Glarner-Bündner

Siebter Kranzfestsieg für Domenic Schneider

Domenic Schneider wies mit lauter Gewonnenen bereits zum Mittag einen Punkt Vorsprung auf die Gegnerschaft auf. Im vierten Gang fiel dann die Vorentscheidung zugunsten des Thurgauers. Im Schlussgang auf Nichtkranzer Niklas Lötscher, den er im ersten Zug bezwang. Den Glarnern lief es unterschiedlich.

Während Werner Schlegel und Armon Orlik im vierten Gang ihre Siegesambitionen begraben mussten zog ein anderer Eidgenosse sein Programm souverän durch: Domenic Schneider. Der Thurgauer gewann zum bereits dritten Mal nach 2015 und 2021 das Glarner-Bündner. Schneider legte furios vor und bezwang nacheinander Roger Rychen, Alex Huber und Nicola Wey. Die übrigen Eidgenossen büssten schon im Morgenprogramm Punkte ein. So stellten Werner Schlegel und Armon Orlik in einem intensiven Gang mit Vorteilen für den Toggenburger. Lokalmatador Roger Rychen musste nach der Blitzniederlage gegen Schneider noch einen Gestellten gegen Marco Nägeli hinnehmen und verlor den Anschluss schon nach zwei Umgängen.

Vierter Gang entscheidend
Domenic Schneider befand sich in einer komfortablen Situation, die sich für ihn im vierten Gang weiter verbesserte. Dabei teilte man vier der sechs Eidgenossen gegeneinander ein. Dabei stellten Domenic Schneider und Werner Schlegel. Gleichzeitig scheiterte Orlik an Verteidigungskünstler Martin Roth. Während für drei der vier Genannten der Festsieg entschwand, blieb Schneider aufgrund seines Vorsprunges an erster Stelle. Dies gemeinsam mit dem jungen Glarner Patrik Feldmann. Die beiden teilte man die der Folge gegeneinander ein, wo der Thurgauer einen schnellen Sieg erlangte. Die Folge der beiden Gestellten Eidgenossenduelle im vierten Gang war, dass so viele weniger bekannte Schwinger, darunter auch Nichtkranzer an der Spitze mitmischten, die nicht mehr alle im fünften Gang zurückzubinden waren. Das Resultat war, dass der Bündner Nichtkranzer Niklas Lötscher Teilverbandskranzer Nicola Wey mittels Fussstich platt bezwang und dadurch im Schlussgang stand.

«Joga» geht in den Thurgau
Im Schlussgang war es dann der erste Zug, ein Stich, der Schneider Siegerstier «Linus» einbrachte. Diesen liess er jedoch bei Besitzer Peter Horner, derweil Bruder Mario Rind «Joga» gleich in den Kanton Thurgau mitnahm. «Am Thurgauer Kantonalen zog ich mir eine Blessur im Fussbereich zu, darum musste ich erst schauen, wie gut mein Fuss den Härtetest besteht. Aber insgeheim war der Sieg in Glarus schon ein Ziel von mir», so der Thurgauer Publikumsliebling nach dem Fest. Lötscher befand sich am Mittag mit zwei Siegen und einer Niederlage in der Verfolgergruppe. Dann bezwang der vor wenigen Tagen 18 Jahre alt gewordene Unterlandquarter zwei Kranzschwinger.

Brüderlicher Doppelsieg
Die beiden Topfavoriten Armon Orlik und Werner Schlegel gewannen die beiden Duelle im Ausstich wieder und landeten mit je vier Siegen und zwei Gestellten im Rang drei. Noch vor sie schob sich Mario Schneider, der so für einen Schneiderschen Doppelsieg sorgte. Nach einem Gestellten gegen Martin Roth gewann er sämtliche Duelle. Jedoch fehlten ihm nach fünf Gängen die Noten gegenüber Lötscher für einen brüderlichen Schlussgang. Auch Martin Roth und Marcel Räbsamen gewannen den Kranz, nicht jedoch als einziger Eidgenosse Lokalmatador Roger Rychen. In der Kranzbilanz siegten die Thurgauer mit sechs Eichenlauben, gefolgt von Graubünden und St. Gallen (je vier), Appenzell, Glarus und Zürich (je zwei) und ein Kranz ging in den Gastkanton Schwyz. Unter den insgesamt 21 Kranzgewinnern gab es mit den beiden Bündnern Niklas Lötscher und Josias Müller sowie dem einheimischen Molliser Kaspar Laager drei Neukranzer

