NOS Meilen

Erster NOS-Triumph für Werner Schlegel

In der elften Minute des Schlussganges setzte sich Werner Schlegel gegen Domenic Schneider durch und sorgte dafür, dass es in Meilen nicht mehrere Sieger gab. Für den Toggenburger bedeutete dies der siebte Kranzfestsieg, den ersten am eigenen Teilverbandsanlass. Den Glarnern war das Glück am Zürichsee nicht hold.

Werner Schlegel feierte seinen siebten Kranzfestsieg den zweiten auf Stufe Teilverbandsanlass. Nach einem am Nordwestschweizerischen (2022) nun erstmals auch jenen am eigenen Teilverbandsfest, dem Nordostschweizer. Somit feierten die St. Galler den ersten NOS-Triumph nach neun Jahren (Michael Rhyner). In der laufenden Saison ist es sein bereits dritter Kranzfestsieg nach dem Thurgauer und dem Schwarzsee letzten Sonntag. «Der heutige Sieg hat gezeigt, dass der Sieg in Schwarzsee nicht einfach ein guter Tag war, sondern dass ich mich tatsächlich in einer guten Form befinde», so der Sieger. Schlegel stellte im Anschwingen gegen den defensiv eingestellten Sven Schurtenberger, dann gewann er sämtliche Duelle. Zur Halbzeit lag er noch 0,75 Punkte hinter Armon Orlik und Domenic Schneider, die beide mit drei Siegen starteten, doch weil die beiden den vierten Gang stellten rückte er ab den vierten Gang an die Spitze vor. Um den Schlussgangeinzug bezwang er Gast Matthias Aeschbacher, nachdem er zuvor sich selbst zwei Mal in eine bedrohliche Lage brachte.

Mit Geduld zum Sieg
Domenic Schneider gewann die ersten drei Duelle, ehe er mit Marcel Räbsamen stellte. Den Schlussgangeinzug sicherte er sich gegen Thomas Koch. Armon Orlik stellte im vierten Gang mit Damian Ott und verpasste im fünften Gang gegen Martin Hersche die Maximalnote, womit er nach fünf Gängen 0,25 Punkte hinter Schneider und Schlegel lag. Schneider hatte nacheinander Matthieu Burger, Kjetil Fausch und Andreas Döbeli bezwungen. Orlik siegte am Morgen gegen Matthias Aeschbacher, Florian Riget sowie Mario Schneider. Dieses Trio bestimmt das Fest. Weil aber Armon Orlik den letzten Gang stellte, hätte je nach Notengebung das Szenario eintreten können, dass es drei Sieger gibt. Doch nach zehn Minuten hartem Kampf gelangte Schlegel zum entscheidenden Kurzzug. «Ich musste im Schlussgang gegen Domenic Geduld haben, Beim entscheidenden Angriff liess er mich ein bisschen zu gut greifen, was mir den Sieg einbrachte», sagte der Sieger, der seinen Gegner viel Respekt zollte.

Allgemein war das zweite Teilverbandsfest der Saison 2024 spannend, gespickt mit starken Gästeschwingern und einigen Überraschungen. Im Anschwingen nahmen die Gastgeber den Gästen gleich den Wind aus den Segeln. So bezwang Samuel Giger den Schwyzer Mike Müllestein nach kurzer Gangdauer. Doch im Anschluss verlor der nebst Armon Orlik und Werner Schlegel meistgenannte Favorit überraschend schnell den Kontakt um den Tagessieg. Im zweiten Gang scheiterte er überraschend am wendigen St. Galler Andy Signer und nach dem zweiten Gestellten im vierten Gang gegen Sven Schurtenberger konnte er den Festsieg nicht mehr erlangen. Zuletzt stellte der Thurgauer auch noch mit Damian Ott und beendte das Fest mit drei Siegen und drei Gestellten auf dem fünften Schlussrang. Weitere NOS-Eidgenossen wie Fabian Kindlimann, Damian Ott, Marcel Räbsamen oder Marco Good gewannen ebenfalls den Kranz, einzig Martin Roth ging leer aus. Für den diesen benötigte es 56,50 Punkte, womit am Ende 25 Kränze abgegeben wurden. Ganz bitter für den jungen Glarner Patrik Feldmann. Als einziger Athlet mit 56,25 Punkten verpasste er den Kopfschmuck.

