen gewann den Kranz. Von den sieben Eidgenossen ging einzig Alex Schuler, ein Cousin des Tagessiegers, leer aus. Unter den 230 gestarteten wurden stattliche 40 Kränze abgegeben. Darunter befinden sich fünf Neukranzer, jedoch kein des Gastgeber-Kanton Schwyz. Zwei Mal hatten die Zuger Grund zur Freude durch André Bucher und Simon Gabriel, je einmal die Luzerner (Nils Theiler), die Ob- und Nidwaldner (Sandro Graber) und die Urner (Fabian Kempf).
Kranzgewinn für die Glarner Delegation
Seit dem Hallenschwingfest in Niederurnen hat Roger Rychen kein Schwingfest mehr bestritten. Nach einer Atemwegserkrankung und der Familienauszeit nach der Geburt der zweiten Tochter stieg Rychen nun in Galgenen, wettkampfmässig, endlich wieder in die Hosen. Und der Start hätte besser nicht sein können. Als er von seiner Frau Nicole augenzwinkernd über seinen Gegner im ersten Gang orientiert wurde, war sein Fazit, dass er mit Sven Schurtenberger zwar einen unbequemen Gegner zugeteilt bekam, aber die Aufgabe durchaus lösbar sei. «Bereits letztes Jahr auf der Schwägalp konnte ich Schurti im ersten Gang mit einer Zehn bezwingen», das gab mir das nötige Vertrauen, einfach und unbeschwert in das Fest zu starten. Was ihm dann auch gelang. Mit einem raschen Konter auf Schurtenbergers Spezialschwung (links ableeren) gelang ihm eine Maximalnote. Gegen Lukas Heinzer fand Rychen kein Rezept, obwohl er den Rigiverbändler im ersten Gang mit Patrik Feldmann beobachtet hatte. Obschon Heinzer schön mit ihm geschwungen hatte, lief den beiden am Schluss die Zeit davon und sie mussten sich die Punkte nach fünf Minuten Gangdauer teilen. Christian Schuler kennt Rychen gut, sie trainieren oft zusammen und auch an Wettkämpfen reichten sie sich bereits mehrere Male die Hand. «Mein erster Gedanke war, wenn ich den Festsieg möchte, dann muss ich diesen Gang gewinnen. Bereits beim Greifen war die Spannung die von Schuler ausging, enorm spührbar. Ich wollte diesen Gang einfach nicht stellen und habe deshalb auf Risiko geschwungen. Leider ist diese Rechnung nicht aufgegangen und ich musste eine Niederlage hinnehmen» erklärt Rychen nach dem Fest. «Es freut mich aber sehr, dass Christian das Fest gewinnen konnte, ich mag ihm das von Herzen gönnen». Nach einer kurzen Gangreflexion konnte er die Niederlage gut wegstecken und kam anschliessen den Pflichtaufgaben in den Gängen vier und fünf nach und konnte sich zwei Maximalnoten verbuchen lassen. Lukas Von Euw kannte Rychen nicht und wurde prompt von dessen explosiven Schwingweise überrascht. Im ersten Zug gelang es dem Mytherverbändler, den grossgewachsenen Glarner mit einem inneren Hake in die Beinschere zu bringen und kam dabei beinahe zu einem Sieg. Geschickt konnte sich Rychen aber mit einer starken Brücke aus der bedrohlichen Lage befreien und den Gang stellen. «Das Wehren hat sich mehr als gelohnt, trotzdem war das für mich zu wenig spektakulär, als dass ich mir damit die Note 9 verdient habe. Dafür habe ich mein Notenglück für dieses Jahr bereits aufgebraucht», so der schmunzelnde Kranzgewinner. Dass es ihm gleich beim Kranzfesteinstieg auf Rang 8g und mit 56.25 Punkten zum Eichenlaub gereicht hat, stimmt ihn positiv und er freut sich auf den Heimanlass am Pfingstmontag am Glarner Bündner Kantonalschwingfest in Glarus.
Hinter Rychen folgte der Ennendaner Mario Tschudi. Er konnte drei seiner Gänge gewinnen und reihte sich auf Rang 11d ein. Ebenfalls drei Siege erreichte Christian Pianta (Mollis). Da ihm die Maximalnoten jedoch fehlten, resultierte Rang 13f. Im Rang 15s folgte der Linthaler Patrik Schiesser und der frischgebackene Neukranzer vom Thurgauer von vor einer Woche, Patrik Feldmann, beendete das Fest nach strengem Pensum auf Rang 16j. Der jüngste im Glarnerfeld, Fridolin Beglinger (Mollis) gelang ein Sieg und er kam auf Rang 22c zu stehen. (JHE/THÖ)