Glarner mit 2 Kränzen
Der Riederner Patrik Feldmann konnte an seinem Heimfest im Glarnerland den ersten Kranz, den er vor zwei Wochen am Thurgauer Kantonalen gewonnen hat, bestätigen. Der erste Glarner Kranz bedeutet dem Zimmermannslehrling alles. «Vor heimischem Publikum zu schwingen, gut zu schwingen, ist unbeschreiblich. Und am Ende des Tages vor die Ehrendamen zu treten und sich den Kranz aufsetzen zu lassen, das erfüllt mich mit viel Stolz», erzählt Feldmann nach der Siegerehrung. Bereits im ersten Gang gelang dem Turnerschwinger eine Maximalnote gegen den Appenzeller Werner Keller. Diesen Schwung mitgenommen, realisierte er gegen den Teilverbandskranzer aus Walenstadt, Edi Bernold, einen Gestellten. Auch die Gänge drei und vier gingen auf sein Konto, was ihn nach vier Gängen an die Ranglistenspitze katapultierte, gemeinsam mit dem Thurgauer Domenic Schneider. Im Direktduell zog Feldmann dann ziemlich rasch eine Niederlage ein. «Die Niederlage mit Dodo hat mich nicht aus dem Konzept gebracht, für mich hatte in diesem Gang die Gesundheit Priorität, da der körperliche Unterschied doch ziemlich gross war». Der sechste Gang konnte Feldmann dann so richtig geniessen. «Zuerst war ich ein bisschen baff wie angriffig der Thurgauer Jerome Christen in den Gang ging, ich konnte mich dann aber sehr gut auf ihn einlassen und richtig attraktiv schwingen». Mit der Maximalnote zum Abschluss sicherte sich das junge Glarner Talent Rang 4c und damit sein zweites Eichenlaub. Das tollste findet Feldmann, dass er diesen Erfolg mit seinem Kollegen Kaspar Laager teilen kann. Dem Molliser gelang am diesjährigen Glarner Bündner den ersten Kranzgewinn. Und dies obwohl er seine Gänge durch den Tag hindurch als ziemlich intensiv und streng empfunden hatte. So wies sein Notenblatt zur Halbzeit denn auch von allem etwas aus, einem Gestellten, einem Sieg und einer Niederlage. Dafür konnte er im Nachmittagsprogramm zwei Maximalnoten aneinander reihen und verlor im sechsten Gang in den letzten Sekunden gegen den Bündner Josias Müller.  «Wir haben uns im sechsten Gang nichts geschenkt und wollten beide den Sieg. Am Schluss fand ich kein Gegenmittel mehr gegen den grossgewachsenen Bündner und musste mich ihm doch noch geschlagen geben. Umso mehr freut es mich dass es jetzt doch zum Kranz gereicht hat sich das harte Wintertraining nach der letztjährigen Knieverletzung ausbezahlt hat», sagte der stolze Neukranzer.

Rychen und Pianta fehlt das berühmte Vierteli
Roger Rychen fehlte am Heimauftritt das Wettkampfglück. Im ersten Gang kassierte er gegen den späteren Festsieger eine rasche Niederlage. Mit dem Gestellten gegen Marco Nägeli und zwei weiteren Siegen (Til Voggensperger und Thomas Burkhalter) machte er wieder Plätze gut ehe er dann eine weitere Punkteteilung gegen den unbequemen Neo-Thurgauer Janic Voggensperger hinnehmen musste. Mit der abschliessenden Maximalnote gegen Thomas Kuster reihte er sich hinter den Kranzrängen ein. Ein enttäuschter Rychen nach dem Fest: « Ich fühle mich im Moment viel weiter als nur ein Viertel von dem Kranz weg. Aber ich freue mich für meine beiden jungen Kollegen, die es heute geschafft haben, das Eichenlaub zu gewinnen». Dieser Viertel fehlte auch Christian Pianta und Mario Tschudi. Beide siegten drei Mal, musste zwei Niederlagen einstecken und einmal über die ganze Gangdauer.  Im Rang 12 mit 55.25 Punkten folgen Sämi Horner und Patrik Schiesser, gefolgt von Christian Schnyder (13b), Reto Landolt (14g), Tobias Fässler (16d), Franz Freuler (17c), Thomas Trümpy (17f), Pirmin Tschudi (17i), Fridolin Figi (18a), Mauro Hösli (20c), Fridolin Beglinger (27b), Niels Marti (27c) und This Freuler (28a). JHE/THO

Patrik Feldmann (rechts) gegen Domenic Schneider. Bild: JHE