Döbeli bester Gast
Während beide Berner und Innerschweizer den Kranz gewannen, sicherte sich aus den kleinen zwei Verbänden nur noch der Nordwestschweizer Andreas Döbeli Eichenlaub. Er als bestklassierter Gast im glänzenden Rang drei. Döbeli hatte im dritten Gang, so schien es zumindest, Domenic Schneider auf dem Rücken, doch wurde dem Freiämter das Resultat nicht gegeben – am Ende verlor er das Duell gar noch. «Was mir dort das Glück nicht hold war, so hatte ich es im sechsten Glück auf meiner Seite», hatte er das Duell gegen Schneider am Abend bereits abgehackt. Matthias Aeschbacher näherte sich nach verlorenem Auftakt mit drei Siegen wieder der Spitze, ehe er ein zweites Mal innert Wochenfrist gegen Werner Schlegel verlor. Den ersehnten NOS-Kranz sicherte sich (endlich) auch Sven Schurtenberger. Von den Gäste-Eidgenossen ging einzig Lars Voggensperger, der zuletzt mit Armon Orlik stellte, leer aus. Nebst Voggensperger reichte es auch den Nichteidgenossen aus der Romandie, Mikael Matthey und Marc Gottofrey nicht, die beide am Vortag bereits am Waadtländer kantonalen im Einsatz standen, nicht zu Eichenlaub.

Feldmann fehlt das berüchtigte Vierteli 
Nachdem Roger Rychen am vergangenen Freitag bekannt gab, dass sein Körper für eine Teilnahme am Nordostschweizer Teilverbandsfest in Meilen noch nicht bereits sei, galt die Glarner Hoffnung dem aufstrebenden Riedener Turnerschwinger Patrik Feldmann. Nachdem der angehende Zimmermann vor einer Woche beim Bergkranzfest Schwarzsee eine sehr gute Leistung abrufen konnte, reiste er voller Tatendrang nach Meilen ans eigene Teilverbandsfest. Im ersten Gang bekam er es mit dem Zürcher Marc Hänni zu tun, welchen er gut aus den Trainings kennt. Obwohl ihm die Stärken seines Gegners bewusst waren, konnte er seine Trümpfe ausspielen und realisierte seine erste Maximalnote. Auch die Brienzerangriffe des Appenzeller Eidgenossen Martin Roth konnte Feldmann gut parieren und liess sich auf einen ausgeglichenen Gang mit dem doch überlegenen Gegner ein, was ihm am Schluss ein Remis einbrachte. Was für den Glarner bereits eine Pflichtaufgabe bedeutet, meisterte er gegen Andrin Büsser bravourös und sicherte sich damit weitere zehn Punkte. «Ich war mir zur Halbzeit meiner guten Ausganslage bewusst und schätzte meine Möglichkeiten für die weiteren Gänge als optimal ein.» Mit Gian Maria Odermatt wartete ein weiterer bekannter Gegner auf Feldmann. Dass der Zürcher der stärkere Schwinger war, spornte den Riedener an und er konnte die starke Flanke und den bekannten Hüfter gut parieren. Im Gegenzug liess dieser auch die Kurzzugversuche des Glarners nicht zu und die beiden teilten sich die Punkte. Auf den Brienzer rückwärts von Feldmann war der Thurgauer Aaron Schönholzer nicht gefasst und so konnte sich Feldmann die dritte Maximalnote auf sein Notenblatt schreiben lassen. Gegen Marc Gottofrey, den Gast vom Schwingklub Lausanne, fand Feldmann kein Rezept und stellte zum Abschluss. Dass die Punkte in diesem Gang differenziert wurden und Feldmann mit sich mit einem 8,75 begnügen musste, kostete ihn am Schluss den wichtigen Viertel, um in die Kranzränge zu gelangen und er belegte mit 56.25 Punkten Rang 7. «Es fuxt mich schon ziemlich stark, dass es nur haarscharf nicht für den zweiten Stern hinter dem Namen gereicht hat. Aber es spornt mich extrem an, weiter an mir zu arbeiten und den Fokus in gute Trainings zu legen», so Feldmann nach dem Fest.

Nicht um den Kranz mittun
Das Notenblatt des jungen Ennendaners Thomas Trümpy konnte sich durchaus sehen lassen. Mit je drei Siegen und drei Niederlagen belegte er Rang 12f. Im Rang 14k folgte Mario Tschudi, der nicht über zwei Siege hinauskam. Einen Rang dahinter reihten sich Reto Landolt (Näfels) und Patrik Schiesser (Linthal) ein. Landolt, dem am NOS in Mollis vor einem Jahr noch der Gewinn des ersten Teilverbandskranz gelang, kam mit den Gegnern in Meilen nicht wie gewünscht zurecht. Auch Schiesser musste das bessere Ende zu oft seinen Gegnern überlassen, da halfen auch die beiden Maximalnoten nicht viel, als dass er noch ein mögliches Wörtchen um Kranzehren hätte mitreden können. Pirmin Tschudi sammelte erste Wettkampferfahrungen an einem Teilverbandsfest und belegte Rang 21c. Nebst dem sportlichen standen die Glarner am rechten Zürichseeufer noch anderweitig in der Arena. Es galt vom NOS 2023 in Mollis den Fahnen am OK Meilen 2024 weiterzugeben. OK-Präsident Rolf Figi verabschiedete dabei das Nordostschweizerische 2023, welches ein in allen Teilen gelungenes Fest war mit einem umsichtigen Vorsitzenden. JHE/THO

OKP NOS 2023 Mollis, Rolf Figi, am Rednerpult.